Читать книгу Der späte Besucher - Wolfgang Brylla - Страница 5
Kapitel 1
Оглавление"Auch die beunruhigendste Gegenwart
wird bald Vergangenheit sein.
Das ist immerhin tröstlich."
Thornton Wilder
Es war kalt geworden in der Stadt. Ein Tiefdruckgebiet verteilte dunkelgraue Wolken über den aschfarbenen Himmel. Schwarze Krähen saßen und spähten von blattlosen Ästen, ob irgendwo eine Beute zu ergattern sei. Ein Mann ging mit schleppenden Schritten, sich im hochgeschlagenen Mantelkragen verkriechend, durch den Volksgarten, der bei diesem Wetter wie ausgestorben war. Die Wiesen, auf denen im Sommer leicht bekleidete Menschen die Sonnenstrahlen genossen, waren bedeckt von einer gräulichen Patina aus Nebel und Sprühregen.
„Das ist genau die richtige Umgebung für mich", dachte der Mann. Mühsam und mit außergewöhnlicher Langsamkeit setzte er Fuß vor Fuß, so als würde kein kalter Wind in sein Gesicht fegen. Er schien die Kälte nicht einmal zu bemerken, so sehr war er in seine Gedanken vertieft. Der Mann hieß Albert Lang und wusste in diesem Moment nicht, was er hier tat. Wie ein schwebender Roboter lief er über die matschigen Wege. Erst die helle Leuchtreklame eines Kiosks am Ende des Parks riss ihn aus seinen Gedanken. Langsam näherte er sich der Bude, die einsam in dieser verlassenen Gegend ihre Existenzberechtigung durch ein "Geöffnet-Schild" verteidigte. Der Verkäufer, ein kleiner Mann mit dunklen Haaren, lächelte mit anerzogener Unpersönlichkeit, als Albert eine Flasche Altbier bestellte. Wieselflink glitt er zum Bierkasten, holte eine Flasche Gatz heraus und stellte diese auf die schmale Theke. Albert nickte dankend, zahlte und wandte sich wieder dem immer dunkler werdenden Park zu. Im Gehen öffnete er mit seinem Feuerzeug die Flasche und trank. Er brauchte nur wenige Schlucke, um sie zu leeren. Sein Blick war dumpf auf den dunklen Weg gerichtet. Die entspannende Wirkung des Bieres tat ihm gut. Jetzt nahm er sich wieder wahr. Was war los mit ihm? Am Vormittag hatte er eine Auszeichnung für einen außergewöhnlichen Entwurf erhalten. Die Kollegen hatten ihm gratuliert. Einen Moment lang war er sogar stolz gewesen. Doch dann war sie wieder da gewesen, die Gleichgültigkeit, die ihn seit Tagen und Wochen beherrschte. Wenn er genau überlegte, kannte er dieses Gefühl, seit er auf dieser Welt war. Manchmal erschien es ihm als Angst, dann als Wut oder wie heute als Gleichgültigkeit. Immer hatte es seinen Ausgangspunkt im Magen, als Kloß, als Faust oder als Feuer. Im Beruf hatte er mehr oder weniger großen Erfolg. Auch bei den Frauen kam er gut an, wenn seine Beziehungen auch selten länger als ein paar Monate anhielten. Sogar die eine oder andere große Liebe war dabei gewesen, aber auch die waren schnell vorübergegangen, wie alles, was er erlebte.
Albert bemerkte, dass er eine leere Flasche in seinen Händen hielt, und ging zurück zum Kiosk, an dem der Besitzer gerade hektisch damit beschäftigt war, die Bude im stürmischen Regen von außen mit hölzernen Verschlägen zu verriegeln. Albert überredete ihn, noch einmal in sein Häuschen zu gehen und ihm vorsorglich zwei Flaschen Bier und ein Päckchen Jägermeister, in dem drei Minifläschchen steckten, zu verkaufen. Der Verkäufer bedankte sich wieder höflich im asiatischen Stil. Kopfschüttelnd sah er dem Mann nach, dem der Regen nichts auszumachen schien.
Albert schleppte sich zurück in den inzwischen finsteren Park, bis er zu einem Unterstand kam, wo zwei Tische mit im Boden verankerten Sitzgelegenheiten standen, an denen tagsüber alte Männer Karten spielten oder Penner ihren billigen Tetrapack-Rotwein tranken. Er hatte nicht vor, in diesem Zwischenzustand in seine teure Singlewohnung zurückzugehen. Entweder er kehrte gar nicht mehr zurück oder voll betrunken. Niemand erwartete ihn dort. Diese Wohnung hätte eine fünfköpfige Familie bequem aufnehmen können. Sie war Luxus pur oder die Vergeltung für seine Kindheit, wo er ohne eigenes Zimmer aufwachsen musste.
Völlig durchnässt und betrunken war es Albert gelungen, bis zum Rhein zu kommen, ohne zu wissen, wie er dort hingelangt war. Er hatte das Bier und den Schnaps vertilgt und fragte sich nun, was er hier suchte. „Freiheit?", dachte er. War es das Gefühl von Freiheit, welches ihm der alte Fluss immer wieder bescherte. Am Rhein hatte er schon als verletzter Jugendlicher gesessen und Gedichte geschrieben. Damals hatte er versucht, seine Ängste und Sehnsüchte in Gedichten auszudrücken, wie es viele junge Menschen tun. „Machen die das heute auch noch, bei dem ganzen Hype um Twitter und Facebook", fragte er sich?
Dieser Strom floss durch diese Stadt und das gab ihm immer wieder Kraft. Es war seine Stadt Düsseldorf, in die Eltern als Flüchtlinge gekommen waren und die sie nie als ihre neue Heimat anerkannt hatten. Doch er war hier geboren und er war stolz auf seine Heimatstadt. Es war eine der wenigen Dinge in seinem Leben, welche ihn glücklich und zufrieden machten. Im Widerspruch dazu träumte er ständig, woanders hinzugehen. Er hatte es schon oft versucht, doch nach einer Reihe von Lebensversuchen an anderen Orten war er immer wieder hierhin zurückgekehrt.
Am Fluss hatte er sich auf einem großen Stein niedergelassen und in das träge dahin fließende Wasser gestarrt. Was war nur so verkehrt in seinem Leben gelaufen, dass er hier saß, mit zwei Flaschen Bier und drei Jägermeistern im Bauch? Warum konnte er sich nicht mehr freuen? Was sollten diese Magenschmerzen, die ihn seit der Kindheit quälten und immer schlimmer wurden? Auch die schlaflosen Nächte nahmen zu. An seiner Arbeitsstätte, einem renommierten Architekturbüro, hatten sie es noch nicht bemerkt. Zumindest glaubte er das. Wenn er es recht bedachte, schauten die Kollegen zunehmend seltsam, wenn er mit ihnen beim Kaffee saß. Aber das war sicherlich nur Einbildung, na klar! Oder doch nicht? Konnte es ihnen verborgen bleiben, wie schlecht er sich oft fühlte?
Irgendwann hatte ihn eine der Frauen verlassen, die er wirklich zu lieben geglaubt hatte. Sie war nicht im Streit gegangen oder weil sie einen anderen hatte. Er war ihr einfach mit seiner Art zu viel geworden. „Ich muss an mich denken. Deshalb gehe ich. Du bist ein netter Kerl, aber mit dir zusammen werde ich verrückt." Das oder etwas Ähnliches hatte sie gesagt und hinzugefügt: „Wenn ich du wäre, dann würde ich mir einen guten Therapeuten suchen. Ich meine das ehrlich, weil ich dich mag. Und weil es nie zu spät ist. Auch bei dir."
Nach der ersten aus verletztem Stolz geborenen Wut und dem Schmerz des Verlassenwerdens hatte er sich nach professioneller Hilfe umgeschaut. Hoffnungsvoll und skeptisch zugleich hatte er fremden Menschen die Erlaubnis gegeben, in seiner Psyche und seiner Kindheit herumzustochern, auf der Suche nach Gründen für die Verzweiflung und die Angst, die ihn quälten. Aber keiner dieser Fachleute hatte ihn mit seinen Therapieversuchen wirklich weitergebracht. Es hatte auch gute Momente gegeben, auch Erfolge, wie sie vor allem von den Therapeuten empfunden wurden. Doch nur selten war das auch sein Eindruck. In erster Linie waren es Gerede, Ratschläge und in der Umsetzung erfolglose Anstrengungen. Immer wieder fiel er zurück in dieses unendlich tiefe, dunkle Loch aus Angst, Hilflosigkeit und Wut. Einmal war da ein sogenannter Coach gewesen, der hatte keine Ratschläge geben wollen. Er hatte behauptet, dass er seine Probleme selber lösen könne, dass alle Möglichkeiten in ihm lägen und er, der Coach, würde ihn dabei unterstützen, diese nutzbar zu machen. Das hatte ihn überrascht und mit Hoffnung erfüllt. „Alles liegt in mir", hatte er sich ungläubig gefragt? Damals hatte er noch nicht gewusst, wie recht er damit hatte. Auch diesen Coach suchte er nicht wieder auf.
Während er der dunklen Strömung nachschaute, erinnerte er sich an ein Gedicht, welches er als Jugendlicher geschrieben hatte und in dem all seine Verzweiflung zum Ausdruck kam. Ganz deutlich blickte er in seiner Erinnerung zurück. Er sah, wie er am großen Fluss saß, das Heft auf seinen Knien, den Kummer im Herzen und die sehnsuchtsvolle Verzweiflung in seinem Blick. Er war noch jung, voller Lebensdrang und gleichzeitig hoffnungslos.
Er sah, wie der Junge aufstand und mit von Tränen gefluteten Augen zum Wasser ging. Da, wo die kleinen Wellen auf den Kies spülten, blieb er stehen. Ein kurzer Gedanke, ob er weiter gehen sollte. Doch dazu war er noch nicht bereit, dafür fehlte ihm der letzte Tropfen Verzweiflung. Noch war das Fass nicht voll und die Hoffnung auf Leben war noch zu groß.
Albert stand auf. Seine Beine breit auseinander gestellt, fühlte er den Kies unter den Sohlen und lauschte diesem so typischen Klang der Wellen, die wie im Spiel versunken ans Ufer rollten, um sich dort aufzulösen und den nachfolgenden Platz zu machen. Es hatte aufgehört, zu regnen und auch der Wind war abgeflaut. Albert atmete tief ein. Das tat ihm gut. Frische kalte Luft strömte durch die Nasenflügel und erwärmte sich in seinen Bronchien. Leben, dachte er, ja das war immer sein Ziel gewesen. Und Freiheit, aber das war für ihn irgendwie dasselbe. Warum war das für ihn so wichtig? Welche Kraft ließ ihn dieses wunderbare Gefühl immer und immer wieder verlieren, so als wäre es gar nicht seines und als müsste er es immer wieder zurückerobern? „Ist es meine Lebensaufgabe, hinter diesem Gefühl herzulaufen?", fragte er sich.
Schließlich, weit nach Mitternacht, hatte er doch in seine Wohnung zurückgefunden. Es gelang ihm trotz seiner Trunkenheit noch, sich der nassen Kleidungsstücke zu entledigen und in sein Bett fallen zu lassen. Sofort schlief er ein und durchlebte wieder eine jener angsterfüllten Nächte voller wütender Träume.
Es war Mittag, als er mit Kopf- und Nackenschmerzen erwachte. Glücklicherweise hatte er keine Termine für den heutigen Tag und nach dem gestrigen Erfolg würde es ihm niemand verübeln, wenn er nicht an seinem Arbeitsplatz erschien. Das war der Vorteil des Erfolgreichen, dachte er. Man muss nicht so viel buckeln, wenn man erkannt hat, was man wert ist. Doch der Antreiber in ihm ließ das nicht so stehen. „So geht das nicht", vernahm er die Warnung. „Du bist schneller weg vom Fenster, als du glaubst. Außerdem, was denken die anderen?"
Da war es wieder. „Was denken die anderen?" Wenn er so richtig Druck in sich verspüren wollte, musste er nur diesen Gedanken denken. „Was sagen sie über mich?" Albert spürte erneut die Kotze in sich aufsteigen, bemühte sich jedoch, dem nicht nachzugeben, da ihm der Hals noch von der Nacht her schmerzte. Zuverlässig halfen bei solchen Gedanken und gegen den anschließenden Druck ein, zwei Biere. Seltsamerweise erinnerte er sich jetzt an den Park, in dem er gestern Abend das erste Bier getrunken hatte. Sein Aufenthalt am Fluss kam ebenfalls in sein Gedächtnis. Es war fast wie früher gewesen, als er noch ein junger Mann war und ein Hoffnungsstrahl aus der Tiefe seiner verzweifelten Stimmung sagte ihm: „Du musst etwas ändern!" Er konnte die Stimme förmlich spüren. Wer sprach da zu ihm. „Das bist du selbst", hörte er sich sagen. „O.k., du Schlaumeier, dann weißt du sicher auch, wie ich das machen soll, und wozu das gut sein soll. Schließlich versuche ich das schon mein ganzes Leben. Selbst die Fachleute, die gelernt haben, solche Probleme zu lösen, haben bei mir aufgegeben." „Ich glaube, du kokettierst mit deinem Elend", hörte er die Stimme in sich sagen. „Jetzt ist der Moment gekommen, einen neuen Versuch zu starten. Vertraue dem, was kommt."
Müdigkeit kehrte zurück und ließ ihn erneut in einen kurzen Schlaf fallen. Als er wieder erwachte, erinnerte er sich nicht mehr an den Dialog mit sich selbst. Aber er fühlte sich besser. Er duschte und frühstückte, indem er eine Tasse Kaffee trank, denn nach etwas Essbarem war ihm noch nicht zumute, und setzte sich an den Computer, um seine Mails abzurufen.
Neben dem üblichen Müll fand er einige geschäftliche Mitteilungen und die Einladung zu einem Seminar, welches im Titel die Aussicht auf ein erfülltes Leben ankündigte. Zwar war auch das Werbung, aber aus Gründen, die er nicht verstand, öffnete er die Mail. Die Einladung sprach ihn an, und ehe er lange über Vor- und Nachteile nachgedacht hatte, so wie es seine Art war, und ohne eine oder mehrere Nächte darüber geschlafen zu haben, wie er es sonst getan hätte und was ihn schon oft vor falschen Entscheidungen bewahrt hatte, noch öfter aber seine Chancen verpassen ließ, hatte er sich online zu diesem Seminar angemeldet. Es sollte in der Woche Ende des Jahres in Bayern stattfinden.
Völlig verwundert betrachtete er wenige Minuten später die Onlinebestätigung in seiner Mailbox. Jetzt weiß ich, was ich zwischen Weihnachten und Neujahr tun werde, dachte er belustigt. Was ihn jedoch irritierte, war, dass er sich zu einem Seminar angemeldet hatte, welches in mehr als einem Punkt nicht in seine vom Bewusstsein dominierte Welt zu passen schien. In der Beschreibung war die Rede von persönlicher Entwicklung und Wachstum, von Meditation und spirituellen Erkenntnissen sowie gemeinsamen Gesängen. Es rief ein Gefühl von Verunsicherung in ihm hervor, aber gleichzeitig auch die Erinnerung daran, wie er sich gefühlt hatte, als er in jungen Jahren fremde Länder bereist hatte, ohne Planung aufs Geratewohl, und ohne vorher zu wissen, was ihn dort erwarten würde. Wenn er damals Lust verspürte, zu reisen, hatte er ein Flugticket gekauft, war in den Flieger gestiegen, ohne Plan, aber voll neugieriger Erwartung auf das, was er erleben würde. So ähnlich fühlte er sich nun, als er auf das wartete, was bei diesem Seminar auf ihn zukommen würde. Es waren noch sechs Wochen bis dahin. Im Architekturbüro würde sich die Arbeit anhäufen, die Vorbereitungen zu Ideenwettbewerben standen an, Ausschreibungen waren fertigzustellen und Abrechnungen zu prüfen. So würde er schon bald nicht mehr an das Seminar und die Buchung denken.
Heute jedoch saß er in der stilgerecht eingerichteten Wohnung im Dachgeschoss eines renovierten Altbaus mit dem Blick über die Dachlandschaft seines Viertels bis hin zum Fernsehturm am Rhein. Endlich verspürte er wieder einmal so etwas wie Zufriedenheit und Tatendrang. Doch die Freude währte nicht lange, denn schon bald überfielen ihn Gedanken, die ihn zwangen, an all das zu denken, was noch zu erledigen sei. Sie drängten sich ihm auf, ohne dass er sie gerufen hätte oder er sich gegen sie wehren konnte. Die einzige Möglichkeit, dem Druck zu entkommen, war, eine Flasche Bier zu öffnen und zu trinken. Eigentlich war es noch zu früh dafür, aber für diesen Zweck hatten die Deutschen ja das Wörtchen „eigentlich" erfunden. Damit zeigte man, dass man zwar wusste, was besser wäre, um dann mit gutem Gewissen das Schlechtere tun zu können.
Nach zwei Flaschen Gatz war er ruhig und leicht benommen. So stieg er die Treppen hinab und ging auf die Straße hinaus. Er fühlte den Drang, sich zu bewegen. Draußen begann es bereits zu dämmern. Seine Füße trugen ihn wie immer in die Innenstadt.
Er ging durch die Wohnstraßen des Viertels, an alten Häuserfronten vorbei, bis er auf die Friedrichstraße kam. Hier war ihm entschieden zu viel Volk unterwegs. Autos hupten im Stau, der schon jetzt den Verkehr nahezu lahmlegte. Bald würde die Rushhour einsetzen. Eine Straßenbahn klingelte unaufhörlich, als würde ihr das helfen, voranzukommen. Zum Glück war auch für diese Strecke eine U-Bahn geplant, dessen Bau im nächsten Jahr beginnen sollte. Das wusste er aus gut unterrichteten Kreisen. Schließlich war er ja vom Fach.
Schnell überquerte er die verstopfte Straße und schon nach wenigen Metern befand er sich am Eingang eines kleinen Parks, in dessen Mitte ein Weiher, der Schwanenspiegel, im Dämmerlicht glänzte. Die biegsamen Äste der Trauerweiden schwangen über dem Wasser, auf dem sich Enten quakend treiben ließen und Möwen hoch über ihnen schreiend ihre Runden drehten. Von den um den Park führenden Straßen drangen die roten Rücklichter langsam rollender Autos durch die kahlen Zweige der Büsche. Bald würde die Beleuchtung des alten Ständehauses eingeschaltet, welches bis 1988 Sitz des Landtages war. Imposant thronte das wilhelminische Bauwerk am Rande des Teichs. Heute befand sich dort das „K21", die Dependance der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Nicht weit von hier lag seine alte Schule. Oft hatten sie in den freien Stunden auf den Bänken am Rande des Weihers gesessen. Später dann, während des Studiums, hatte er hier so manche Flasche Altbier geleert und den Möwen bei ihren tollkühnen Flugeskapaden zugeschaut. Da hatte er sich dann nicht selten gewünscht, eine von ihnen zu sein und frei schwebend in der Luft die Welt zu erforschen.
Schließlich gelangte er zum Schwanenmarkt. Am Heinrich-Heine-Monument blieb er stehen und betrachtete das 1981 zum 125. Todestag des Dichters errichtete sogenannte „Fragemal" von Bert Gerresheim. Dieser Heinrich Heine wurde als der letzte große Dichter der Romantik und zugleich deren Überwinder bezeichnet. Als Sohn dieser Stadt bekam man schon in der Schule als Kind so manches über ihn beigebracht. Zum Beispiel, dass er kritisch gewesen war, politisch und engagiert. Er passte nicht in das Deutschland seiner Zeit und musste gehen.
„Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt, und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zu Muthe. Ich bin dort geboren und es ist mir, als müsste ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage nach Hause gehn, dann meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worin ich geboren bin." Das hatte Heine 1827 in seinem Werk "Le Grand" geschrieben.
Irgendwie fühlte Albert wie er. „Vielleicht sollte ich auch gehen. Dann würde ich auch solche Worte finden für meine Heimatstadt," dachte er.
Er erinnerte sich an eine Diskussion mit seinem Jugendfreund über die Sinnlosigkeit des Lebens. Er war damals Anfang zwanzig gewesen und spürte einen unglaublichen Hass auf alles, was ihm spießig vorkam und ihn einzuengen drohte. Und das war eine ganze Menge. Albert lächelte, als er an diese Zeit dachte und ihm wurde bewusst, wie viel er noch davon in sich trug. Zwar hatten sein Erfolg und die damit verbundene Arbeit die Radikalität seiner Jugend vertrieben, vielleicht auch nur mit Alltäglichkeit zugedeckt, doch tief in sich spürte er diese Wut, die er mit Drinks und Altbier zu bändigen versuchte.
Im Verlauf des Gesprächs, so erinnerte sich Albert, hatte er Heine als Leidensgenossen angeführt. Auch er war in dieser Stadt geboren, hatte seine Kindheit hier verbracht und war als Mann von hier fortgegangen, angefeindet und bekämpft. Er hatte in Frankreich den größten Teil seines Lebens zugebracht und war dort elendiglich gestorben.
Albert hatte den Dichter zitiert:
„Denk' ich an Deutschland in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen.
Und meine heißen Tränen fließen."
Du machst dir die Dinge, wie du sie brauchst. Das Gedicht hat auch ein Ende und da heißt es:
„Gottlob! Durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen,
Und lächelt fort die deutschen Sorgen."
Der Freund hatte nur gemeint: „Es gibt für alles eine Lösung." Damals hatte er darauf verbittert reagiert und noch lange mit dem Freund gestritten über Sinn und Wahrheit und Manipulation. Sie hatten dabei ein Bierglas nach dem anderen geleert, und als der Morgen anbrach, gingen sie versöhnt und betrunken auseinander. Zum Abschluss und zur Bestätigung seiner Gedanken hatte er aus „Der Scheidende" einige Verse des Dichters herausgesucht und vorgelesen.
„Erstorben ist in meiner Brust
Jedwede weltlich eitle Lust,
Schier ist mir auch erstorben drin
Der Haß des Schlechten, sogar der Sinn
Für eigne wie für fremde Not
Und in mir lebt nur noch der Tod!
Der Vorhang fällt, das Stück ist aus,
Und gähnend wandelt jetzt nach Haus
Mein liebes deutsches Publikum..."
Albert wandte sich vom Denkmal ab und ging wenige Meter bis zu einem Kiosk, welches sich am Rande des kleinen Parks befand. Nachdem er dort eine Flasche Gatz gekauft hatte, schlenderte er langsam die Poststraße entlang, bis er zum Spee'schen Palais kam, einem herrschaftlichen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, in dem heute das Stadtmuseum beherbergt war. Das Grundstück, auf dem das Palais stand, wurde von der Düssel und dem Spee'schen Weiher eingefasst. Albert setzte sich auf das Geländer, welches den Gehweg vom steil abfallenden Ufer des Düsselgrabens absicherte. Der Kopf einer Bisamratte teilte das Wasser und schrieb einen Keil in das dunkle Element. Er stellte sich vor, wie schrecklich sich der junge Heine gefühlt haben musste, als er mit ansehen musste, wie sein Freund beim Versuch, eine Katze zu retten, in diesem Graben ertrank.
Albert setzte die Flasche an die Lippen und trank. Er blickte in seine Jugend zurück. Wie lange war das alles her, als er hier mit einer Flasche Bier in der Hand gesessen hatte und wie nah fühlte er sich doch dem jungen Mann von damals und der Suche nach einem Weg raus aus dem Zwang seiner Existenz.
Da es ihm kalt wurde, ging er weiter. Er überlegte kurz, sich in der Maxkirche ein wenig aufzuwärmen. Doch als er von drinnen den Messgesang der „frommen Gläubigen" hörte, verwarf er angewidert diesen Gedanken. So kam er bald zum alten Hafen. Penner lagen auf den Stufen und tranken billigen Fusel. Junkies starrten auf brennende Teelichter. Auch diese Menschen widerten ihn an, so wie ihn im Moment alles zum Kotzen bringen konnte. Endlich war er am Rhein angelangt. Der breite Strom führte Hochwasser und wirkte dadurch in der Dunkelheit mit seinem grauen Wasser, welches mit hoher Geschwindigkeit alles mit sich riss, was sich zu nahe an seinen Ufern befand, noch bedrohlicher. Fasziniert schaute Albert in den reißenden Strom. Vom schiefen Kirchturm der nahen Lambertus-Basilika riefen die Glocken zur Abendmesse. Albert wurde warm ums Herz und gleichzeitig stach die äußere Kälte in seine Zehen. Es wurde Zeit, einen warmen Ort zu suchen. Er stieg die Treppen hinauf zum Rathausufer und überquerte den Burgplatz. Vorbei an der Schneider-Wibbel-Gasse steuerte er zügig auf die Kunsthalle zu und bewegte sich dann entlang der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zur Ratinger Straße.
Seit er an der Schneider Wibbel Gasse vorbeigekommen war, ging ihm das Bild seines Vaters nicht mehr aus dem Sinn. Manchmal war er mit ihm am Sonntag mit der Straßenbahn in die Stadt gefahren und dann waren sie dorthin gegangen, um auf das Erscheinen des Schneider Wibbels zu warten. Tatsächlich öffneten sich um Punkt zwölf die Türen hoch oben in einer Häuserfassade unter einer großen Sonnenuhr und die Figur des Schneiders erschien. Albert lächelte und wieder wurde ihm warm ums Herz. Er erinnerte sich, wie er und der Vater unter der Spieluhr standen, jeder eine Tüte Pommes in der Hand, die knusprig und gut gesalzen waren, und der Puppe des Schneiders zuschauten, wie dieser seine hölzerne Hand mit Nadel und Faden hoch und nieder senkte. Das waren glückliche Momente in seinem Leben, an die er schon lange nicht mehr gedacht hatte. Er erinnerte sich an die Geschichte, die der Vater ihm zu der Puppe erzählt hatte.
Der Schneidermeister Wibbel wurde wegen Beleidigung des Kaisers Napoleon zu einer Haftstrafe verurteilt. Doch dieser brachte seinen Gesellen dazu, statt seiner die Strafe abzusitzen. In der Haft starb der Geselle und wurde, weil er sich ja für den Schneider Wibbel ausgegeben hatte, als dieser zu Grabe getragen. Der schlaue Schneidermeister kehrte als sein angeblicher Zwillingsbruder aus Amerika zurück und schaute vom Fenster seiner Nähstube aus der eigenen Beerdigung zu. Gerührt rief er aus: „Nä, watt bin ich für 'ne schöne Leich". Ja, Geschichten erzählen konnte der Vater, wahre und erfundene. Leider waren die Geschichten, die er der Mutter erzählte, wenn er betrunken nach Hause kam, während der Kleine sehnsüchtig auf ihn wartete, reine Lügen. Die Wärme war aus Alberts Herz gewichen und hatte einer eisigen Taubheit Platz gemacht, die nur eine unbändige Wut erzeugen konnte. Fast erschien ihm in Anbetracht dieser inneren Kälte die Luft um ihn herum angenehm warm. Wenn er doch nur wie der Schneider seine Identität einem anderen übergeben und sein Leben von null an neu beginnen könnte. „Was würde ich dann anders machen?" fragte er sich. Er hatte doch nur das Rüstzeug dieses Lebens zur Verfügung.
Inzwischen war er an der Ecke zur Ratinger Straße angekommen. Ihm gegenüber leuchtete das Reklameschild einer Altbiermarke und daneben der Name seiner ehemaligen Stammkneipe, der „Ühl". Äußerlich hatte sich hier nichts geändert in all den Jahren, die vergangen waren, seit er als junger Mann hier fast täglich zu finden war. In der „Ühl“ fand er einen freien Tisch, an dem er sich müde und fröstelnd niederließ. Er bestellte einen Korn für die innere Wärme und ein Alt aus Gewohnheit, dazu eine Wurstplatte gegen den Hunger. Wohlig rann der Korn durch seine Speiseröhre. Entspannung machte sich in ihm breit. Das kühle Bier hinterher holte in ihm die Erinnerung an glückliche Tage hervor. Jetzt war alles gut. So leicht war das manchmal.
Albert streckte die Beine von sich, rutschte etwas nach vorne und betrachtete aus dieser halb liegenden Haltung heraus die wenigen Gäste, die sich zu dieser Zeit in der Kneipe eingefunden hatten. Heute kannte er hier keinen mehr. In seiner Jugend war immer jemand von den Kumpels in hier oder in einer der benachbarten Wirtschaften. Das gab ihnen das Gefühl von Sicherheit. Man wusste, wo man hin musste, wenn man sich allein, schlecht oder gut fühlte, wenn man Aufmunterung brauchte oder sich mitteilen wollte. So war seine Welt gewesen, Saufen, Feiern, Karten spielen, beim Pferderennen wetten, alles, was Nervenkitzel und Spaß brachte, alles was betäubte und was ihm half, rauszukommen aus dem inneren Leid. Und die Freunde waren immer dabei. Es ging oft um hohe Einsätze. Manchmal hatte er das Gefühl, es sei ein Spiel um sein Leben, um seine Existenz hier auf diesem Planeten.
Meist trafen sie sich zunächst in der „Distel", einer kleinen Kneipe, die zwei Häuser neben der „Ühl“ lag. Die „Distel" war seine ultimative Stammkneipe. Hier tranken Büroangestellte, Looser, Träumer und die Schüler und Lehrer der benachbarten Kunstakademie miteinander. In diesem dunklen Loch wurden sie alle zu Teilnehmern eines unwirklichen Lebensplanes. Sie soffen, lachten und erzählten Geschichten, die nicht immer der Wahrheit entsprachen. Aber was war schon Wahrheit, damals wie heute? In dieser Welt war alles zu finden, nur keine Realität oder gerade die Realität, bei der die Normalität auf dem Kopf stand. Dort traf man auch damalige Berühmtheiten der Kunstszene wie Anatol, Kricke und auch schon mal den Beuys. Er fand es besonders, mit ihnen an derselben Theke sein Bier zu trinken. Aber meist standen dort eher die mittellosen Künstler, die ihre Streifzüge durch die Altstadt beendeten oder unterbrachen, nachdem sie versucht hatten, ein paar Bilder an Touristen zu verkaufen, um dann den Erlös in Bier und Schnaps umzutauschen. Und wenn sie nichts verkauft hatten, bekamen sie bei Moni Kredit. Moni, das war die Wirtin, die mit Liebe zu ihren Gästen den Laden führte und mit einem Bildhauer liiert war, der in seinen Schaffenspausen hinter dem Tresen aushalf. Diese Schaffenspausen waren so häufig, dass man schließlich meistens beide in der Kneipe antraf. Da jeder von ihnen auch gerne mit den Gästen gemeinsam feierte, konnte das auf Dauer nicht gut gehen.
Das war vor einer Ewigkeit gewesen. Die "Distel" gab es schon lange nicht mehr. Der "Ratinger Hof", der einst für viele junge Musiker ihre Heimat bedeutete und in dem sie sich direkt nach der Schule am freien Nachmittag mit den anderen trafen, war zu einem öden Club mutiert, der dreimal die Woche seine Tore öffnete. Im "Ratinger Hof" hatte man am Abend und in der Nacht die Leute von Kraftwerk, Neu, oder La Düsseldorf an der Theke treffen können. ZK, die Vorgängerband der "Toten Hosen", hatte dort ihre ersten Konzerte gegeben. Wenn die "Distel" geschlossen hatte, war der "Hof" der Treffpunkt seiner Clique. Zuerst ging es in die "Ühl". Dort teilten sie sich eine Wurstplatte mit grober Leberwurst und vielen Zwiebelringen, damit sie eine Grundlage für die folgenden Alkoholexzesse hatten und für das, was sonst noch so kam. Sie tanzten Pogo mit den Punks im Hof. Campino, den heute so populären Sänger der Toten Hosen, nahm er damals noch gar nicht war.
Hier fanden sich auch die Künstler, die er unter anderem aus der "Distel" kannte und die in der ca. 300 Meter entfernten Kunstakademie ihren Schaffensplatz hatten. An einige erinnerte er sich auch jetzt noch deutlich. Vor allem an den Maler Sigmar Polke, an Jörg Immendorff oder Joseph Beuys. Der Hof blieb bis zur Polizeistunde um ein Uhr morgens, die es damals noch gab und die schon mal gerne umgangen wurde, geöffnet. Vor der Tür gab es oft Randale zwischen Betrunkenen oder Drogenkonsumenten und der Polizei. Immer wieder gab es Razzien, wurde der "Hof" durch die Ordnungsbehörden geschlossen und immer wieder wurde er aufgemacht.
Nach dem fünften Glas Altbier überfiel Albert Melancholie. Jetzt kommen die guten alten Zeiten, dachte er. Irgendwie war es damals besser, leichter. Man tat, wonach einem war, hatte kein Gefühl der Verantwortung für die eigene Person, sondern es zählte nur das große Ganze. Albert spürte, wie der Groll, der seit dieser Zeit in ihm saß, aufsteigen wollte und stürzte ihn mit dem nächsten Bier hinunter. Verdammt, er dachte auch an die unsäglichen Ängste, die in diesen Jahren seines Jungseins regelmäßig seine Euphorien hinwegspülten und ihn dadurch zu immer weiteren Exzessen trieben.
Heute war er ein erfolgreicher Mann, der ein Teil der Gesellschaft war, die er damals abgelehnt hatte. Das war der Lauf der Geschichte. Und das Schlimme daran war, dass er es gut fand. Er war zufrieden, denn er machte mit dem, was ihm Spaß bereitete, sein Geld. Und diese Begeisterung an den eigenen Werken hatte bisher den größten Teil seines Erfolges ausgemacht. Zumindest war das eine lange Zeit so gewesen. Seit einigen Wochen fühlte er sich jedoch leer und verbraucht, trank zu viel und trauerte den alten wilden Zeiten nach. Und mit jedem Bier wurde es schlimmer. Damals waren sie viele, heute gab es die anderen nicht mehr. Sie hatten sich getrennt in zwei Gruppen. Die einen, die wie er begonnen hatten, scheinbar Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, indem sie sich den Regeln der Gesellschaft unterwarfen. Einige waren erfolgreich, andere Mittelmaß, doch sie waren raus aus dem alten Lebensstil. Und diejenigen, die versucht hatten, so weiter zu machen. Die bis heute überlebt hatten, traf man an den alten Plätzen. Neulich hatte er einen von den alten Freunden von weitem auf sich zukommen gesehen. Seine Haare waren lang, die Jacke sah schmutzig aus, der Kopf nach vorne gebeugt. Albert hatte die Straßenseite gewechselt und war an dem ehemaligen Freund vorbeigegangen, als hätte er ihn nicht erkannt. Später hatte er sich dafür geschämt und war zurückgegangen an die Stelle, wo er dem anderen begegnet war. Doch der war schon fort, weit weg in seiner Welt, die eine andere war als die von Albert. Er hatte sich dafür beschimpft und fühlte auch jetzt wieder Wut in sich aufsteigen. Wie schizophren war es, gerade den alten Zeiten nachzutrauern, in denen er genauso wie der Freund herumgelaufen war, und diese gleichzeitig zu verurteilen? War es Angst oder Scham? Angst, dahin zurückzugehen, sich mitziehen zu lassen in die Vergangenheit? War er so wenig gefestigt in seiner Gegenwart, dass er sich vor dem Vergangenen verstecken musste? Die Welt drehte sich immer weiter, und das Leben hieß Veränderung. Ein Satz von Albert Einstein kam ihm in den Sinn: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, das sich etwas ändert."
Viel zu spät und viel zu betrunken verließ Albert die Kneipe, winkte ein Taxi heran und ließ sich zu seiner Wohnung fahren.
Müde ging er zum Aufzug und ließ sich in sein Reich befördern, welches alles andere als königlich war. Hier war schon lange nicht mehr aufgeräumt, geschweige denn geputzt worden. Das hatte noch nie zu seinen Vorlieben gehört, doch in der letzten Zeit ließ er seine Dinge einfach schleifen, mehr, als er es von sich gewöhnt war. Er benötigte seine ganze Energie, um seinen Job noch einigermaßen zufriedenstellend zu erledigen. Denn das entglitt ihm immer mehr. Diese Anstrengungen steigerten seine Kraftlosigkeit. Es kehrte so wenig von der Energie, die er aufwandte, um gut zu sein, um dem Chef und den anderen zu imponieren und zu gefallen, zurück zu ihm selbst. Er hatte gehört, dass es gut sei, wenn das Leben im Fluss ist. Aber dieser Fluss, in den sein Leben verströmte, war reißend und wich von ihm fort, floss aus ihm heraus, ohne dass etwas das Vakuum wieder auffüllte, welches dadurch entstand.