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Kindheitserinnerung

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Als ich noch ein Knabe war,

etwa mittleren Bubenalters und von mittlerer Größe, sensibel, zurückhaltend, oft gehemmt und mit weißblondem Haar, war ich zusammen mit meinen Eltern in irgendeiner Gästerunde, ich weiß nicht mehr genau zu welcher Zeit und zu welcher Stunde.

Ich war vergnügt, aufmerksam und aufgeschlossen, habe die Gäste bedient, und wenn ein Glas leer war, habe ich Getränke nachgegossen.

Als ich deswegen von jemandem habe ein Lob bekommen, das weiß ich noch wie heute und hier, sagte ich stolz: >Ich bin eben ein Kavalier.<

>Ein Kaffer bist du, und kein Kafferlier,< diesen Kommentar hat mein Vater sicher nur scherzhaft getan und auch nicht böse gemeint, doch ich habe das sehr ernst und mir zu Herzen genommen,

an vieles andere erinnere ich mich nur noch sehr verschwommen.

Mir war im Grunde schon damals klar, was in etwa ein Kaffer war, ein ungebildeter, primitiver Schwarzer aus dem Busch, mit krausem Haar, doch ich kam mir nicht wie ein Neger vor, sondern wie ein einfältiger, tumber, kleiner Tor.

PS.:

Manchmal mache ich es heute ähnlich wie mein Vater, vielleicht nicht ganz genau, dasselbe auch mit meiner Frau.

Wenn ihre Toilette mal etwas länger dauert, und sie von mir auf Komplimente lauert, sage ich schon mal aus Spaß:

>Früher warst du ein süßes Kätzchen, hattest noch kein Struma, heute bist du kein Kätzchen mehr, sondern ein ausgewachsener Puma.< Der Unterschied ist, wie ich find',

meine Frau ist schließlich, wie sie immer betont, erwachsen, ich war damals noch ein Kind.

Meistens missversteht sie meinen Spaß und sagt dann beleidigt zu mir:

>Weißt du was, du kannst mich mal <

Dann stehe ich, so wie früher, vollkommen bedeppert da, unverstanden und blass.

WS 052007

GOTT, SEX, LIEBE, EHE, meine FRAU und ich.

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