Читать книгу Die Parodie mit einem Nachwort - Der Frosch mit der Glatze - Wolfgang G. Fienhold - Страница 9
Viertes Kapitel: Wimbledon
ОглавлениеNur mit Mühe und vereinten Kräften gelang es den drei Kriminalisten, Sir Edgar sein Vorhaben auszureden.
»Schön«, meinte er schließlich, »ich gebe Ihnen also noch vier Wochen Zeit. Währenddessen werde ich die Encyclopaedia Britannica überarbeiten, eine Neuübersetzung der Bibel schreiben, meine Memoiren, eine kleine Geschichte des Yard, höchstens zweitausend Seiten. Na, ein paar Romane und Gedichte lassen sich sicher auch noch unterbringen. Aber denken Sie daran, keinen Tag länger als vier Wochen. Dann will ich mich an einer Frosch-Biographie versuchen oder meinen Hut nehmen. Guten Tag, meine Herren.«
JJ, Foxhiller und Dragon verließen betrübt den Yard. Vier Wochen waren sicher eine lange Zeit, zumindest für Sir Edgar, aber sie waren in der Frosch-Sache noch keinen Schritt weiter. Gemeinsam fuhren sie in einem neutralen Dienstwagen die Oxford Street entlang. Ein Fahren war das eigentlich nicht. Drei Reifenumdrehungen vor, fünf Minuten stehen, zwei Reifenumdrehungen vor... usw. Gelangweilt drehte JJ am Autoradio. Der bekannte Entertainer Tom Godwag machte gerade seine noch bekannteren Späßchen und kalauerte wie ein Weltmeister, als eine Formulierung die drei aufhorchen ließ: »Meine Damen und Herren, Wimbledon steht Kopf. Zum zweiten Male stehen sich im Finale des edelsten Tennisturniers Mac Macandroh, wegen seines häufigen Meckerns in Fachkreisen nur MÄH-MÄH genannt, und der Deutsche Quecker gegenüber. Quak-Quak Quecker, wegen seiner gewagten Sprünge auch the German frog genannt, liegt bei den Buchmachern eindeutig vorn. Also Leute, MÄH-MÄH gegen QUAK-QUAK, wenn das kein tierisches Duell wird...«
JJ schaltete das Radio ab.
»The German frog, der deutsche Frosch, wenn das kein Fingerzeig des Himmels war!«
»Hm, der Moderator heißt immerhin Godwag, ich weiß nicht, inwieweit wir das ernst nehmen können«, warf Dragon ein.
»Auf alle Fälle sollten wir schnellstmöglich nach Wimbledon rausfahren und uns das Spiel anschauen. Zu verlieren haben wir ja nichts«, kam es salomonisch von Foxhiller. JJ nickte ergeben und kämpfte sich weiter durch den Verkehr in Richtung des heiligen Rasens.