Warum der Mensch sich Gott erschuf
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Wolfgang Schmidbauer. Warum der Mensch sich Gott erschuf
Vorwort
Einleitung
1. Die Suche nach Sinn
2. »Die Zukunft einer Illusion«
3. Freuds Religionskritik vor dem Hintergrund seiner Biografie
4. Orden oder Feuerwehr? Die Auseinandersetzung zwischen Freud und Jung. Was soll die Psychoanalyse sein?
Der Bruch zwischen Freud und Jung
»Ozeanisches Gefühl« oder Suche nach dem Vater?
Die Psychoanalyse – eine missionierende Bewegung?
5. Die Religionskritik in Freuds Schriften34
6. Freudianer und Jungianer
7. Von Magie und Trance
8. Schamanismus und Placebo
9. Wie die Gehirnforschung Gott erklärt
10. Glauben und Wissen
Gruppe und Glaube
Wer wird Religionsgründer?
Wie entwickelt sich eine Weltanschauung? Religiosität und Entwicklungspsychologie
11. Der Glaube an einen einzigen Gott
12. Im Banne des Propheten
13. Warum Religionen sich abnutzen
14. Die Ambivalenz der Schrift
15. Das Manna der Manie
Ron L. Hubbard: Leben ohne Zweifel
Karl May: Der Pseudologe als Prophet
Ron L. Hubbard: Der triviale Autor als Prophet
Genies und Scharlatane
Schluss: Brauchen wir einen Glauben?
Literatur
Anmerkungen
Отрывок из книги
Wolfgang Schmidbauer
Warum der Mensch sich Gott erschuf
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Als mir in einer tschechischen Stadt das vor dem Hotel geparkte Auto gestohlen wurde, wusste ich genau, wo ich es abgestellt hatte – dennoch suchte ich erst einmal die Nebenstraßen ab. Denn es war ein gar zu traumatischer Eindruck, dass es für immer verloren sein könnte, gegen den ich spontan Illusionen von einem wider meine genaue Erinnerung doch in einer Seitenstraße geparkten schwarzen Golf aktivierte. Auch als dann der Diebstahl Polizei und Versicherung gemeldet war, hatte ich immer noch eine besondere Beziehung zu jedem schwarzen Golf dieses Modells, den ich auf der Straße stehen sah; es hätte ja mein verlorenes Auto sein können.
Angesichts des Handlungshungers unserer so leicht emotionalisierbaren Psyche wird die kühle Distanz zur Illusion, wie sie uns Freuds Religionskritik vermittelt, selbst zu einer Illusion. Wenn buchstäblich Millionen zum Begräbnis eines Papstes nach Rom pilgern und dort in allen Schattierungen des Events und der Ergriffenheit feiern, entsteht eine psychische Macht eigener Art. Wieder ist sie vom Standpunkt des Forschers kritisierbar, aber diese Kritik lähmt die Forschung, sobald sie nicht mehr die interessierte Frage zulässt, weshalb zu bestimmten Epochen neue Illusionen so viel mehr Macht gewinnen als alte.
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