Читать книгу Sidequest - Xander Loren - Страница 3
Kapitel 1
Оглавление"Du hast großes Glück gehabt!", sagte der Medikus während er seine Instrumente wieder in seiner Tasche verstaute. „Goblingift kann sehr aggressiv sein, wenn man es nicht auf der Stelle versorgen kann.“ Sylvia sah zur Seite und nickte still. Er gab dem Karawanenführer seine Hand und verließ mit seiner Tasche das Zimmer.
"Was hast du dir dabei nur gedacht Sylvia!", raunte ihr Onkel, während er in ihrem Zimmer auf und ab ging. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Sorgen ich mir gemacht habe!", sagte er, blieb einen Moment stehen und fixierte sie mit seinem Blick. Mit seinem Zeigefinger deutete er auf ihre Schulterverletzung. "Wie soll ich das nur deiner Mutter erklären, Sylvia? Deine Mutter wird mir den Kopf abreißen und ihn zu einer Halskette verarbeiten lassen!". Sylvia richtete sich im Bett auf und unterdrückte ein Stöhnen. "Aber Onkel, es ist nicht so schlimm wie es aussieht!", beruhigte Sylvia ihren Onkel, doch Amanda sah, dass jede Bewegung ein nervöses Zucken und einen verzogenen Gesichtsausdruck hinterließ. "Ich konnte sie doch nicht einfach über die armen Schausteller herfallen lassen!", mahnte Sylvia an, "Wie stellst du dir das den eigentlich vor? Und was viel wichtiger ist, warum hat ihnen niemand geholfen?" Ihr Blick bohrte in ihren Onkel, welcher ihren Blick auswich.
"Schau mich nicht so an, Sylvia!", mahnte er Sylvia und ergriff ihre Hand, "Du weißt ganz genau, dass unsere Gilde sehr gerne ihren Schutzmantel über jeden legt, der uns um Hilfe ersucht. Aber wir gehen nicht in die Welt hinaus und drängen unsere Hilfe auf.", sagte ihr Onkel. Sylvia entzog ihrem Onkel ihre Hand.
"Ach,“, spuckte sie aus, „Du meinst wohl eher: Die Gilde hilft jeden, der sie bezahlen kann!" Sylvia versuchte sich aufzurichten und ihr vor Schmerz verzogenes Gesicht ging Amanda tief in die Gebeine.
"Sylvia, lassen wir das Thema gut sein.“, sagte ihr Onkel und streckte seine Hand nach ihr aus, „Was passiert ist, ist passiert und ich werde dir auch nicht weiter böse sein. Ruh dich aus, wir sehen morgen früh weiter, ob du transportfähig bist.", sagte ihr Onkel und drehte sich anschließend zu Amanda um. "Auf ein Wort". Er unterstrich die Worte mit einer Handgeste, welcher sie nachging und ihm aus dem Zimmer folgte. Bevor sie die Tür zu Sylvias Zimmer schloss, sah sie noch, wie diese ihren Kopf schüttelte und sich kraftlos ins Kissen fallen ließ. Amanda folgte ihm in sein Arbeitszimmer und zog hinter sich langsam die Tür zu.
"Die Wachposten haben mir berichtet, dass sie einfach das Fort verlassen haben um diesen Schaustellern zu helfen?", fragte er in einer ruhigen Stimme. Amanda stutzte kurz, schüttelte dann einen Gedanken ab, sah ihn wieder an und nickte.
"Monsignore,“, sagte sie. Sie richtete sich mit ihren ganzen Körper auf und sah ihn mit festen Blick an, „Es ist meine Pflicht denjenigen zu helfen, die meine Hilfe benötigen. Daher ja, ihre Wachposten werden ihnen sicher berichtet haben, dass sie Feigheit vor dem Feind gezeigt haben und sich lieber in den Grenzen des Forts verschanzt haben, obwohl da draußen Menschen waren, welche ihre Hilfe benötigt haben. Aber dies mein Herr macht wohl den feinen, aber kleinen Unterschied zwischen einer ausgebildeten Kriegerin mit Ehrgefühl und Verantwortungsbewusstsein und einem Haufen Söldner, welche schnell an der Waffe trainiert wurden, aus." Amanda holte tief Luft und sie ihre Worte ein wenig sacken, bevor sie weiter fortfuhr, "Und wenn ich es nicht getan hätte, dann müssten sie ihrer Schwester vielleicht ganz andere Dinge beibringen, als nur eine Schulterverletzung..."
"Amanda. Ich weiß ihren Einsatz für meine Nichte wirklich zu würdigen, aber ich darf keine Illoyalität in den Reihen meiner Angestellten dulden.", sagte er und verzog dabei keinerlei Miene. "Ich bin nicht nur ein Vertreter der Gilde, der mit einem Haufen Papier über die Logistik dieser Karawane Buch führt. Ich bin der Kopf dieser Karawane und ich muss mich auf meinen Körper verlassen können. Haben wir uns verstanden?"
Amanda nickte und nahm eine lockere Haltung an.
"Ich habe sie sehr gut verstanden, Monsignore.“, sagte sie und trat näher an seinen Schreibtisch. „Ich bin nicht ihre Anstellte, sondern ich stehe in ihren Diensten. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie mit den ausdrücklichen Befehl gegeben hätten, niemanden anderen beschützen zu dürfen, denn diesen Befehl hätte ich auf der Stelle verweigert und wäre aus diesem Dienst wieder ausgetreten.“ Amanda verschränkte die Arme, „Verstehen sie mich nicht falsch, ich arbeite gerne für die Gilde, Monsignore, aber ich werde für niemanden meine Prinzipien über Bord werfen." Amanda starrte den Karawanenführer an, welcher ihren Blick erwiderte. Stille breitete sich im Zimmer aus.
"Wäre das alles?", fragte sie und durchbrach die Stille.
Mit einer Handbewegung entließ er sie und Amanda verließ sein Zimmer.