Читать книгу Das Glück meiner Mörder - Xu Pham - Страница 4

1.

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Ich war viel zu jung als ich Peter kennenlernte. Meine Freundin Claudia war mit mir beim jährlich stattfindenden Feuerwehrfest in der nahegelegenen Stadt. Wir tranken Orangensaft, wir aßen Salzsticks und wir tanzten, als es langsam dunkel wurde auf dem großen Festplatz vor der Musikkapelle. Um es klar zustellen, wir tanzten nicht mit den wenigen Jungs die sich auf den Tanzplatz trauten, Claudia und ich tanzten zusammen wie es viele junge Mädchen machten. Die Jungs standen in Scharren um den Platz herum und begafften uns Mädchen. Nur wenige Jungs konnten tanzen und trauten sich auf die Tanzfläche.

Die Kapelle wechselte den Rhythmus, hatten sie bisher Fox und Pop gespielt erklang ohne Übergang ein Schmusesong. Claudia und ich schauten uns an, weil wir nicht wussten ob wir weiter tanzen oder doch besser den Platz verlassen sollten, als ich von hinten an meiner Schulter angetippt wurde.

Ich sah mich um und blickte in blaue Augen, die mich sofort in ihren Bann zogen.

«Willst du mit mir tanzen?»

Er wartete keine Antwort ab, er drehte mich zu ihm hin, legte seine Arme um mich und zog mich an sich. Claudia stand genauso verdutzt da wie ich. Er begann sich zur Musik zu bewegen und ich tanzte mit.

Ich komme gleich, sagte ich zu meiner Freundin und konzentrierte mich darauf, beim tanzen keinen Fehler zu machen. Was konnte man bei einem Schmusesong schon falsch machen? Eigentlich nichts, doch ich war von dem Jungen so überrascht worden, dass ich vermutlich jeden kleinen Tanzschritt falsch gemacht hätte.

«Ich bin Peter», flüsterte er leise in mein Ohr.

Peter sah geil aus, er hatte eine modische Frisur, ein Mega süßes Gesicht, einen flachen Bauch, muskulöse Oberarme die spielerisch fast das T-Shirt zerrissen, gut gebräunte Haut und ein offenes Lächeln.

Weil ich nicht antwortete fragte er, «hast du auch einen Namen?»

«Ja klar», antwortete ich noch immer überrascht. Die Situation war zu doof, tausend Mal hatten meine Freundinnen und ich schon darüber gesprochen, was wir machen würden, wenn wir von einem Jungen angesprochen würden. Die unterschiedlichsten Antworten und Vermutungen waren geäußert worden. Doch dass einem die Sprache weg bleiben würde hatte keine vermutet.

«Und verrätst du mir deinen Namen? Oder ist er geheim?»

Ich musste lachen, dann antwortete ich ihm.

«Ich heiße Eva, Eva Bauer.»

«Ein schöner Name», antwortete er, dann zog er mich etwas näher an sich heran und drückte sanft seinen Kopf gegen meinen.

Ich ließ es geschehen. Was da geschah war mir neu, es war unglaublich aufregend und es hatte seine eigene Faszination. Unsere Körper waren so eng zusammen, dass wir uns von oben bis unten berührten.

Noch nie in meinem Leben war ich einem Jungen so nah gewesen. Der weibliche Körper war mir vertraut, unzählige Male hatte ich mit Claudia oder anderen Freundinnen eng getanzt und deren Körper gespürt. Diese Berührungen jetzt jedoch waren für mich genauso fremd wie anziehend.

«Ich bin 18. Wie alt bist du?» fragte Peter mich.

Ich sagte ihm mein Alter mit leiser Stimme.

«Wirklich so jung?» staunte Peter.

«Du bist mir sofort aufgefallen als ich her kam. Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick?»

«Ich weiß es nicht. Ich glaube jedenfalls das Liebe etwas ganz besonderes und seltenes ist.»

Peter führte seine rechte Hand unter meine Haare und streichelte meinen Nacken. Er streichelte mich so zärtlich, das ich eine Gänsehaut bekam und es geschehen lies. Dann flüsterte er mir Dinge in mein Ohr. Meine Haare gefielen ihm, meine Augen seinen wie Edelsteine, mein Gesicht das eines Engels und er hätte noch nie eine Frau mit einer so aufregenden Figur gesehen. Er nannte mich eine Frau. Wahnsinn!!! für meine Eltern war ich nach wie vor das kleine Mädchen dem sie nicht viel zu trauten. ich meine, sie freuten sich, dass ich eine gute Schülerin war, sie schickten mich regelmäßig zum einkaufen in diverse Geschäfte, sie vertrauten mir Geld an doch in ihren Köpfen blieb ich ein kleines Mädchen. Meine Gefühle wurden übermächtig, ich hatte mich schlagartig in Peter verliebt. Er sah in mir das was ich wirklich war. Meine Hand fuhr ungeschickt über seinen Rücken, es war ein erster Versuch ihn zu streicheln. Er quittierte diesen Versuch indem er mich noch mehr an sich drückte, dann sagte er; «Eva, ich habe dich gesehen und du hast im Bruchteil einer Sekunde mein Herz erobert. Du kannst mich wegstoßen und mein kleines Herz für immer zerbrechen oder mich lieben bis an das Ende unserer Tage.»

Ich musste kichern, so was hatte noch keiner zu mir gesagt.

«Ist es nicht noch etwas früh für die große Liebe?», fragte ich ihn. «Ich meine, wir kennen uns noch keine 5 Minuten.»

«Mir kommt es vor als hätte ich mein ganzes Leben auf dich gewartet und dich endlich gefunden, antwortete Peter. Vielleicht sind es jetzt nur wenige Minuten doch es sind die ersten Minuten in meinem Leben in denen ich Leben und Liebe spüre. Ich kann auf einmal atmen.»

Es verschlug mir die Sprache. Mit Sicherheit war es das kitschigste was ich je gehört hatte doch es war zugleich auch das süßeste und liebste das ich je gehört hatte. Ich war hin und weg. Es schien, als hätte ich meine große Liebe gefunden. Langsam zog ich meinen Kopf von ihm zurück und blickte in sein Gesicht. Die Erwartung, dass er loslachen würde war vorhanden doch was ich sah war sein gleichmäßiges Gesicht, seine halb langen dunklen Haare und seine zwei Augen die mich liebevoll ansahen. Das blau seiner Augen war so wunderschön. Er meinte es wirklich ernst. Ich konnte nicht anders, ich drückte meine Lippen auf seine und küsste ihn zärtlich. Sofort beantwortete er meinen Kuss, doch im Gegensatz zu mir öffnete er seine warmen Lippen und drückte mir seine Zunge in den Mund. Es war einfach unglaublich. Claudia und ich hatten es mehrmals miteinander ausprobiert um vorbereitet zu sein, wenn es jemals passieren sollte doch das mit Peter war ganz anders. Er drückte sanft meinen Kopf gegen seinen und erforschte meinen Mund mit seiner Zunge. Nach einigen Sekunden machte ich mit, ich bewegte meine Zunge und unsere Zungen leckten sich gegenseitig ab.

Dass mein Atem schneller ging merkte ich genauso wenig wie die wieder flottere Musik. Wir standen einfach nur auf der Tanzfläche und knutschten miteinander.

«Äehmmm», räusperte sich jemand laut neben uns. Wir beendeten das Küssen und sahen Claudia neben uns stehen.

«Das ging ja schnell mit euch, ich hoffe ich störe euch nicht.» Ihr Ton klang vorwurfsvoll.

«Warte hier», sagte ich leise zu Peter, dann ergriff ich Claudias Hand und zog sie zum Rand der Tanzfläche.

«Wie gefällt er dir? Er ist einfach unglaublich, ich bin total verliebt.»

«Das war nicht zu übersehen. Jedenfalls gratuliere ich dir, er sieht absolut spitze aus. Hat er nicht zufällig einen Zwillingsbruder?»

Claudia fand ihn toll, ich war glücklich und nahm sie sofort in meine Arme um sie ganz fest zu drücken. Claudia hielt mich ebenfalls fest, dann verriet sie mir, dass sie mich wegen dem Typen beneidete. Konnte das Glück noch größer werden? Gab es eine Steigerung zu diesem Moment? War so etwas überhaupt noch möglich?

«Du bist die beste Freundin die man haben kann», flüsterte ich Claudia ins Ohr.

«Ich weiß es, nun stelle ihn mir vor», forderte sie mich auf.

Ich hielt wieder ihre Hand und wir gingen gemeinsam zu Peter zurück. Er stand genau da wo er vorher gestanden hatte doch hielt er nun 3 Flaschen Coca-Cola in seinen Händen.

«Darf ich den Ladys etwas zu trinken anbieten?» fragte er fröhlich.

Claudia und ich kicherten wegen dem Wort „Lady“, er reichte uns beiden jeweils eine der kleinen Flaschen. Die Korken waren bereits geöffnet und lagen lose auf den Flaschen.

«Das ist Peter, Peter, das ist meine allerbeste Freundin Claudia. Claudia ist seit der Kindergartenzeit meine Freundin und wir gehen in die gleiche Klasse.»

Wir stießen mit den Flaschen an und tranken durstig.

«Ich hoffe, dass ich eure Pläne für heute Abend nicht durcheinander bringe doch ich habe nicht vor von Evas Seite wegzugehen.»

Er war so süß, ich trat zu ihm und küsste ihn kurz auf seinen Mund. Ich kam mir richtig erwachsen vor. Das musst du auch nicht, wir suchen für Claudia auch einen Freund und dann stimmt das Universum wieder.

Claudia lachte verschämt und meinte, dass sie sich schon selbst einen Freund suchen würde.

«Tanzen wir doch einfach zu dritt», sagte Peter und begann sich zur Musik zu bewegen. Wir machten mit, wir tanzten gemeinsam mit Peter. Der Abend war unbeschreiblich, wir hatten viel Spaß, wir alberten herum und wir vergaßen fast die Zeit. Es war schon lange dunkel als Claudia auf ihre Uhr sah und entsetzt feststellte, dass wir aufbrechen mussten um den letzten Bus zu unserem Dorf nicht zu verpassen.

«Warte», rief Peter, «wo wohnst du, wo gehst du zur Schule, wie ist deine Handynummer.» Ich gab ihm meine Adresse und wir tauschten während wir gingen unsere Telefonnummern aus. Peter begleitete uns bis zur Bushaltestelle. Dort hatten wir noch ein paar Minuten bis der Bus kam. Peter und ich knutschten solange miteinander, dabei streichelte er meinen Hals, meinen Rücken und meinen Po. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass mir ein Junge an den Po fasste. Er drückte ihn ganz sanft und flüsterte mir ins Ohr, dass ich den schönsten Popo der Welt hätte. Er drückte meinen Popo fest an sich und ich konnte deutlich seinen Unterleib spüren. Ich spürte seinen harten Penis in seiner Hose, er rieb seinen Unterleib sanft gegen meinen Unterleib und ein starkes Ziehen durchzog meinen Körper.

Zum Glück kam der Bus, er rettete mich aus dieser ungewohnten Situation. Wir lösten uns voneinander und verabschiedeten uns.

Ich rufe dich an rief Peter mir zu, dann winkte er und der Bus fuhr los.

Der Bus brauchte knapp 10 Minuten bis in unser Dorf. Claudia begleitete mich zu meinem Haus, dort verabschiedeten wir uns fröhlich und gutgelaunt.

«Ich habe keinen Hunger» rief ich meinen Eltern im Wohnzimmer zu. «Ich gehe gleich schlafen. Gute Nacht.»

Was meine Eltern geantwortet hatten weiß ich nicht mehr so genau, ich stieg die Treppe zum ersten Stock hinauf und ging in mein Zimmer. Nach einer Minute war ich umgezogen und lag in meinem Bett. Ich dachte an den vergangenen Abend. Peter ging mir nicht mehr aus dem Kopf, genauso wenig wie sein Körper den ich so überdeutlich an der Bushaltestelle gespürt hatte.

Ich streichelte mich selbst bei dem Gedanken an ihn. Sex war für mich nichts Neues, seit über zwei Jahren machte ich es mir regelmäßig selbst. Mit der linken Hand streichelte ich meinen Busen, den Mittelfinger der rechten Hand schob ich langsam in meinen Slip. Ich berührte mich nur ein paar Sekunden als mich ein Orgasmus erlöste. So schnell und so unbeschreiblich schön war es noch nie gewesen. Das mit der Schnelligkeit war mein Glück, kaum war ich fertig summte mein Telefon und ich las mit Freude eine SMS von Peter.

«Bis heute war mein Leben leer,

bis heute war mein Leben schwer,

doch seit ich dich traf und dich sah,

ist mein Leben wunderbar.

Danke, dass es dich gibt.

Dein Peter.»

Ich las das Gedicht immer wieder. Dann rief mich Claudia an. Wir zwei quatschten bis weit nach Mitternacht über den schönen Abend und natürlich über Peter. Ich erzählte meiner Freundin jede Kleinigkeit, selbst dass ich Peters Erektion gespürt hatte. Von meinen Sexfantasien gerade eben und von meiner Selbstbefriedigung verriet ich ihr nichts. Ich weiß nicht wieso ich ihr das nicht erzählt hatte, sonst erzählten wir uns ausnahmslos alles. Claudia meinte, „dass es bald richtig zur Sache gehen würde und ich mich schon mal mental auf das vögeln“ vorbereiten sollte. Ich vermutete, dass ich bei Peter dazu bereit war, ich hatte Angst vor diesem Moment doch irgendwie freute ich mich darauf.

Der alte Sack hatte sein Schnaufen wieder unter Kontrolle. Ich stand auf und ging zum Waschbecken. Dort wusch ich mir den ekligen Geruch von dem noch ekligeren Typen runter. Glücklicherweise hatte ich ihm ein Kondom übergestülpt so dass ich „unbefleckt“ blieb. Trotzdem war es zum kotzen, dass ich immer wieder mit anderen Männer ins Bett musste.

Als ich mit dem waschen fertig war stand die Türe offen und der Scheißkerl war weg. In meinen Gedanken saß Peter auf dem Bett. Er schenkte mir ein süßes Lächeln und hielt mir seine Arme entgegen. Ich würde zu ihm springen wenn er da gewesen wäre. Ich würde ihn küssen bevor ich auf ihn einprügeln würde. Dieser Scheißkerl hatte mich zur Hure gemacht.

Während ich ruhig auf dem Bett lag dachte ich über die Zeit mit Peter nach. Damals, es sind seitdem nur ein paar Wochen vergangen, doch mir kommt die Zeit wie eine Ewigkeit vor, hatte er mich gleich am nächsten Tag angerufen ob ich zu ihm in die Stadt kommen wolle. Wir könnten was trinken gehen oder er würde mir sein Zuhause zeigen.

Das Glück meiner Mörder

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