Читать книгу Uncountry - Yanara Friedland - Страница 16

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Mimi lädt Fremde zu sich nach Haus, hat einen stattlichen Busen, entsinnt sich nie ihrer Kindheit. Sie erinnert an Marie-Antoinette oder Madame Bovary. Das Herrische in einer Frau kommt schnell zu Fall.

»Sie war so beliebt, dass sie ohne Freunde starb«, wird man später sagen.

Mimi hat eine Krankheit. Die Krankheit ist ein Kreischen, ein katzenfreundliches. Sie kann für ein paar Tage verschwinden, ausbrechen, und wieder verschwinden. Es ist wie beim Feuer in Neros Rom; niemand weiß, ob Mimi die Krankheit selbst gelegt hat.

Manchmal poliert sie die ganze Nacht lang das Silber. Oder brüllt ein Kirchenhaus an: »Ich spreche kein Erzengelisch!«. Dann kauft sie sich von Vaters Ersparnissen Kleider und Schmuck und zündet, die Rubine im BH versteckt, am Abend vor Schabbat feierlich die Kerzen.

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