Читать книгу Graf § Parry - Yannik Hölzle - Страница 2
Der entscheidende Treffer
Оглавление»TOOOOOR«, der ganze Gästeblock schrie, als Robert Lewandowski für den FC Bayern München das wichtige 1:0 in der 2. Minute der spannenden Nachspielzeit erzielte. Damit hat der in dieser Saison sehr starke Goalgetter den favorisierten Münchnern den wichtigen Auswärtssieg im Derby gegen den FC Augsburg gesichert. Johannes Müller, den alle eh nur Jojo nennen, wusste nicht, ob er sich freuen soll, als er sich mit seinem Vater das spannende Spiel in der WWK-Arena angeschaut hat. Er ist zwar ein eingefleischter Bayern-Fan, wie sein Vater Thomas Müller, aber da er aus Augsburg kam, war er auch für den FC Augsburg. Ihr fragt euch jetzt doch sicher, ob Jojos Vater der berühmte Weltmeister von 2014 und Champions League Sieger von 2013 ist? Nein er ist nur ein ganz normaler Förster, der den Namen seiner Frau Stephanie Müller annahm. Thomas hieß gebürtig Thomas Huber, aber jetzt heißt er gleich wie der Lieblingsspieler seines Sohnes. Nach dem Spiel haben sie noch eine Bockwurst gegessen und sind dann nach Hause gefahren. »Danke Papa, du bist echt der beste«, sagte Jojo dankbar. Thomas antwortete: »Keine Ursache, für diese Momente sind wir ja leidenschaftliche Bayern- und Fußballfans« Als sie nach Hause kamen sahen sie, dass Oma Louise Stephanie zu ihrer Lieblingssportart, Gymnastik überredet hatte.
»Oma, wer kommt eigentlich alles zu deinem 70. Geburtstag? «, fragte Jojo. Daraufhin erwiderte seine Oma Louise: »Hallo erstmal, ich habe euch drei und noch ein paar Freundinnen eingeladen« Die Familie Müller besteht aus Oma Louise, der leidenschaftlichen Näherin, Strickerin und Flickerin für alles. Sie hatte eine Tochter namens Stephanie die ihren Beruf Lehrerin mit Herzblut auslebte und deren Lieblingsbeschäftigung klettern war.
Diese hat Thomas, auch Thommy genannt, den Förster und eingefleischten Bayern-Fan, geheiratet. Thomas hatte einen Bierbauch und war allgemein in einem festeren Zustand.
Durch seine Wälder - um welche er sich kümmern musste – lief Thomas meistens mit seinem Lieblingshut. In der einen Hosentasche trug er dann ein Fernglas und in der anderen hatte er die Leine für seinen Hund Bello. Bello gehörte aber nicht ihm sondern der Stadt für welche er arbeitete.
Zusammen hatte das ,,Anfang 40 Paar“ einen Sohn der ebenfalls Bayern-Fan war. Er hieß Jojo, hatte einen Wuschelkopf, wie seine Oma und spielte für sein Leben gern Fußball. Außerdem war er ein sehr guter Schüler, der in die 6. Klasse eines Augsburger Gymnasiums ging. Auf einmal kam ein Fuchs mit sehr schönem Fell ins Wohnzimmer gelaufen. »Hallo foxy, und wie geht es dir so? Komm ich bring dir etwas Leckeres zum Essen. So schön rohes Fleisch, darauf hast du doch bestimmt Hunger? «, fragt Jojo.
Einige Tage später kam eine zickige Lehrerkollegin namens Jacqueline auf einen Kaffee zu Jojos Mutter Stephanie. Als sie gerade gemütlich eine Tasse Kaffee getrunken haben und dazu ein Stück Erdbeerkuchen gegessen haben, streifte plötzlich ein Tier Jacquelines Bein. »Iiiiiih, was streift mich da Stephanie?«, schrie sie, »mach das gefährliche Tier sofort von mir weg« Sofort zog Jojo seinen Fuchs foxy von Jacqueline weg. »Stephanie erklär mir das bitte sofort, ich habe gedacht, du kannst solche Füchse nicht leiden«, sagte Jacqueline empört. »Das erklärt dir doch mein lieber Sohn Jojo ganz bestimmt selber, oder Jojo, das machst du doch? «, forderte Stephanie ihren einzigen Sohn Jojo auf. »Ja klar Mama, sehr gerne, aber das ist wirklich eine sehr lange Geschichte«, meinte Jojo, »wenn ihr sie unbedingt hören wollt: Also wir hatten vor ein paar Wochen einen kleinen Marder an unserem Auto. Und da meine liebe Mutter Angst davor hatte, dass der Marder auch noch unser zweites Auto zerbeißt, hat Papa eine Lebendfalle für den Marder gekauft. Danach hat er ein kleines Stück Fleisch als Köder gekauft und es in die Lebendfalle gelegt. Aber der Marder kam in der nächsten Nacht nicht wieder. Allerdings hat sich ein Fuchs das kleine Stück Fleisch geschnappt und saß danach, als sich die kleine Öffnung schloss, in unserer Falle gefangen. Mein Papa und ich haben den Fuchs dann am nächsten Morgen in der Falle gefunden und fanden ihn sooo süß, dass wir ihn unbedingt behalten wollten. Ich habe mich um ihn gekümmert, aber Mama wollte ihn wegbringen. Am nächsten Abend ist sie dann mit foxy - dem Fuchs - weggegangen und hat gesagt, dass sie ihn ins Augsburger Tierheim bringt. Ich war an diesem Abend so unglücklich, wie nie zuvor in meinem ganzen elfjährigen Leben. Allerdings hatte ich am nächsten Tag ja auch noch Geburtstag. Als erstes bekam ich das neue Bayern-Trikot der Saison 19/20 von meinem Vater, aber ich konnte mich nicht richtig darüber freuen. Doch dann hatte meine Mama noch eine Überraschung für mich. Ich durfte foxy behalten und bekam dazu noch ein großes Gehege, mit allem was ein Fuchs so braucht. Ich war überglücklich und mein Papa hat mit mir sofort angefangen, ihn zu zähmen. Mama hat dann noch erklärt, dass sie gestern gar nicht beim Tierheim war, sondern beim Tierarzt und gecheckt hat, ob der Fuchs krank ist, oder Tollwut hat. Dafür habe ich meine Mama ganz doll umarmt und ab jetzt ist foxy mein Begleiter bei allem und mein bester Freund. So jetzt wisst ihr auch die ganze Geschichte« Daraufhin antwortete die Tussi Jacqueline: »Also, wenn das so ist, geh ich jetzt, Stephanie. Das ist inakzeptabel. Absolut inakzeptabel« Und sie verlies hochnäsig das Wohnzimmer. »Och bleib doch noch da, du wirst alles verstehen«, versuchte Stephanie, ihre Kollegin vergebens zum Bleiben zu überreden. Aber diese war schon mit ihrem neongelben BMW losgedüst.