Читать книгу Hört, meine Söhne! - Zac Poonen - Страница 17
ОглавлениеDa das Leben kurz ist, müsst ihr jede Versuchung benutzen, die euch in eurem Leben begegnet, um ein Überwinder zu sein und auf diese Weise ein weises Herz zu erwerben, das ihr Gott am Ende eures irdischen Lebens präsentieren solltet (Psalm 90,12). Ihr dürft diese Erde nicht mit irgendwelchen Sünden verlassen, die ihr noch nicht überwunden habt. Volle, uneingeschränkte Hingabe bedeutet, dass ihr ein brennendes Verlangen habt, euch Gott als Opfer ohne Fehl darzubringen (Hebräer 9,14).
Es gibt einen Unterschied zwischen Versuchung und Sünde. Wenn ein böser Gedanke in eurem Verstand aufblitzt, so ist das eine Versuchung. Wenn ihr über ihn nachdenkt oder ihn annehmt, dann wird er zur Sünde. Wenn ihr ein Mädchen seht und versucht werdet, nach ihr zu gelüsten, dann ist das eine Versuchung. Wenn ihr sie weiter anschaut oder an sie denkt, dann sündigt ihr. Der erste Blick war eine Versuchung und unvermeidbar. Der zweite Blick ist eine Sünde – und vermeidbar. Ihr müsst euch nicht verdammt fühlen, wenn euch irgendeine Versuchung in den Sinn kommt. Sogar Jesus wurde in seinen Gedanken versucht. Ihr könnt mit eurem Willen „Nein“ sagen. Dann werdet ihr Überwinder werden. Jesus schrie zu Gott um die Kraft, „Nein“ zu sagen und betete um Hilfe (Hebräer 5,7). Ihr müsst auf dieselbe Weise zu Gott um Hilfe rufen.
Satan wurde vor fast 2000 Jahren von Jesus am Kreuz besiegt – das ist etwas, was ihr nie vergessen dürft. Heute stehen wir auf diesem Sieg; wir kämpfen nicht, um den Sieg zu gewinnen. Satan ist für Menschen zu mächtig und zu klug. Er hat über Jahrhunderte Milliarden von Menschen getäuscht und überwunden. Aber er wird vor euch fliehen, wenn euer Gewissen rein ist (wenn das Blut des Lammes euer Herz gereinigt hat) und wenn ihr zu ihm sprecht und ihm in Jesu Namen widersteht (Offenbarung 12,11; Jakobus 4,7). Erinnert euch stets daran. Ich habe das geglaubt und praktiziert und gepredigt – und Satan hasst es, das zu hören.
Ihr müsst in der Erkenntnis, dass Satan und all seine Dämonen am Kreuz von Golgatha ein für alle Mal vollständig besiegt wurden, verwurzelt und gegründet sein (Hebräer 2,14; Kolosser 2,15). Dann wird Satan niemals in der Lage sein, euch irgendwelche Furcht vor ihm einzuflößen. Erinnert euch daran, dass Gott im Kampf gegen den Teufel immer auf eurer Seite ist. „Denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt“ (1. Johannes 4,17).
Es war in Träumen, dass mich der Herr zuerst ermutigte und den Glauben gab, Satan zu widerstehen. Ich hatte Träume, wo ich den Teufel von mir wegrennen sah. Als ich in den Nachtstunden erwachte, widerstand ich Satan in Jesu Namen.
Solche Konflikte mit Satan und den bösen Geistern werden auch euch helfen, an Unterscheidungsvermögen zu wachsen, um zwischen dem zu unterscheiden, was wirklich göttlich und dem, was eine Fälschung ist. Das, was göttlich ist, wird immer vom Geist Christi charakterisiert sein – dem Geist von Ehrlichkeit, Demut, Reinheit und Liebe. Viele sind verführt, weil sie glauben, dass alle Manifestationen der Macht von Gott sind. Aber viele solcher übernatürlichen Manifestationen sind von Satan.
Seid allezeit wachsam, den sanften Eingebungen des Geistes zu folgen – wenn Er euch z.B. auffordert, zu einer bestimmten Zeit ein kurzes Gebet zu sprechen oder einen Bibelvers zu lesen oder für jemanden zu beten oder mit jemandem zu sprechen oder euch bei jemandem zu entschuldigen oder jemandem zu vergeben oder eure Augen von etwas Bösem abzuwenden oder aufzuhören, einem bösen Gespräch zuzuhören oder euch von euren Freunden zu entfernen, wenn das Gespräch in eine wenig erbauliche Richtung geht oder kühn zu sein, im Gespräch eine neue Richtung einzuschlagen usw. Indem ihr solchen Eingebungen des Geistes gehorcht, könnt ihr lernen, im Geist zu leben.
Die Wichtigkeit von Unterscheidungsvermögen
Da wir uns dem Ende der Zeit nähern, wird der Heilige Geist immer mehr in der Kirche wirken. Ebenso werden verführerische Geister immer mehr in der Welt wirken. Daher müsst ihr nach Folgendem Ausschau halten, wenn ihr nicht verführt werden möchtet:
1 Emotionale Fälschungen
2 Extremismus
3 Pharisäertum und
4 Sektiererische Einstellungen
Der Feind wirkt stets dort, wo der Geist wirkt. Schluckt also nicht alles, was ihr seht und hört. Benutzt euer Unterscheidungsvermögen.
Lärm und Gefühle mögen das Wirken des Geistes begleiten – und das hilft einigen Leuten, frei von menschlichen Hemmungen und ihrer Menschenfurcht zu sein. Wir werten unsere Gefühle nicht ab, denn sie sind ein von Gott gegebener Teil unserer Persönlichkeit. Aber gleichzeitig dürfen wir sie nicht überbewerten, denn Gott sieht das Herz an und nicht die Gefühle. Es ist gut, eure Stimme zu erheben, wenn ihr betet, weil euch das helfen wird, euch anderer Personen um euch herum weniger bewusst zu sein. Das ist genauso, wie wenn ihr eure Augen schließt wenn ihr betet, damit ihr euch konzentrieren könnt und von anderen in eurer Umgebung nicht abgelenkt werdet. Solche Handlungen werden eure Gebete nicht geistlicher machen, aber sie helfen euch, frei von eurer Umgebung zu sein. Die Kraft des Heiligen Geistes wird nicht durch Geschrei, sondern durch ein heiliges Leben in der Gemeinde und einem offenen Zeugnis für den Herrn an eurem Arbeitsplatz manifestiert.
Es gibt eine gewaltige Kraft in der menschlichen Seele (intellektuelle Kraft, emotionale Kraft und Willenskraft). Und viele nutzen das aus (wie bei Yoga) und bilden sich ein, dass dies die Kraft des Geistes sei. Ihr dürft euch von einer solchen Kraft nicht verführen lassen. Der Heilige Geist wird stets Christus verherrlichen – nicht Menschen oder Erfahrungen. Das ist also ein sicherer Weg wie ihr Fälschungen erkennen könnt.
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht“ (2. Timotheus 1,7). Der Heilige Geist wird jede Furcht und Ängstlichkeit aus eurem Leben entfernen und diese mit Kraft, Liebe und Disziplin ersetzen.
Niemand kann ohne Disziplin wirklich geistlich werden. Die Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung (Galater 5,23). Ein undiszipliniertes Leben ist wie ein undichtes Gefäß. Egal wie oft es gefüllt wird, es wird wieder leer werden. Es wird wiederholt gefüllt werden müssen. Drei Bereiche, in denen ihr danach trachten müsst, immer disziplinierter zu werden, sind: Im Gebrauch (1) eures Leibes, (2) eurer Zeit, und (3) eures Geldes.
In Römer 8,13 heißt es, dass wir die Taten des Leibes durch den Geist töten müssen. Das sind keine Taten, die vom Herzen her getan werden – denn solche Taten wären vorsätzliche Sünden. Dies sind Taten, die aus dem Leib hervorgehen, weil wir zulassen, dass der Leib nicht diszipliniert wird – z.B. in den Bereichen übermäßig zu essen, zu lange zu schlafen, Faulheit oder Geschwätzigkeit usw. Der Heilige Geist möchte uns besonders helfen, unsere Zunge zu beherrschen.
In Epheser 5,16 werden wir aufgefordert, den bestmöglichsten Gebrauch von unserer Zeit zu machen. So viel Zeit, die verschwendet wird, kann gespart und verwendet werden, um die Heilige Schrift zu studieren, wenn ihr diszipliniert seid. Ich meine nicht, dass ihr euch nicht entspannen oder euch an einem Spiel usw. erfreuen könnt. Ihr dürft keine Asketen werden, denn Askese wird euch in Knechtschaft bringen. Aber denkt darüber nach, wo ihr die „übrig gebliebenen Brocken der Zeit sammeln“ könnt, so wie die Jünger die Brocken der Brotlaibe sammelten, damit „nichts verloren geht“ (Johannes 6,12). Übt Disziplin, um eure Zeit auf bestmögliche Weise zu nutzen, aber werdet dabei keine Fanatiker! Entspannt euch.
In Lukas 16,11 sagte Jesus, dass Gott denen, die mit Geld untreu sind, keine geistlichen Reichtümer geben wird. Im Umgang mit Geld gerecht zu sein ist der erste Schritt – kein Betrügen, alle Schulden zurückzahlen usw. Der nächste Schritt ist im Umgang mit Geld treu zu sein – meidet ein verschwenderisches Leben, nutzlosen Luxus und alle unnötigen Ausgaben. Denkt daran, dass diejenigen im christlichen Leben Gottes Bestes erhalten, die dem Heiligen Geist erlauben, ihr Leben zu disziplinieren.
Der Heilige Geist ist in euer Herz gekommen – nicht um euch Erfahrungen zu geben, sondern um Jesus zu verherrlichen. Erlaubt Ihm daher, euch zu einer größeren Hingabe zum Herrn zu führen und euch die Herrlichkeit Jesu immer mehr zu zeigen. Der Geist trachtet danach, euer Herz mit der Liebe Jesu zu erfüllen (einer Liebe, die sich selbst hingab, um jene zu retten, die Ihn hassten), damit ihr alle lieben könnt, die zum Volk Gottes gehören (Römer 5,5).
Bewahrt euch in der Einfalt der Liebe und Hingabe an Jesus (2. Korinther 11,3). Das ist das Wichtigste im christlichen Leben. Verstrickt euch nie in so komplizierte Gedankengänge, indem ihr über verschiedene Doktrinen (Glaubenssätze) und ihre Erklärungen nachdenkt, dass ihr die einfache Liebe zum Herrn verliert.
Wenn ihr Jesus hingegeben seid, werdet ihr auch den Mitgliedern Seines Leibes in eurer örtlichen Gemeinde hingegeben sein. Der Heilige Geist ist nicht engstirnig wie einige Kinder Gottes es sind, und Er betreibt keine Haarspalterei über unwesentliche Doktrinen, wie es einige von ihnen tun! Er sieht das Herz und nicht das theologische Verständnis einer Person. Und wo immer Er aufrichtige Herzen sieht, wirkt Er, selbst wenn ihr doktrinäres Verständnis unvollkommen ist. Petrus erkannte das, als er zum Haus des Kornelius ging und sagte: „Gott sieht die Person nicht an, sondern nimmt all jene an, die ihn fürchten und Gerechtigkeit üben!“ (Apostelgeschichte 10,34-35). Du musst stets ein so weites Herz haben wie es der Heilige Geist hat – gegenüber all denen, die in jeder Gruppe echte Christen sind, die zu Gottes Volk gehören.
Hütet euch vor Exklusivität. Sperrt nie irgendeines von Gottes Kindern von der Gemeinschaft mit euch aus. Genau das tun heute viele sektiererisch gesinnte Gläubige. Nehemia baute die Mauern von Jerusalem, um die Stadt vor Angriffen von Feinden zu beschützen – aber nicht, um echte Söhne Israels auszuschließen, in die Stadt hineinzukommen. Wir müssen Satan und die Welt außerhalb dieser Mauern halten, nicht die Kinder Gottes, die zufällig nicht mit uns übereinstimmen! Wegen Unterschieden in Doktrinen usw. mögen wir nicht in der Lage sein, mit einigen Gläubigen zu arbeiten. Aber wir können mit allen Gläubigen Gemeinschaft haben.
In Sacharja 2,8-9 sagt Gott, dass Jerusalem als „offene Stadt“ (ohne Mauern) gebaut werden wird, dass Gott selbst eine „feurige Mauer“ um die Stadt sein wird. Es ist das Feuer des Heiligen Geistes, das heute die schützende Mauer für die Gemeinde bildet. Wenn wir erlauben, dass dieses Feuer in der Gemeinde brennt, wird es der Heilige Geist von allen weltlichen Einflüssen reinhalten. Wenn Gott selbst eine feurige Wand um uns sein wird, dann ist es für uns töricht, eine weitere „Mauer von Regeln und Vorschriften“ zu errichten, um die Gruppe rein zu halten. Solche menschengemachten Mauern führen immer zur Exklusivität, Pharisäertum und Sektierertum (egal, wie scheinbar „biblisch“ die Namen dieser Mauern sein mögen). Nehmt euch in Acht, von solchen Extremisten beeinflusst zu werden. Unsere Pflicht ist es, die enge Pforte der Jüngerschaft zu verkünden – so eng wie Jesus sie gemacht hat, aber nicht enger!
Selbst wenn euch andere Gläubige von ihrer exklusiven Gemeinschaft ausschließen, müsst ihr sie dennoch lieben und zu ihnen offen und weitherzig sein. So wie es dieses Gedicht von Edwin Markham ausdrückt:
„Sie zogen einen Kreis, der mich ausschloss –
‚Irrlehrer‘, ‚Rebell‘ – etwas, was ich missachtete.
Aber durch Liebe und mit einem Geist, sie zu gewinnen –
zogen wir einen Kreis, der sie mit hineinnahm!“
Das ist der Weg, zu gewinnen – der Weg der Liebe.
Wenn ihr erkennt, dass euch viel vergeben wurde, werdet ihr den Herrn viel lieben (Lukas 7,47). Und ihr werdet auch andere Christen lieben, selbst wenn sie andere Ansichten haben als ihr.