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KAPITEL 2: Gottes Strenge mit seinen Dienern

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Das Wort Gottes lehrt uns von Anfang bis zum Ende Eines – dass Gott von denen, denen er viel anvertraut, viel fordert. Gott ist mit seinen Dienern streng, weil er ihnen viel anvertraut hat.

Als Mose – nachdem Gott ihm beim brennenden Busch seinen Auftrag gegeben hatte – auf seinem Weg nach Ägypten war, lesen wir, dass Gott ihn töten wollte (2Mo 4,24). Das ist erstaunlich, wenn man die Tatsache bedenkt, dass Gott ihn gerade in seinen Dienst berufen hatte. Und Mose war der einzige Mensch auf Erden, der diese Aufgabe erfüllen konnte. Er war der wichtigste Mensch auf Erden, um Gottes Zwecke zu erfüllen und Gott hatte 80 Jahre darauf verwendet, ihn auszubilden! Warum wollte Gott ihn also töten?

Moses Frau Zippora, die keine Jüdin war, hatte nicht an die Notwendigkeit, ihren Sohn zu beschneiden, geglaubt. Mose unterstellte sich der Meinung seiner Frau und war Gott ungehorsam. Mose war nun dabei, der Führer von Gottes Volk zu werden. Und doch wollte er hier seiner Frau gefallen und war Gott in seiner eigenen Familie ungehorsam. Als Mose im Sterben lag, wusste Zippora sofort den Grund für die Krankheit ihres Mannes. Daher beschnitt sie ihren Sohn umgehend. Erst dann verschonte Gott Moses Leben.

Hier können wir sehen, dass Gott bei seinen Dienern keinerlei Kompromisse oder Ungehorsam oder Gefälligkeit gegenüber ihren Frauen toleriert. Wenn wir Gottes Volk führen wollen, müssen wir völlig gehorsam sein. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Er wird sogar seine bedeutendsten Diener richten, wenn sie ihm nicht gehorchen.

Die Wichtigkeit von Geduld

Als Mose 120 Jahre alt war, strafte ihn Gott erneut. Zu der Zeit wurde seine Strafe nicht aufgehoben. Gott hatte ihm aufgetragen, zum Felsen zu reden, damit er Wasser gebe. Aber Mose verlor seine Beherrschung und schlug zuerst auf Gottes Volk ein und schlug dann den Felsen zweimal (4Mo 20,7-13). Für uns sieht das nach einem kleinen Fehler aus. Aber in Gottes Augen war es etwas Ernstes.

Moses redete zornig zum Volk und sagte: „Höret, ihr REBELLEN …“ (4Mo 20,10). Die Andeutung ist hier, dass das ganze Volk aus Rebellen bestünde und Mose selber keiner sei! Aber auch Mose war ein Rebell, denn er war Gott gleich im nächsten Moment ungehorsam. Gott war über eine solche Rede nicht glücklich. Gottes Wort sagt: „… denn sie erbitterten sein Herz, dass ihm unbedachte Worte entfuhren“ (Ps 106,33).

Sehen wir hier die Rebellion in dem Akt, dass er auf Gottes Volk einschlug? Wir reden oft, ohne dass Gott uns zu reden aufgetragen hat.

Die Bibel sagt: „Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn. Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist“ (Jak 1,19-20).

Wenn wir zuhause oder in unserer Gemeinde ein Problem sehen, das gelöst werden muss, was tun wir dann? Reden und handeln wir schnell, ohne auf den Herrn zu warten? Wenn das der Fall ist, dann ist es kein Wunder, dass wir versagen und Verwirrung in unsere Familie und in die Gemeinde bringen.

In solchen Zeiten müssen wir uns daran erinnern, dass unser Zorn die Gerechtigkeit Gottes nicht erreichen kann. Wenn wir in unserem Herzen keine Ruhe haben, sondern aufgewühlt sind, dann ist es das Beste, unseren Mund zu halten. Auf diese Weise werden wir für Gottes Werk keinen Schaden verursachen.

Es ist etwas Ernstes, ein Diener Gottes zu sein. Wir können eine solche Verantwortung nicht leicht nehmen. Gottes Diener haben gewaltige Autorität. Aber sie müssen extrem aufpassen, dass sie Gott im Kleinsten gehorsam sind – besonders in ihrer Rede.

Als Moses Schwester Miriam ihn einmal kritisiert hatte, blieb er ruhig und erwiderte nichts. Die Zustimmung des Heiligen Geistes für Moses‘ Reaktion finden wir in seiner Aufzeichnung, dass Mose „ein sehr demütiger Mensch war, mehr als alle Menschen auf Erden“ (4Mo 12,3). Bei einem anderen Anlass, als Korah andere in Rebellion gegen Mose versammelte und seine Autorität in Frage stellte, ließ sich Mose erneut nicht provozieren, sondern fiel auf sein Angesicht und blieb ruhig (4Mo 16,4). Warum blieb er bei Meriba nicht ruhig, als das Volk gegen ihn rebellierte? Warum redete er gegen Ende seines Lebens so überstürzt?

Geduld ist ein Hauptmerkmal eines Dieners Gottes (2Tim 2,4) – und eines Apostels (2Kor 12,12). Wir können eine lange Zeit geduldig sein und immer wieder auf unser Angesicht fallen. Aber die Frage ist, ob wir bis zum Ende unseres Lebens fortfahren, „unsere Sache dem anheimzustellen, der gerecht richtet“ oder ob wir anfangen, uns selbst zu rechtfertigen und zu verteidigen, nachdem wir einige Jahre ausgeharrt haben (1Pt 2,23)? Gott wird niemals zulassen, dass wir jemals von irgendjemandem über unser Vermögen versucht und geprüft werden (1Kor 10,13). Aber er wird zulassen, dass wir bis zur Grenze unserer Kraft geprüft werden. Er wird uns jedoch Gnade schenken, geduldig zu sein, wenn wir bereit sind, unserem Ich, unseren Rechten und unserem Ruf zu sterben.

Möge Gott uns allen helfen, Männer zu sein, die auf ihr Angesicht fallen, wenn wir beleidigt oder schlecht behandelt werden – heute, morgen, nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr und bis ans Ende unseres Lebens.

Mose hätte das Land Kanaan betreten können, wenn er in Meriba auf sein Angesicht gefallen wäre. Er verpasste so viel, indem er bloß an einem Punkt gegen Ende seines Lebens unvorsichtig war. Es hat viele andere solche Diener Gottes gegeben, die jahrelang treu waren und dann nachlässig wurden und gegen Ende ihres Lebens ausgerutscht sind. Auf diese Weise haben sie Gottes Plan für ihr Leben ruiniert.

Bei einem anderen Anlass lesen wir, dass Gott die Israeliten mit derselben Strafe, mit der er Mose belegte, bestrafte – indem er ihnen nicht erlaubte, nach Kanaan zu kommen. Aber sie hatten ZEHNMAL gegen Gott rebelliert (4Mo 14,22). Gott gab den Israeliten zehn Chancen, bevor er sie bestrafte. Aber er gab Mose nur EINE Chance. Warum? Weil Gott von Mose mehr erwartete als von den Israeliten.

Die Israeliten hatten nur Gottes äußerliche Taten gesehen, aber Mose verstand Gottes Wege, weil er mit Gott von Angesicht zu Angesicht geredet hatte (Ps 103,7). Wenn wir Gott repräsentieren und sein Wort predigen, wird er von uns zehnmal mehr als von anderen in unserer Gemeinde erwarten.

Gottes Diener können in ihrer Rede nicht leichtsinnig sein, sogar wenn sie provoziert werden. Nur wenn sie lernen, wertlose Worte aus ihrer Rede zu entfernen, können sie Gottes Sprecher werden (Jer 15,19).

Die Wichtigkeit von völligem Gehorsam

Saul war ein anderer Mann, den Gott erwählte, um Israel zu führen. Es war Gott, der ihn auf den Thron Israels gesetzt hatte. Als die Israeliten kamen, um ihn zum König zu salben, versteckte sich Saul mit den Worten: „Wer bin ich, dass ich König sein sollte? Mein Geschlecht ist das geringste unter allen Geschlechtern Israels“ (1Sam 9,20-22).

Aber es dauerte nicht lange, bis Saul in seinen eigenen Augen groß geworden war und Gott die Salbung von ihm wegnehmen musste.

In 1. Samuel 15 lesen wir, das Saul Gottes Gebote änderte und nicht alles, was Amalek gehörte, tötete, so wie Gott es ihm geboten hatte. Er folgte seinem eigenen Verstand und tat, was dem Volk gefiel. Dies geschieht, wenn jemand in seinen eigenen Augen groß wird. Und hier sehen wir zwei der größten Fallstricke, denen alle Diener Gottes begegnen – die Meinung ihres eigenen Verstandes und die Meinung anderer Menschen. Saul verlor seine Salbung, weil er zuließ, dass er von diesen beiden Faktoren beeinflusst wurde. Wir haben kein Recht, irgendeines von Gottes Geboten gemäß unserer eigenen Weisheit zu ändern. Und wenn wir danach trachten, Menschen zu gefallen, dann „können wir keine Diener Christi sein“ (Gal 1,10).

Wenn Saul in seinen Augen klein geblieben wäre, hätte er die Salbung bis ans Ende seines Lebens behalten. Aber er begann seinen Thron zu lieben. Und auf diese Art und Weise hat auch so manch ein anderer Diener Gottes seine Salbung verloren. Wenn wir wiederholt als Redner vor Menschen stehen, so kann uns das leicht zu Kopf steigen, wenn wir nicht aufpassen.

Aber Saul klammerte sich nicht nur daran, König zu bleiben. Als er einen jüngeren Bruder (David) aufkommen sah und andere ihm vertrauten, heckte er den Plan aus, ihn zu unterdrücken. Er war auf David eifersüchtig, weil David einen Glauben hatte, den Saul nicht hatte. Und er wollte David töten, weil die Menschen ihn bewunderten.

Aber ignoriert Gott die Taten von solchen Sauls – die auf ihren Thronen kleben, sogar nachdem Gott sie verworfen hat? Gott mag sie lange Zeit verschonen. Im Falle Sauls verschonte ihn Gott 13 Jahre lang. David war ungefähr 17 Jahre alt, als er Goliat tötete. Aber er wurde erst König, als er 30 Jahre alt war. Denn nachdem David von Gott gesalbt worden war, ließ er zu, dass Saul 13 Jahre lang weiterhin als Israels König regierte.

Welche Lektion sollen wir aus all dem lernen?

Gott mag zulassen, dass wir, selbst wenn wir rückfällig geworden sind, lange nachdem wir die Salbung des Heiligen Geistes verloren haben, in einem Dienst bleiben.

Andere Menschen mögen nicht erkennen, dass wir die Salbung verloren haben, weil es ihnen an Unterscheidungsvermögen mangelt. So mögen sie uns weiterhin als Diener Gottes akzeptieren, weil sie unser Alter oder unser Bibelwissen oder unsere Erfahrung respektieren. Aber wir dürfen uns nicht einbilden, dass eine solche Akzeptanz durch die Menschen ausreicht, um Gottes Diener zu bleiben.

Was nützt es, wenn uns die Menschen akzeptieren, wenn Gott uns verworfen hat? Es ist eine schreckliche Tragödie, wenn ein Mann weiterhin dem Herrn dient oder eine Gemeinde leitet, sogar nachdem die Salbung aus seinem Leben verschwunden ist.

Überhastete Aktionen vermeiden

Leider änderte auch David Gottes Gebote, nachdem er König geworden war. Und Gott musste auch ihn bestrafen. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Gott ist mit allen, die ihm dienen, streng.

In 2. Samuel 6 sehen wir, dass sogar gute Absichten uns nicht davor bewahren können, Gottes Willen zu verpassen, wenn wir Gottes Wort nicht genau nehmen. David brachte die Bundeslade nach Jerusalem zurück – das war etwas Gutes. Aber er tat es nicht auf die Art und Weise, wie Gott es im Gesetz befohlen hatte. Gott hatte den Leviten befohlen, die Bundeslade auf ihren Schultern zu tragen. Aber David änderte dieses Gebot und stellte die Lade auf einen Wagen und ließ die Ochsen den Wagen ziehen. Damit ahmte er die Philister nach, die sich diese Methode ein paar Jahre vorher zu Eigen gemacht hatten (1Sam 6,8-12).

Es gibt heute christliche Leiter, die dasselbe tun. Sie führen ihre Gemeinde nach den Managementmethoden von weltlichen Geschäftsleuten statt gemäß den Lehren des Wortes Gottes.

Als die Ochsen den Wagen zogen, glitten sie aus. Als Usa das sah, streckte er seine Hand aus und hielt die Lade, um sie vor dem Herunterfallen zu bewahren. Daraufhin tötete Gott Usa umgehend „für seine ehrfurchtslose Handlung“ (V. 7; frei übersetzt).

Es ist traurig, aber wahr, dass auch die Schafe leiden, wenn Gottes Hirten einen Fehler machen. David hatte einen Fehler gemacht und Usa büßte dafür. David lernte, dass Gott mit seinen Dienern sehr streng ist.

Usa hatte die besten Absichten. Doch „da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa“ (V. 7; Elberfelder Bibel, kurz ELB). Usa war von Kindheit an gelehrt worden, dass nur die Leviten die Bundeslade berühren konnten. Aber in diesem Augenblick nahm er Gottes Gebot auf die leichte Schulter und büßte dafür.

Der Irrtum von Usa kann sich heute wiederholen. Wenn wir sehen, dass die Dinge in unserer Gemeinde schieflaufen, können wir unsere Hände ausstrecken, „um Gottes Lade zu stabilisieren“. Und Gott mag uns schlagen, obwohl unsere Absichten gut gewesen sein mögen, weil wir unsere „Grenzen“ überschritten haben. Wir mögen getan haben, was nach unserer Vernunft richtig war. Aber wir haben nicht auf den Herrn gewartet, um seinen Willen herauszufinden. Wir haben überhastet gehandelt.

Jesus sagte: Ich will meine Gemeinde bauen“ (Mt 16,18). Es ist Gottes, nicht unsere Angelegenheit, die Gemeinde zu bauen. Er hat diese Aufgabe nie an irgendjemanden von uns delegiert. Wenn wir also sagen, „Ich baue die Gemeinde an dem und dem Ort“, dann ist das arrogante Einbildung. Wenn wir jemals anfangen zu denken, dass der Leib Christi unsere eigene private Angelegenheit ist, dann werden wir eines Tages sicherlich den Fehler begehen, den Usa gemacht hat.

Wenn wir sehen, dass die Gemeinde schwankt, dann sollen wir zu Gott gehen und zu ihm sagen: „Herr, DU baust die Gemeinde, nicht ich. Bewahre deine Gemeinde.“

Und wenn wir meinen, dass die Dinge nicht so laufen, wie sie laufen sollten, dann sollen wir uns die Frage stellen, wessen Werk es ist und wer die Verantwortung trägt. Ist es der Heilige Geist oder sind wir es?

Manchmal mögen wir glauben, dass sofort etwas unternommen werden sollte. Aber wenn wir handeln, ohne auf den Heiligen Geist zu hören, werden wir stets im Fleisch handeln. Und unsere Taten, auch wenn sie mit guten Absichten getan werden, werden mehr Verwirrung stiften als wenn wir nichts getan hätten. Daher müssen wir sagen: „Herr, du hast hier die Verantwortung. Die Herrschaft ist auf deinen Schultern. Ich möchte auf dich hören. Sage mir, was ich nach DEINEM Willen tun soll.“

Im Buch der Sprüche werden viele Arten von Toren beschrieben. Aber schließlich wird der größte Tor wie folgt beschrieben: „Siehst du einen, der SCHNELL ist zu reden (oder in seinem Tun), da ist für einen Toren mehr Hoffnung als für ihn“ (Spr 29,20).

Wer hastig ist – hastig, irgendetwas zu sagen oder zu tun – fühlt sich absolut selbstsicher, dass er weiß, was in irgendeiner Situation das Beste ist. Er braucht Gott überhaupt nicht um Rat zu fragen. Er kann aus eigener Initiative handeln. Ein solcher Mensch ist der größte Tor auf der Welt.

Über Jesus wurde prophezeit, dass „er an der Furcht des Herrn Wohlgefallen haben wird. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören“ (Jes 11,3). Jesus konnte nicht vermeiden, viele Dinge zu sehen, weil seine Augen nicht blind waren. Noch konnte er vermeiden, viele Dinge zu hören, weil er nicht taub war. Aber er fürchtete den Vater so sehr, dass er nie ein Urteil fällte oder sich eine Meinung bloß auf Grundlage dessen, was er gesehen und gehört hatte, bildete. Er sagte einmal über sich selbst: „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht“ (Joh 5,17).

Als die Pharisäer mit der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, zu Jesus kamen, gab Jesus auf ihre Frage eine Zeitlang keine Antwort. Er wartete, um vom Vater zu hören. Als er gehört hatte, redete er. Es war nur ein Satz: „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Das bewirkte mehr als eine einstündige Predigt bewirkt haben würde!

Wenn jemand mit einem komplizierten Problem zu uns kommt, mag das Problem nur komplizierter werden, wenn wir ihm Rat geben, der auf unserer Klugheit und unseren Erfahrungen der Vergangenheit beruht. Aber ein Wort der Weisheit vom Vater kann Wunder wirken.

Wenn wir also das nächste Mal sehen, dass „die Ochsen ausgleiten und die Lade herunterzufallen droht“, dann lasst uns nicht begierig darauf sein, dass unser Name auf der Liste der Toren ganz oben steht! Seien wir nicht vorschnell dabei, andere auf Grundlage dessen, was unsere Augen sehen und was unsere Ohren hören, zu richten und ohne Respekt und Gottesfurcht zu handeln. Stattdessen sollen wir unsere Angesichter vor dem Herrn in den Staub legen und sagen: „Herr, es mangelt mir hier an Weisheit. Was möchtest du, dass ich tun soll?“

Es ist so schwer, anzuerkennen, dass es uns an Weisheit mangelt, besonders wenn wir wissen, dass andere in der Gemeinde jünger und unreifer sind als wir. Aber wenn wir unsere Not demütig anerkennen, wird Gott uns Weisheit in Fülle geben.

Unser Wort halten

In 2. Samuel 21,1 sehen wir noch ein weiteres Beispiel von Gottes Strenge mit seinen Dienern. Während der Regentschaft Davids gab es drei Jahre hintereinander eine Hungersnot in Israel. Wenn es in unserer Versammlung einen solchen Hunger nach dem prophetischen Wort gibt, dann ist es für uns gut, so zu verfahren, wie es David tat. Er suchte den Herrn, um eine Antwort zu erhalten. Der Herr sagte: „Der Grund dafür ist, dass Israel vor vielen Jahren ein Versprechen gebrochen hat, das sie den Gibeonitern gegeben haben“ (frei übersetzt).

Israel hatte den Gibeonitern vor 300 Jahren, zur Zeit Josuas, versprochen, ihren Nachfahren niemals Schaden zuzufügen. Aber Saul brach dieses Versprechen und tötete einige von ihnen, als er König war. Die Strafe für diese Sünde holte Israel nur 30 Jahre später ein. Gott führt seine Bücher sehr exakt. Von den Verfehlungen, die wir begangen haben, wird nichts vergessen, wenn wir die Sache nicht auf rechtschaffene Weise bereinigt haben. Gott mag 30 Jahre brauchen, um mit uns abzurechnen. Aber er wird mit uns eines Tages abrechnen. Gott nahm die Hungersnot von Israel nicht weg, bis die Angelegenheit bereinigt worden war.

Alle, die Gott dienen, müssen mit den Worten, die sie sprechen, sehr vorsichtig sein – nicht nur in den Versammlungen, sondern auch außerhalb der Versammlungen.

Wir sollten nicht versprechen, für jemanden etwas zu tun und es dann vergessen. Wir sollten beispielsweise nicht versprechen, für Menschen zu beten (die uns bitten, für sie zu beten), und das dann vergessen.

Wenn wir nicht in der Lage sind, für die vielen, die uns bitten, zu beten, dann müssen wir ehrlich sein und ihnen sagen: „Ich werde für dich beten, wenn ich mich daran erinnere.“ Oder alternativ dazu auf der Stelle für sie beten. Aber wir sollten niemals Versprechungen machen, die wir nicht halten können.

Wie können wir Gottes Wort ernsthaft verkünden, wenn wir anderen gegenüber leichtfertige Versprechen machen? Wenn wir nicht in der Lage sind, etwas, was wir versprochen haben, zu tun, dann müssen wir zu der Person hingehen und erklären, warum wir unser Wort nicht halten konnten und sie um Vergebung bitten. Es ist etwas Ernstes, ein Versprechen zu brechen.

Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben“ (Mt 12,36).

Gott nimmt unsere Versprechen, die wir anderen gegeben haben, sehr ernst. Wir haben kein Recht, unser Wort selbst gegenüber Ungläubigen oder Knechten (wie es die Gibeoniter waren) zu brechen.

Wir können uns einbilden, dass Gott die Ungerechtigkeit, die wir irgendwo begangen haben, die aber nicht bereinigt wurde, vergessen hat, weil uns lange Zeit keine Strafe getroffen hat. Gott vergisst jedoch nie. Gottes Gerichte mögen langsam ergehen, aber sie werden schließlich kommen.

Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt; denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“ (Hebr 12,28-29).


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