Читать книгу Leben wie Jesus gelebt hat - Zac Poonen - Страница 3

1. Gottes Zweck für den Menschen

Оглавление

Gott hat den Menschen nicht erschaffen, weil er einen Diener brauchte. Er hatte bereits Millionen von Engeln, die ihm dienen. Er schuf den Menschen, weil er seinen Charakter und seine Natur offenbaren wollte.

Wenn wir diese Wahrheit vergessen, könnten wir uns leicht ablenken lassen und meinen, der Hauptzweck unserer Errettung in Christus sei unser Dienst für Gott. Diesen Fehler haben viele Gläubige gemacht.

Bei der Erschaffung Adams sagte Gott: „Lasst uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ (1. Mose 1,26; Lutherbibel 1984).

Als Adam sündigte, hatte Gott in seiner Vorsehung bereits Vorsorge dafür getroffen, den Menschen aus der Grube der Sünde zu ziehen, in die er gefallen war. Die Menschwerdung Christi und sein Tod am Kreuz hatte Gott schon im Sinn, bevor Adam überhaupt erschaffen wurde.

Gottes Absicht bei der Erlösung, die er uns in Christus anbietet, besteht darin, uns an den Platz zurückzubringen, an dem wir Gottes ursprünglichen Plan für den Menschen erfüllen können, nämlich Gottes Charakter und Natur zu offenbaren.

Unser Heil kommt durch den Glauben an Christus. Aber Glaube kann nur auf eine göttliche Offenbarung der Person Christi gegründet werden. Nur ein solcher Glaube wird es dem Heiligen Geist erlauben, uns in das Ebenbild Christi zu verwandeln.

Eine intellektuelle oder teilweise Erkenntnis Christi, getrennt von göttlicher Offenbarung, kann uns ebenso blind bleiben lassen wie es die Bibelgelehrten in den Tagen Jesu waren. Ihr Verständnis der Heiligen Schrift brachte sie dazu, nach einem anderen Christus Ausschau zu halten, der ganz andere Eigenschaften als Jesus von Nazareth hatte.

Der Jesus, den wir auf den Seiten der Bibel finden, ist einer, der, obwohl er Gott war und dem Vater wesensgleich, „sich selbst entäußerte“ und Mensch wurde (Philipper 2,6-7).

An diesem Punkt müssen wir die Wahrheit genau verstehen. In seiner Person war Jesus nach wie vor Gott, als er Fleisch wurde wie wir, denn Gott kann niemals aufhören, Gott zu sein. Der klarste Beweis für die Göttlichkeit Jesu in den Tagen seines Fleisches wird in der Tatsache sichtbar, dass er Anbetung entgegennahm. In den Evangelien wird uns siebenmal berichtet, dass er Anbetung von Menschen akzeptierte (Matthäus 8,2; 9,18; 14,33; 15,25; 20,20; Markus 5,6; Johannes 9,38). Engel und gottesfürchtige Menschen akzeptieren keine Anbetung (Apostelgeschichte 10,25-26; Offenbarung 22,8-9). Aber Jesus akzeptierte sie – weil er der Sohn Gottes war.

Wovon hat er sich dann selbst entäußert? Von seinen Privilegien als Gott.

Betrachte zwei Beispiele: Wir wissen, dass „Gott nicht versucht werden kann“ (Jakobus 1,13). Doch die Heilige Schrift berichtet, dass Jesus versucht wurde (Matthäus 4,1-11).

Wir wissen auch, dass Jesus allwissend ist. Doch die Heilige Schrift sagt, dass Jesus sich einmal einem Feigenbaum nähern musste, bevor er feststellen konnte, ob er Früchte trug (Markus 11,13). Einmal sagte Jesus, dass selbst er nicht den Zeitpunkt seines eigenen zweiten Kommens auf die Erde wüsste (Markus 13,32).

Daher ist es kristallklar, dass Jesus sich der göttlichen Privilegien entäußert hatte, als er auf dieser Erde in unserem Fleisch wandelte.

Das Wort war Gott … und das Wort wurde Fleisch“ (Johannes 1,1.14).

Beide Wahrheiten in Bezug auf die Person Christi – seine Göttlichkeit und seine Menschlichkeit – müssen in gleicher Weise geglaubt werden, wenn wir Irrlehre vermeiden wollen.

Keine Wahrheit in der Heiligen Schrift kann man ignorieren, ohne geistlichen Schaden zu erleiden. Wenn daher in unserem Verständnis und in unserem Dienst der Göttlichkeit und der Menschlichkeit Christi keine ebenbürtige Betonung verliehen wird, werden wir schließlich an einen unvollständigen Christus glauben – an „einen anderen Jesus“ als den, den die Heilige Schrift uns offenbart. Das wird zu entsprechendem Schaden in unserem christlichen Leben und Dienst führen. Wir sind nicht nur berufen, Christus als Gott anzubeten, sondern ihm auch als Mensch nachzufolgen.

Jesus hat uns nicht nur durch seinen Tod erlöst, sondern uns auch durch sein Leben auf Erden gezeigt, wie der Mensch nach Gottes Absicht leben sollte. Er ist nicht nur unser Erlöser, sondern auch unser Vorläufer (Hebräer 6,20). Er hat uns ein Vorbild gegeben, wie man allezeit und in allen Situationen in vollkommenem Gehorsam gegenüber Gott leben soll.

Die Vergebung der Sünden, die Fülle des Heiligen Geistes und all die Mittel der Gnade, die Gott uns zur Verfügung gestellt hat, sind alle von ihm dazu bestimmt, uns an ein endgültiges Ziel zu bringen – dass wir dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet werden. In der Tat, jede Lehre im Wort Gottes kann nur dann aus der richtigen Perspektive verstanden werden, wenn sie im Lichte von Gottes ewigem Zweck für den Menschen gesehen wird – um ihn nämlich Jesus gleich zu machen.

Die Hauptaufgabe des Heiligen Geistes ist zweifach und wird wie folgt beschrieben: „Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur anderen von dem Herrn, der Geist ist“ (2. Korinther 3,18).

Der Heilige Geist trachtet ständig danach, uns die Herrlichkeit Jesu in der Heiligen Schrift (dem Spiegel) zu zeigen – und dann trachtet er danach, uns in dieses Ebenbild zu verwandeln.

In seiner Souveränität ordnet Gott der Vater alle unsere Umstände ebenfalls auf dasselbe Ziel hin aus. „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen … denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes“ (Römer 8,28-29).

Jedes Ereignis und alle Umstände in unserem Leben sind dazu bestimmt, uns ein wenig mehr in das Ebenbild Jesu zu verwandeln.

So sehen wir, dass unser Vater im Himmel und der Heilige Geist in unserem Herzen auf dieses eine Ziel hinarbeiten – dass wir wie Jesus werden mögen.

Je mehr wir an der Natur unseres Herrn teilhaben, desto mehr werden wir auf Erden so leben, wie er lebte. Das ist das geisterfüllte Leben.

Jesus kam nicht als ein Engel auf die Erde, sondern wie wir. Die Bibel sagt: „Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden …“ (Hebräer 2,17). (Seine Brüder sind seine Jünger – Matthäus 12,50). Wenn er nicht „in allem“ uns (seinen Brüdern) gleich geworden wäre, hätte er nicht unser Vorbild werden können. Er hätte uns auch nicht befehlen können, „Folget mir nach“, denn wir können offensichtlich nicht jemandem nachfolgen, der nicht unsere Begrenzungen hat, ebenso wie ein Engel uns nicht Schwimmen beibringen kann, da er nicht den Abwärtssog der Schwerkraft spürt, so wie wir das tun.

Dann wäre die Ermahnung des Paulus in 1. Korinther 11,1, ihm nachzufolgen, so wie er Christus nachfolgte, bedeutungslos, denn Paulus hätte unmöglich so wie Jesus leben können. Dann wird das Leben Christi für uns zu einem Leben, das wir nur bewundern, dem wir aber niemals nachfolgen können.

Aber preisen wir Gott dafür, dass Christus in unser Fleisch gekommen ist und uns ein Beispiel gegeben hat, dem wir nachfolgen können, indem er die Begrenzungen unseres Fleisches angenommen hat.

Da Jesus als ein Mensch ein heiliges, reines Leben führte, gibt es jetzt keinen Grund, warum nicht auch wir „leben können, wie er gelebt hat“ (1. Johannes 2,6).

Weil wir als Menschen schwach sind, bietet uns Gott dieselbe Kraft des Heiligen Geistes an, die auch Jesus gegeben wurde, als er als Mensch auf Erden lebte.

Was Gott für Jesus tat, wird er auch gerne für uns tun, denn „er liebt uns so, wie er Jesus liebte“ (Johannes 17,23). Aber seine Kraft steht nur „denen, die glauben“ (Epheser 1,19), zur Verfügung. So ist also der Mangel an Glauben an Gottes Wort der Grund, warum die heutigen Christen ohnmächtig und kraftlos gegen die Sünde und gegen Satan sind.

Die Ausrede, die der Teufel uns gerne einreden möchte, wenn uns befohlen wird, „in seinen Fußstapfen zu folgen, der keine Sünde getan hat“ (1. Petrus 2,21-22), lautet, dass wir als Menschen nicht anders können als gelegentlich zu sündigen. Aber wenn wir Jesus sehen, der in unser Fleisch kam und nicht sündigte, dann passieren ZWEI Dinge:

(1) Wir haben keinerlei Entschuldigung mehr, zu sündigen.

(2) Wir haben Glauben, dass auch wir so wie Jesus ein Leben des Sieges über die Sünde führen können.

Und so ist das Gebet des Paulus auch mein Gebet, wenn du die Wahrheiten der Heiligen Schrift in diesem Buch liest: „… dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen [zur vollen Erkenntnis von Christus zu kommen] und dass er euch Kraft gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen“ (Epheser 1,17; 3,16).

Nur durch die volle Erkenntnis Jesu Christi können wir die Kraft des Heiligen Geistes kennen. Jesus ist das vollkommene Beispiel des geisterfüllten Menschen.

Wenn wir uns sein Leben anschauen und sehen, wie er auf dieser Erde lebte, können wir untrüglich verstehen, was die Merkmale eines geisterfüllten Lebens sind.

Leben wie Jesus gelebt hat

Подняться наверх