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1. Berufen, auserwählt und treu
ОглавлениеEs ist eines, von Gott angenommen zu werden, und etwas ganz anderes, von Gott [als bewährt] ANERKANNT zu werden.
Der treue Überrest
Das Buch der Offenbarung spricht über den Triumph des Lammes Gottes. Aber wir lesen, dass das Lamm Gottes eine Armee von Jüngern hat, durch die es seine Kämpfe führt und überwindet. Diese Jünger sind berufen, auserwählt und treu.
„Das Lamm ist der Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Treue“ (Offb 17,14; Elberfelder Bibel/ELB).
Viele sind berufen, wenige sind auserwählt und noch weniger sind treu. Das sind die Überwinder, die im Buch der Offenbarung zehnmal erwähnt werden. Sie sind Jünger Jesu, die nicht nur von Gott angenommen, sondern durch viele Umstände von ihm geprüft wurden und die bei ihm Anerkennung fanden.
Es gab viele, die an Jesus glaubten, als er auf Erden war, aber er vertraute sich nicht allen von ihnen an.
„Als Jesus in Jerusalem war … glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an; denn er kannte sie alle“ (Joh 2,23-24; Lutherbibel 1984, falls nicht anders angegeben).
Jesus wusste, dass die große Mehrheit derer, die an ihn glaubten, nach wie vor das Ihre suchte und nur wegen persönlicher Segnungen zu ihm kam. Ihre Sünden waren vergeben worden, aber sie hatten kein Verlangen, Überwinder zu sein. Um ein Überwinder zu sein, muss jemand das Verlangen haben, frei davon zu sein, seinen eigenen Vorteil zu suchen.
Als Gideon eine Armee sammelte, um gegen die Feinde Israels zu kämpfen, scharte er 32.000 Männer um sich. Aber Gott wusste, dass sie nicht alle mit ungeteiltem Herzen dabei waren. Und daher stutzte Gott diese Armee zusammen. Die Ängstlichen wurden als Erste nach Hause geschickt. Es blieben immer noch 10.000 Männer übrig. Diese wurden an einen Fluss hinabgeführt und geprüft. Nur 300 bestanden den Test und wurden von Gott anerkannt (Ri 7,1-8).
Die Art und Weise, wie jene 10.000 Leute Wasser aus dem Fluss tranken, um ihren Durst zu stillen, war das Mittel, das Gott benutzte, um zu bestimmen, wer qualifiziert war, um in Gideons Armee zu sein. Ihnen war kaum bewusst, dass sie geprüft wurden. 9700 von ihnen vergaßen den Feind, als sie sich hinknieten, um ihren Durst zu stillen. Nur 300 von ihnen blieben wachsam auf ihren Füßen stehen und leckten das Wasser mit der hohlen Hand.
Im täglichen Leben geprüft
Gott prüft uns in den gewöhnlichen Dingen des Lebens – in unserer Einstellung zum Geld, zum Vergnügen, zu weltlicher Ehre, zur Bequemlichkeit usw. Wie Gideons Armee erkennen wir oft nicht, dass Gott uns prüft.
Jesus warnte uns davor, von den Sorgen dieser Welt beschwert zu werden. Er sagte: „Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick“ (Lk 21,34).
Paulus ermahnte die Korinther mit den Worten: „Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. Ich möchte aber, dass ihr ohne Sorge seid. Wer ledig ist, der sorgt sich um die Sache des Herrn, wie er dem Herrn gefalle; wer aber verheiratet ist, der sorgt sich um die Dinge der Welt, wie er der Frau gefalle, und so ist er geteilten Herzens. Und die Frau, die keinen Mann hat, und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, dass sie heilig seien am Leib und auch am Geist; aber die verheiratete Frau sorgt sich um die Dinge der Welt, wie sie dem Mann gefalle. Das sage ich zu eurem eigenen Nutzen; nicht um euch einen Strick um den Hals zu werfen, sondern damit es recht zugehe und ihr stets und ungehindert dem Herrn dienen könnt“ (1Kor 7,29-35).
Wir dürfen nicht zulassen, dass uns irgendetwas von dieser Welt von unserer völligen Hingabe zum Herrn ablenkt. Die legitimen Dinge der Welt sind für uns eine größere Falle als die sündigen Dinge – weil die legitimen Dinge so unschuldig und harmlos aussehen!
Wir können unseren Durst stillen – aber müssen mit der hohlen Hand trinken und dürfen nur das bloße notwendige Minimum trinken. Unser Sinn muss auf das, was droben, nicht auf das, was auf Erden ist, gerichtet sein. Wir müssen alles aufgeben, wenn wir Jünger Jesu sein wollen.
Wie ein Gummiband, das gedehnt ist, kann sich unser Verstand um irdische Dinge, die notwendig sind, kümmern. Aber wenn diese Dinge erledigt sind, dann sollte – so wie das Gummiband wieder auf seine normale Position zurückspringt, wenn es von seiner Spannung befreit wird – auch unser Sinn wieder auf die Dinge des Herrn und auf die Ewigkeit zurückspringen. Das bedeutet es, unseren Sinn auf „das, was droben, nicht nach dem, was auf Erden ist“ zu richten (Kol 3,2).
Bei vielen Gläubigen funktioniert das Gummiband jedoch umgekehrt. Ihr Sinn ist hin und wieder ausgedehnt, um über ewige Dinge nachzudenken, und wenn die Spannung gelöst wird, dann kehren sie zurück zu ihrem normalen Funktionsmodus, dass sie mit den Dingen dieser Welt beschäftigt sind!
Von Gott anerkannt
Paulus ermahnte Timotheus mit den Worten: „Wer in den Krieg zieht, verwickelt sich nicht in Geschäfte des täglichen Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat“ (2Tim 2,4).
Paulus sagte Timotheus hier nicht, wie man gerettet wird, sondern wie man ein effektiver Soldat Christi sein kann.
„Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter“, sagte Paulus zu ihm (2Tim 2,15). Timotheus war bereits von Gott angenommen worden. Nun musste er eifrig sein, Gottes Anerkennung zu gewinnen.
Paulus selbst war von Christus in den christlichen Dienst gestellt worden, weil er Gottes Anerkennung gefunden hatte.
Er sagte: „Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet und in das Amt eingesetzt hat“ (1Tim 1,12).
Paulus war unter den Berufenen, Auserwählten und TREUEN – und er sehnte sich danach, dass auch Timotheus in dieser Gruppe sein sollte.
Aber Paulus war geprüft worden, bevor er von Gott anerkannt wurde.
Auch wir werden geprüft.
Gott vertraut sich selbst niemandem an, bevor er ihn geprüft hat.
Die Berichte, die uns in der Heiligen Schrift über die Prüfung von verschiedenen Menschen – von denen einige anerkannt und einige verworfen wurden – gegeben wurden, können daher für uns von großem Wert sein, denn sie wurden zu unserer Belehrung niedergeschrieben.