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2. Dem Vater wohlgefällig

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Im Neuen Testament lesen wir von Einem, an dem Gott Wohlgefallen hatte und auch von einer Gruppe von Menschen, an denen Gott kein Wohlgefallen hatte. Eine Studie dieses Gegensatzes ist sehr interessant.

Gott hatte an ihnen kein Wohlgefallen

Von den 600.000 Israeliten, die in ihrem Unglauben in der Wüste umkamen, heißt es: „Gott hatte an ihnen kein Wohlgefallen“ (1Kor 10,5).

Diese Israeliten waren durch das Blut des Lammes (ein Symbol für unsere Erlösung durch Christus) aus Ägypten errettet worden, sie waren im Roten Meer und in der Wolke getauft worden (ein Symbol für die Wassertaufe und die Taufe im Heiligen Geist) (1Kor 10,2). Doch Gott war mit ihnen nicht zufrieden.

Trotzdem war Gott sehr gut zu ihnen, indem er all ihre physischen und materiellen Bedürfnisse auf übernatürliche Weise befriedigte. Am Ende ihrer vierzigjährigen Wüstenwanderung sagte Mose zu ihnen: „Deine Kleider sind nicht zerrissen an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre“ (5Mo 8,4).

Gott heilte auch ihre Krankheiten. Die Bibel sagt, dass es „nicht einmal Schwache oder Kranke unter ihnen gab“ (Ps 105,37; Neues Leben Bibel/NLB).

Gott vollbrachte viele Wunder für sie. In der Tat, keine einzige Gruppe von Menschen in der Weltgeschichte hat jemals so viele Wunder gesehen wie diese ungläubigen Israeliten, auf die „Gott vierzig Jahre lang zornig war“ (Hebr 3,17).

Das lehrt uns, dass Gott auch die Gebete von fleischlich gesinnten Christen erhört – und er versorgt sie mit ihren irdischen Bedürfnissen – wenn nötig sogar auf übernatürliche Weise. Die Tatsache, dass Gott ein Wunder für uns tut, sagt nichts über unsere Geistlichkeit aus. Es beweist nur, dass Gott ein guter Gott ist, der seine Sonne über Gerechte und Ungerechte gleichermaßen scheinen lässt!

Jesus warnte uns auch, dass am Tag des Gerichts viele, die in seinem Namen Wunder getan hatten, verworfen und disqualifiziert werden würden, weil sie in Sünde gelebt hatten. Er sagte: „Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Mt 7,22-23).

Er bezog sich offensichtlich auf christliche Prediger und Wunderheiler, die in seinem Namen echte Wunder vollbrachten. Aus den Worten Jesu wird deutlich, dass VIELE dieser Menschen (nicht bloß ein paar, sondern viele), die solche wunderwirkenden Dienste hatten, in ihrem Privatleben, in ihren Gedanken und Einstellungen nicht frei von Sünde waren. Dies wird vor dem Gerichtsthron Gottes offenbar werden.

Das lehrt uns sehr deutlich, dass das Wirken von Wundern an sich noch kein Hinweis darauf ist, dass ein Mensch von Gott anerkannt wurde. Haben wir das völlig verstanden? Wenn nicht, werden wir verführt werden.

Gott hatte an ihm Wohlgefallen

Im Gegensatz zu den Israeliten im Alten Testament, an denen Gott kein Wohlgefallen hatte, lesen wir im Neuen Testament von Jesus, dass der Vater Wohlgefallen an ihm hatte.

Als Jesus dreißig Jahre alt war, sprach der Vater vom Himmel her diese Worte öffentlich zu ihm: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Mt 3,17). Das geschah zu einer Zeit, als Jesus noch kein einziges Wunder getan und keine einzige Predigt gegeben hatte!

Was war dann das Geheimnis, dass er von Gott Anerkennung fand? Offensichtlich war es nicht wegen seines Dienstes, denn er hatte sein öffentliches Wirken noch nicht einmal begonnen. Es war wegen der Art von Leben, die er dreißig Jahre lang gelebt hatte.

Wir werden von Gott nicht auf Grund des Erfolges in unserem Dienst, sondern auf Grundlage unserer Treue in den Versuchungen, denen wir im täglichen Leben begegnen, anerkannt.

Die einzigen beiden Dinge, die uns über die verborgenen dreißig Jahre von Jesu Leben (abgesehen von dem Vorfall im Tempel) berichtet werden, sind, dass „er in allem wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde“ (Hebr 4,15), und dass „er nicht an sich selbst Gefallen hatte“ (Röm 15,3).

Er hatte der Versuchung in allen Punkten treu widerstanden und hatte in keiner Sache jemals seinen eigenen Vorteil gesucht. Das war es, was den Vater so erfreute.

Unsere äußerlichen Errungenschaften mögen weltliche Menschen und fleischlich gesinnte Christen beeindrucken. Aber Gott ist nur von unserem Charakter beeindruckt. Unser Charakter allein kann uns Gottes Anerkennung bringen. Wenn wir also wissen möchten, was Gottes Meinung über uns ist, müssen wir bewusst aus dem Verstand streichen, was wir in unserem Dienst erreicht haben und uns rein nach unserer Einstellung gegenüber der Sünde und der Selbstzentriertheit in unserem Gedankenleben richten. Das allein ist der unfehlbare Maßstab unseres geistlichen Zustandes.

Folglich haben der Wunderheiler/Prediger, der die ganze Welt bereist, und die beschäftigte Mutter, die nie in der Lage ist, die Grenzen ihres Hauses zu verlassen, genau dieselbe Gelegenheit, Gottes Anerkennung zu erlangen.

Das ist der Grund, warum wir am Richterstuhl Christi feststellen werden, dass viele, die hier in der christlichen Welt die Ersten waren, dort die Letzten sein werden, und viele, die hier auf Erden als die Letzten erachtet wurden (weil sie keinen anerkannten Dienst hatten), dort die Ersten sein werden!

Treue zu Hause und bei der Arbeit

Jesus ist in allen Dingen unser Vorbild. Der Vater hatte es für Jesus so angeordnet, dass er die ersten dreißig Jahre seines irdischen Lebens im Wesentlichen an zwei Orten verbrachte – in seinem Elternhaus und an seiner Arbeitsstätte (dem Zimmermannsgeschäft). Es war Jesu Treue an diesen beiden Orten, die ihm die Anerkennung des Vaters einbrachte. Das ist für uns eine Sache von großer Ermutigung, weil wir uns selber ständig an diesen beiden Orten aufhalten – zu Hause und am Arbeitsplatz. Hauptsächlich an diesen beiden Orten prüft uns Gott.

Jesus kam aus einem armen Elternhaus. Josef und Maria waren so arm, dass sie sich nicht einmal ein Lamm als Brandopfer leisten konnten. Das Gesetz schrieb Folgendes vor: „… wenn sie aber nicht ein Schaf aufzubringen vermag, so nehme sie zwei Turteltauben oder zwei andere Tauben …“ (3Mo 12,8). Und Josef und Maria brachten als Opfer dar, „wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: ein paar Turteltauben oder zwei junge Tauben“ (Lk 2,24).

Jesus hatte mindestens vier Brüder und zwei Schwestern, die jünger als er waren und im gleichen Haus wohnten. In Markus 6,3 lesen wir, dass die Leute seiner Heimatstadt über Jesus Folgendes äußerten: „Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns?“

Man kann sich den Druck und die Kämpfe vorstellen, mit denen Jesus konfrontiert war, als er in dieser armen Familie aufwuchs.

Um noch einen draufzusetzen – seine jüngeren Brüder waren ungläubig. Es heißt, dass „nicht einmal seine Brüder an ihn glaubten“ (Joh 7,5).

Sie müssen auf vielerlei Weise gegen ihn gestichelt haben. Er hatte kein privates Zimmer im Haus, in das er sich zurückziehen konnte, wenn er dem Druck der Versuchung zuhause gegenüberstand. In diesem Hause muss es auch Kämpfe und Zankerei und Gezeter und Selbstsucht (wie in allen Häusern üblich) gegeben haben. Inmitten solcher Umstände wurde Jesus in allen Punkten wie wir versucht; und er sündigte kein einziges Mal in Tat, Wort, Gedanken, Einstellung, Motiv oder auf irgendeine andere Weise.

Wenn Jesus in einer anderen Gestalt als wir in diese Welt gekommen wäre, in einer Art Fleisch, das außerstande war, versucht zu werden, dann wäre sein Leben in Reinheit unter solchen Umständen keine Tugend gewesen. Aber er wurde uns in allen Dingen gleich gemacht.

Das Wort Gottes sagt: „Daher MUSSTE ER in allem seinen Brüdern GLEICH WERDEN, damit er barmherzig würde und ein treuer Hohepriester vor Gott“ (Hebr 2,17).

Er hat den Druck einer jeden Versuchung, der wir jemals begegnen können, durchgemacht. Das gibt uns in den Augenblicken, in denen wir versucht werden, große Ermutigung, dass auch wir überwinden können. Das ist die Hoffnung, die uns Satan gerne rauben würde, indem er versucht, diese herrliche Wahrheit vor uns zu verbergen, dass Christus in unser Fleisch kam und genauso versucht wurde wie wir.

Als Zimmermann in Nazareth muss Jesus den Versuchungen begegnet sein, die alle durchmachen, die irgendeine geschäftliche Tätigkeit ausüben. Er würde nie jemanden betrügen, dem er irgendetwas verkauft hatte. Er würde für einen Gegenstand nie zu viel verlangen und er würde nie in irgendeinem Punkt von Gerechtigkeit Kompromisse machen, egal wie hoch die Kosten (oder der Verlust) für ihn gewesen sein mögen. Er konkurrierte nicht mit den anderen Zimmermännern in Nazareth. Er arbeitete nur, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Folglich begegnete Jesus durch Kaufen und Verkaufen und durch den Umgang mit Geld (als ein Zimmermann) all den Versuchungen, denen wir im Bereich des Geldes begegnen. Und er überwand.

Jesus ordnete sich viele Jahre unvollkommenen Pflegeeltern unter. Das muss ihn vielerlei Arten innerer Versuchungen (im Bereich der Einstellungen) ausgesetzt haben; und doch hat er nie gesündigt. Josef und Maria waren noch immer unter dem Alten Bund und daher hatten sie sicherlich keinen Sieg über die Sünde erlangt. Sie müssen laut geworden sein und miteinander gestritten haben, so wie es alle verheirateten Ehepaare tun, die keinen Sieg über die Sünde erlangt haben. Jesus andererseits lebte in vollkommenem Sieg. Doch er hat sie nie verachtet. Hätte er das getan, dann hätte er gesündigt. Er respektierte sie, obwohl er viel reiner war als sie. Hier sehen wir die Schönheit seiner Demut.

Folglich sehen wir, dass Jesus, der weit davon entfernt war, ein ereignisarmes Leben während dieser dreißig Jahre in Nazareth zu führen, die ganze Zeit inmitten eines Kampfes gegen die Versuchung war, ein Kampf, der jedes Jahr an Intensität zunahm – denn der Vater musste den Urheber unseres Heils durch die ganze Brandbreite von Versuchungen, denen Menschen begegnen können, hindurchführen, bevor er unser Erlöser und unser Hohepriester werden konnte.

Gottes Wort sagt: „Denn es ziemte sich für den, um dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind, dass er den, der viele Söhne zur Herrlichkeit geführt hat, als den Anfänger ihres Heils durch Leiden vollendete“ (Hebr 2,10).

Es gab noch einige Versuchungen (wie die, die durch den landesweiten Ruhm kamen usw.) denen Jesus in den letzten dreieinhalb Jahren seines irdischen Lebens begegnen würde. Aber den üblichen Versuchungen, denen wir alle zuhause und am Arbeitsplatz gegenüberstehen, war er in den ersten dreißig Jahren begegnet und hatte sie alle überwunden. Der Vater gab Jesus bei seiner Taufe seine Anerkennungsurkunde.

Wenn unsere Augen bloß dafür geöffnet würden, dass wir die Grundlage sehen, auf der Gott uns seine Anerkennung gibt, würde das unser Leben völlig revolutionieren. Nicht mehr länger würde irgendeiner von uns einen weltweiten Dienst begehren, sondern vielmehr Treue in den Augenblicken der Versuchung im täglichen Leben. Wir würden aufhören, physische Wunder zu bestaunen und anfangen, veränderte Menschenleben zu bewundern. Folglich würde unser Sinn erneuert werden, sodass wir unsere Prioritäten richtig ordneten.

Was für eine gewaltige Ermutigung ist es, zu wissen, dass Gottes größte Belohnungen und sein höchstes Lob denen vorbehalten sind, die Versuchungen mit derselben Einstellung begegnen, wie Jesus ihnen begegnete, nämlich: „Ich würde lieber sterben, als eine Sünde zu begehen oder meinem Vater auch nur in einem Punkt ungehorsam zu sein.“

Das ist die Bedeutung der Ermahnung in Philipper 2,5-8, wo es heißt: „Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war … er wurde gehorsam bis zum Tod, ja, bis zum Tod am Kreuz“ (ELB).

Folglich haben wir alle dieselbe Gelegenheit, Überwinder zu werden und unter den Berufenen, Auserwählten und Treuen zu sein, ohne Rücksicht auf unsere Gabe oder unseren Dienst, und ohne Rücksicht auf unser Geschlecht und unser Alter.

Gottes Anerkennung gewinnen

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