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„Ich möchte nicht, dass der Mörder meines Mannes der Polizei in die Hände fällt“, sagte Mrs Zarranoga. Ihr feingeschnittenes Gesicht hatte ein paar hartgeschnittene Linien um die Mundwinkel bekommen. Ihr Blick drückte finstere Entschlossenheit aus. Sie drehte sich herum und sah ihrem Neffen Allan in die Augen. „Hast du mich verstanden, Allan?“

„Natürlich.“

„Die Geschäfte wirst du weiter führen, so wie es Murray zu seinen Lebzeiten festgelegt hatte.“

„Ich habe in letzter Zeit ohnehin schon das meiste für ihn erledigt. Der Krebs hat ihm vieles von seiner Kraft genommen, auch wenn er sich das äußerlich nicht anmerken ließ.“

„Ja, wem sagst du das!“

„Und dann kam auch noch diese Anklage. Er hat großes Glück gehabt, dass Mister Williamson ihn gegen Kaution aus dem Gefängnis holen konnte.“

„Er hätte immer noch die Möglichkeit gehabt, sich der Justiz gegenüber vollständig zu offenbaren, was seinen Gesundheitszustand anging“, glaubte Mrs Zarranoga. „Wir wissen doch beide, dass er nicht haftfähig gewesen wäre.“

Aber Allan schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, dann hätte die Gefahr bestanden, dass alles zusammenbricht. So ist das nun einmal in dem Geschäft, in dem dein Mann tätig war. Das ist wie in einem Rudel Wölfe. Wenn irgendwo eine Schwäche gewittert wird, dann ist die Autorität des Alpha-Tieres dahin.“

Nur ein Kreis von Eingeweihten hatte gewusst, dass Murray Zarranoga an Krebs erkrankt war. Aber der Wechsel an der Spitze der Organisation war gut vorbereitet worden und Allan konnte daher damit rechnen, dass alles reibungslos über die Bühne ging.

Wie schlimm es wirklich um den großen Drogenboss gestanden hatte, war jedoch nicht einmal dem Kreis von Eingeweihten klar gewesen. Sie hatten geglaubt, dass die Krankheit mehr oder minder unter Kontrolle war und sich noch ein Jahrzehnt hinziehen konnte. Ein Jahrzehnt, in dem Zarranoga nach und nach alle Geschäfte an seinen Neffen übergeben und einen fließenden Übergang gewährleisten konnte.

„Ein Jahr hat Dr. Donovan meinem Mann noch gegeben“, flüsterte Mrs Zarranoga und ihre Hände ballten sich dabei zu Fäusten. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Wieso konnte man mir dieses eine Jahr mit Murray nicht lassen!“, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme. Sie wischte sich über die Augen und wandte dann den Blick erneut in Allans Richtung. „Ich will nicht, dass der Mörder meines Mannes in die Hände des FBI oder der Polizei fällt!“, wiederholte sie ihre Forderung an ihren Neffen. „So glimpflich soll er nicht davon kommen. Ich will, dass er leidet! So wie ich jetzt leide!“

„Auf jeden Fall wird Dr. Donovan leiden“, prophezeite Allan. „Dieser verfluchte Verräter… Und was den Killer angeht, so kriegen wir den! Und seine Hintermänner auch. So war ich hier stehe!“

Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket

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