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Einige Beamte der Schutzpolizei umringten inzwischen den schwarzen, an einen Leichenwagen erinnernden Van, aus dem heraus geschossen worden war.

Wir begrüßten sie kurz und sahen uns das Gefährt an. In der Hecklappe war ein Loch zum schießen. Von innen war die Heckklappe mit einer Panzerplatte verstärkt, sodass der Schütze ziemlich sicher sein konnte, selbst auf jeden Fall mit heiler Haut davonzukommen. Innen befanden sich ein Sitz sowie eine Halterung für den Gewehrlauf. Die erleichterte es sicherlich ungemein, die Waffe auch während der Fahrt einigermaßen ruhig zu halten.

„Der Wagen eines Killers“, stellte ich fest.

„Das Fahrzeug wurde vor einem halben Tag als gestohlen gemeldet“, erklärte einer der Kollegen der Schutzpolizei. Sein Name war Hotzbeck.

„Dann sind unser Sonnenblumenmann und sein Komplize ziemlich fix gewesen, was den Umbau betrifft“, meinte Rudi.

Hotzbeck zuckte die Schultern.

„Mit etwas Routine und dem passenden Werkzeug ist das doch eine Sache von einer halben Stunde“, war der Polizist überzeugt. „Mein Schwager hat eine Autowerkstatt. Bevor ich bei der Polizei anfing, habe ich da immer mal ausgeholfen.“

„Sorgen Sie peinlich genau dafür, dass hier niemand etwas ohne Latexhandschuhe anfasst“, sagte ich. „Vielleicht haben wir ja Glück und wir finden irgendetwas.“

Winzige DNA-Spuren. Speichelreste, Schweiß, Sekrete die bei einem Niesen den Körper verlassen hatten oder geringfügigste Hautabschürfungen, ein abgekauter Fingernagel oder ein einzelnes, ausgegangenes Haar. Selbst aus den vergleichsweise kleinsten Resten verwertbaren Erbmaterials konnte man mit neueren Verfahren die Identität eines Täters mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit feststellen.

Ich telefonierte noch einmal kurz, um in Bezug auf die Spurensicherung etwas Druck zu machen. Wenn es überhaupt Spuren gab, die uns weiterbringen konnten, dann vielleicht in diesem Wagen und ich wollte nicht, dass uns diese Chance vermasselt wurde.

Etwas später erreichten wir die Rückfront des PINK BALLS.

Inzwischen waren dort zahlreiche Einsatzfahrzeuge von Schutzpolizei und Rettungsdienst eingetroffen. Außerdem ein Wagen des Gerichtsmedizinischen Instituts zum Abtransport der Leichen.

Wir trafen kurz auf den Gerichtsmediziner Dr. Claus, der uns freundlich grüßte. „Ich weiß, ihr wollt den Bericht so schnell wie möglich!“, meinte er.

Jürgen und Olli waren ebenso in der Nähe wie auch Tommy, Leonhard und unsere Kollegen Sami Oldenburger und Ludwig Valkensee.

Ludwig hatte bereits ein Projektil gesichert.

Es war durch den Kopf von Yussuf Azizi hindurch gedrungen, hatte einen fingerdicken Kanal durch das Gehirn gefräst, anschließend die Polsterung der Nackenstütze durchschlagen und war schließlich im Polster der Rückbank stecken geblieben.

„Dass es sich um das passende Kaliber für die MK-32 handelt, wissen wir jetzt schon einmal“, kommentierte Ludwig das Auffinden des Projektils, das er in einem Cellophanbeutel gesichert hatte. „Ob es wirklich aus derselben Waffe abgefeuert wurde...“

„...lässt sich natürlich erst nach genaueren Untersuchungen sagen“, vollendete ich seinen Satz.

Er nickte.

„Ja, aber die Umstände legen das doch ausgesprochen nahe, Harry.“

Ich ballte unwillkürlich die Fäuste.

„Verdammt, wir waren so nahe dran!“, knurrte ich. Die Tatsache, dass dieser Killer und sein Helfer uns durch die Lappen gegangen waren, hatte ich noch immer nicht richtig verwinden können. In diesen Momenten geht man die entsprechende Situation immer und immer wieder im Kopf durch und fragt sich, was man hätte besser machen können, wo man einen Fehler hätte vermeiden oder auf einem völlig anderen Weg zum Erfolg kommen können.

Es ist sinnlos.

Man weiß es.

Spezial Krimi Koffer Juli 2021 - 9 Thriller auf 1500 Seiten

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