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Ein Sonnenschein

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Der Geburtstermin war bereits überschritten. Caren musste ins Krankenhaus und die Wehen wurden künstlich eingeleitet. Jetzt hieß es nur noch warten. „Hoffentlich wird es eine Junge“, dachte Caren und Angst beschlich sie. Was, wenn es ein Mädchen wird? Aber gesund soll es sein, nur das zählt.

Abends um 19 Uhr fingen die Wehen an und Caren kam in den Kreissaal. Als Caren einen Druck verspürte, ging sie zur Toilette. Sie stützte sich links und rechts an Wanne und Waschbecken ab und schlief ein. Ihre überaus feinfühlige Hebamme weckte sie grob mit den Worten: „Wollen Sie Ihr Kind auf dem Klo kriegen?“ Ziemlich ruppig führte sie Caren zurück zur Liege.

Eine Schwester drückte ihr eine Maske aufs Gesicht und erklärte: „Sie bekommen jetzt Lachgas – später dann Sauerstoff!“ Ein Arzt trat zu ihr: „Ich muss Sie das fragen: Haben oder hatten Sie oder Ihr Mann eine Geschlechtskrankheit?“

Caren verneinte, erzählte ihm aber von dem Arztbesuch. „Gut dass Sie mir das sagen. Jetzt können wir Ihrem Baby nach der Geburt Tropfen in die Augen geben. Es könnte sonst blind werden!“

Caren nahm alles nur verschwommen wahr. Als die Schwester zum Telefon ging und dem Arzt mitteilte, dass das Köpfchen durchkommt, ging alles sehr schnell.

Der Arzt gab ihre eine Spritze und als Caren wieder zu sich kam, hatte sie ihr Baby frisch gewickelt im Arm.

„Es ist ein Junge“, sagte die Hebamme. „Aber doch 14 Tage zu früh“. „Ist das schlimm?“ fragte Caren ängstlich.

„Wollen wir hoffen, dass es gut geht!“ „Sie haben ein Gemüt wie ein Fleischhauer, Madam“, dachte Caren. Um 22 Uhr war sie schon wieder auf ihrem Zimmer. Damals gab es noch keinen Ultraschall, was vieles erleichtert hätte. Ihre Bettnachbarin war schon über 50 und wünschte sich so sehr ein Mädchen. Zwei erwachsene Söhne hatte sie bereits. Sie freuten sich alle, als es auch bei ihr losging. Als Stunden später die Schwester hereinkam und ihnen mitteilte, dass das Baby tot sei, waren alle geschockt. Das Baby lag verkehrt herum und die Nabelschnur hatte sich um den Hals gelegt. Und es war auch noch ein Mädchen.

Caren ließ sich früher entlassen, da das Baby hinter dem Krankenhaus auf dem Friedhof beerdigt werden sollte. Nein, das konnte sie im Moment nicht verkraften.

Wieder zu Hause mit dem Baby verlangte Andy, dass sie sich nackt ausziehen und im Zimmer rauf und runter gehen sollte. „Was soll das, Andy?“

„Will nur sehen wie fett du durch die Schwangerschaft geworden bist“, war sein Kommentar. Andere Männer würden ihre Frau nach der Geburt in den Arm nehmen, aber Andy? dachte sie nur traurig.

Verdammt steh auf - lebe endlich..

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