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Sperrstunde

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Sie zogen in eine Neubauwohnung mitten in Köln. Andy fand einen Job in einem bekannten Restaurant und Caren einen Job in einer Spielhalle in Bonn. Mike war die meiste Zeit bei Carens Tanten.

Von ihrer Mutter bekam Caren einen Brief. Sie hatte ihr einen Brief von Bobs Eltern beigelegt. Darin teilten sie ihr mit, sie gerne kennengelernt zu haben. Dann kam eine traurige Nachricht: Bob ist mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren und war sofort tot. Hatte sie Schuld? War es Absicht oder ein Unfall? Andy fand den Brief und konnte sich seine dummen Sprüche nicht verkneifen: „Na, wie fühlt man sich denn so als Witwe?“ Diesen Spruch sollte sie noch oft zu hören bekommen. Wie kann man nur so gehässig sein! So geschmacklos…!

Caren hatte Dienst und wollte eigentlich pünktlich Feierabend machen. Doch es ging wieder heiß her und um 1 Uhr in der Nacht wurden alle Rollos heruntergelassen und es wurde weiter gespielt. Als um vier Uhr noch immer kein Ende in Sicht war, wurde Caren sichtlich nervös.

Einer ihrer Chefs bemerkte ihre Unruhe und fuhr sie nach Köln. Andy hatte sich in letzter Zeit sehr verändert. Von seiner Liebenswürdigkeit ist nichts übrig geblieben und Carens Magen zog sich zusammen. Als sie die Tür aufschloss, griff Andys Hand brutal ihren Arm und schleuderte sie bis ans Ende des Flurs. Mit verzerrtem Gesicht schlug er auf sie ein. Caren hatte keine Chance. Andy war Sportler und durchtrainiert. „Wo kommst du her, wo hast du dich rumgetrieben?“ schrie er sie an. Seine Nasenspitze war weiß, ein Anblick der ihr Angst machte. Trotz seiner ständigen Wutausbrüche, hatte er sie noch nie geschlagen. Es war heute das erste Mal. Er drückte Caren gegen die Wand und brutal fuhr seine Hand in ihren Slip. Seine Kontrolle, ob sie fremdgegangen ist, war demütigend.

„Ich habe bis jetzt gearbeitet, du kannst ja hinfahren und dich davon überzeugen!“ Blass lehnte Caren an der Wand, wollte nur schlafen. Er riss Caren am Arm und zog sie aus der Wohnung. In Bonn angekommen konnte er sich davon überzeugen, dass Caren die Wahrheit gesagt hatte. Seine Entschuldigung klang lahm – Caren hörte nicht mehr hin.

Zwei Wochen später bekam Caren wahnsinnige Unterleibschmerzen. Andy war nicht da, aber Mike. Als es ihr immer schlechter ging und sie auf der Toilette alles Blutstücke verlor, schrieb sie einen Zettel und schickte Mike eine Türe weiter. Dort wohnte ein Arzt der auch sofort kam. „Sie haben eine Fehlgeburt“, stellte er nach der Untersuchung fest. „Sie müssen morgen ins Krankenhaus, sonst gibt es eine Infektion.“ Im Krankenhaus stellte man eine vierwöchige Fehlgeburt fest. Caren war darüber sehr traurig. Erst Jahre später sollte sie erfahren, großes Glück gehabt zu haben. Sie nahm zu der Zeit Contergan und erst später wurde darüber alles bekannt.

Als sie aus dem Krankenhaus kam, fand sie zwischen Andys Pullover ein Polaroidfoto von einer blonden Frau. Sie saß lächelnd auf ihrem Bett und hatte auch noch einen Pulli von ihr an. Andy stritt alles ab, aber das Bild sprach für sich.

Verdammt steh auf - lebe endlich..

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