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Nachts im Postamt

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Es war gegen 3:30, als Herr Gelbmann am Morgen an dem kleinen Postamt ankam. Er schaute sofort nach, ob Päckchen auf dem Tisch vor dem Postamt standen und tatsächlich, dort standen einige Pakete und Päckchen, alle von Herr Bär, wie an jedem Jahr.

Herr Gelbmann seufzte, er hatte so gehofft Herr Bär mal zu treffen, aber der war wohl schon vor ihm hier gewesen. Er ging zur Rückseite des Postamts, stellte sein Fahrrad in die kleine Lagergarage, in dem auch die Postpalette für die Pakete stand und schloss dort die hintere Personaleingangstür auf. Herr Gelbmann betrat das kleine Postamt. Es war sehr ruhig und er musste nicht einmal Licht anmachen, da die Straßenlaterne von draußen genug Licht im Inneren erzeugte. Der große alte gusseiserne Ofen im Postamt aß die letzten Reste Holz vom Vortag auf und glimmte leicht.

Es war seltsam ruhig hier, fand Herr Gelbmann. So ruhig hatte er es in den vergangenen Wochen und Monaten, seit Herr Blaumann in Pension war, gar nicht wahrgenommen. Ruhig war vielleicht auch nicht das richtige Wort. Herr Gelbmann überlegte kurz, es war eher … einsam. Genau das war das Wort, das er gesucht hatte. Es war einsam hier im Postamt. Herr Gelbmann wurde nun bewusst, dass er den wichtigsten Tag im Jahr, den an dem es die meisten und eiligsten Päckchen gab, nun ganz allein im Postamt verbringen musste. Zu allem Überfluss durfte er nicht einmal die Mütze des Hauptpostoberangestellten beim Abstempeln der Päckchen und Pakete tragen. Herr Gelbmann seufzte und wurde ein wenig traurig, schade, dass nicht mal Herr Bär hier war.

Herr Gelbmann zog seinen dicken Mantel sowie seine Handschuhe aus und stellte dabei fest, dass es doch recht kalt im Postamt geworden war. Er öffnete die Ofentür und wollte etwas Holz nachlegen, doch das hatte er bereits am Vortag verbraucht. Herr Gelbmann musste frisches Brennholz von der Lagerstelle an der Seite des Postamts holen. Er nahm also seinen Mantel vom Kleiderhaken, zog ihn wieder an, streifte die Wollhandschuhe über und verließ das Postamt durch den rückseitigen Eingang, um etwas Holz zu holen. Als er an der Seite entlang ging, hielt er auf einmal inne. Da war ein Geräusch, das von der Vorderseite des Postamts kam. Er sah einen kleinen Lichtschein, wie von einer Laterne und lauschte. Er hörte ein leises Schnauben, gefolgt von einem tiefen murmelnden „ruhig, ruhig, hab ihr brav gemacht meine kleinen, hier eine Möhre für euch.“ Die Stimme klang kräftig und dunkel, aber sehr beruhigend. „Na dann will ich mal loslegen, die letzten Päckchen für dieses Jahr.“ Dann hörte er ein leises Brummen und ein Geräusch von raschelndem Geschenkpapier.

Das war sicher Herr Bär der hier war um noch weitere Päckchen und Pakete zu bringen. ‚Aber so früh? Konnte er auch nicht schlafen?'dachte Herr Gelbmann. Falls Herr Bär jedes Jahr so früh seine Pakete brachte, war es kein Wunder, dass weder er noch Herr Blaumann ihn je gesehen hatten. Ob er auch zu einem Weihnachtsfest wollte? Egal, Herr Gelbmann konnte nun endlich Herr Bär kennenlernen. Den besten Kunden des kleinen Postamtes.

Der Weihnachtsbär, der Osterwolf und ein Hallowurm

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