Читать книгу Der Weihnachtsbär, der Osterwolf und ein Hallowurm - André Fouraté - Страница 8

Gestatten, Herr Bär der Bär

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„Wie, wer, was..?“ Herr Gelbmann stotterte etwas unverständlich und hielt zögerlich seine Hand in die Richtung der Bärenpranke. Herr Bär streckte kurzerhand seinen Arm weiter nach vorne und packte Herr Gelbmann mit einem festen, aber zugleich sanften Griff. Er zog ihn beinah mühelos vom Boden hoch. „Geht es Ihnen gut, Herr Gelbmann?“ Der Bär schaute ihn mit großen, fragenden Augen an. Herr Gelbmann nickte, während seine Füße nach Halt im Schnee suchten. „Keine Sorge Herr Gelbmann“, raunte Herr Bär, „alles ist in Ordnung. Ich kann mir vorstellen, wie komisch und seltsam Ihnen das alles vorkommen muss, aber ich werde es ihnen gerne erklären. Wollen wir nicht lieber ins Warme gehen?“ Herr Bär deutete auf die hölzerne Eingangstür des Postamts. „Wer, sind Sie?“ Herr Gelbmann stotterte die Frage heraus, er konnte kaum sprechen. „Sind Sie Herr Bä…“, die Frage blieb in seinem Hals stecken. ‚Natürlich ist er Herr Bär‘ dachte er ‘EIN Bär, ein echter Bär, der spricht!‘ Herr Gelbmann fiel fast wieder auf seinen Hosenboden, doch Herr Bär zog ihn wieder nach oben.

„Ja ich bin Herr Bär“ vollendete die Frage Herr Bär, „genau genommen W. Bär, das W steht für Weihnachten!“ Herr Bär schob seinen Kopf sehr nahe an Herr Gelbmanns Ohr heran und flüsterte in einem tiefen Ton „Sie müssen keine Angst vor mir haben, ich bin der Weihnachtsbär!“ Seine Pfote schob Herr Gelbmann sanft in Richtung Tür.

Herr Gelbmann setzte sich, nachdem er eine Laterne für etwas mehr Licht angemacht hatte, auf seinen Schemel der direkt hinter dem Postschalter war. Natürlich hätte er auch das elektrische Licht im Postamt anmachen können, aber aus irgendeinem Grund hatte er die alte Laterne, die für Notfälle direkt am Eingang hing, angemacht. Irgendwie erschien ihm das nun richtig, schließlich geschah hier irgendwas Geheimnisvolles und zu geheimen Dingen passen Laternen besser als elektrische Glühbirnen.

Herr Bär stand vor dem Schalter in gebückter Haltung, er war zu groß für das kleine Postamt, die Vordertür musste offenbleiben und sein Bärenhintern ragte aus der Tür ins freie heraus.

Es war absolut still im Postamt. Herr Bär schaute Herr Gelbmann, seine Fragen erwartend, freundlich in die Augen. Ein leises Knacken des Ofens weckte Herr Gelbmann aus seiner Stille. „Weihnachtsbär? Das verstehe ich nicht, von einem Weihnachtsbären habe ich noch nie etwas gehört!“ Herr Gelbmann hatte sich nun wieder gefasst, da er mittlerweile davon überzeugt war, dass von dem riesigen Eisbären keine Gefahr ausging. Wenn er hungrig auf Hauptpostunterangestellte wäre, hätte er diesen ‚Snack‘ sicherlich schon genossen. „Wirklich nicht?“, antwortete Herr Bär. „Haben Sie noch nie einen Stoffbären in einem Weihnachtsanzug gesehen?“ „Doch, natürlich.“ Herr Gelbmann dachte sofort an die kleinen, niedlichen Stoffbären mit roten Anzügen und Bommelmützen auf dem Kopf, die in der Weihnachtszeit überall auftauchen. „Aber das sind doch nur kleine, niedliche Varianten des Weihnachtsmannes in Teddybären Form.“ „Ho Ho Ho Ho“, der Bär lachte in einem sehr tiefen, brummenden Ton. Herr Gelbmann kam dieses ‚Ho, Ho, Ho‘ vertraut vor.

„Das höre ich nicht zum ersten Mal“, antwortete Herr Bär, „da muss ich wohl wieder mal etwas klarstellen. Nicht die Bären sind nachgemachte Weihnachtsmänner, viel mehr sind die Weihnachtsmänner nachgemachte Weihnachtsbären!“ Herr Gelbmann verstand nun gar nichts mehr. Er blickte Herr Bär stirnrunzelnd an. „Ich erkläre es Ihnen“, sagte der Weihnachtsbär. „Die wahre Geschichte des Weihnachtsmannes und des Weihnachtsbären.“

Der Weihnachtsbär, der Osterwolf und ein Hallowurm

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