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Was haben Hormone mit dem Monatszyklus zu tun?

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Die Wörter Mond, Monat und Menstruation haben nicht zufällig dieselben Wurzeln. Von der Menarche bis zur Menopause, also von der ersten bis zur letzten Monatsblutung bereitet die Gebärmutter jeden Monat eine besondere, blutgefüllte Schleimhaut für eine etwaige Schwangerschaft vor. Tritt keine Empfängnis ein, wird diese nach einiger Zeit wieder abgestoßen - es kommt zur Blutung. Dieser Auf- und Abbau dauert im "Regel"-Fall etwa einen Mondrhythmus lang und wird gesteuert von Hormonen der Eierstöcke: Östrogenen und Progesteron. Sie sind wie alle Hormone körpereigene Botenstoffe, die an ganz bestimmten Zellen wie ein Schlüssel ins Schloss passen und damit eine bestimmte Reaktion auslösen.

Ein Zyklus wird ab dem ersten Tag der Regelblutung als Tag 1 gezählt. In den ersten ein bis zwei Wochen kommt es zu einem stetigen Anstieg der Östrogene, die so die Reifung eines Eis in Gang bringen, bis etwa zwischen dem zwölften und fünfzehnten Tag das reife Ei "springt". Es hinterlässt dabei eine Hülle, die jetzt Gelbkörper heißt und Progesteron produziert. Dieses Hormon dominiert als Gegenspieler der Östrogene die zweite Hälfte des Monatszyklus und sorgt für die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut. Kommt es nun zur Empfängnis, steigt der Progesteronspiegel gewaltig an und sorgt so für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Wird das Ei in den zehn bis zwölf Tagen nach dem Eisprung nicht befruchtet, fallen die Östrogen und Progesteronspiegel plötzlich ab und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen.

Die niedrigen Hormonspiegel in der Blutlaufbahn wiederum sind es, die schon bald darauf eines der obersten hormonellen Steuerorgane im Gehirn - den Hypothalamus - veranlassen, erneut eine Hormonbotschaft an die Eierstöcke auszusenden, damit Östrogen gebildet und ein Ei ausgereift wird. Ein neuer Zyklus hat begonnen.

Greift man in dieses fein abgestimmte System mit von außen zugeführten Hormonen ein, muss man immer bedenken, dass viele andere Hormongruppen von diesem Eingriff mit beeinflusst werden, egal, ob es sich um die Pille, sogenannte Xenohormone im Trinkwasser, in Kunststoffen oder Kosmetika oder um „harmlose“ Phytohormone in unserer Nahrung handelt.

Natürlich im Körper vorkommende Hormone werden nicht sehr alt. Die Moleküle werden ziemlich rasch, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, entweder in der Leber abgebaut und ausgeschieden, oder zu anderen Hormone umgebaut. Künstliche Hormone, d.h. ähnliche, mit den körpereigenen nicht identische Moleküle können zwar einzelne Botenaufgaben des imitierten Hormons übernehmen, unser Körper ist aber nicht in der Lage, sie als Ausgangsstoff für andere – ebenso wichtige – Hormone zu verwenden.

Antibabypillen wirken durch die Zufuhr von künstlichen Östrogenen und/oder Gestagenen. Letztere sind künstliche Botenstoffe, die dem Körper vorgaukeln, es wäre jede Menge Progesteron vorhanden, es bestehe also eine Schwangerschaft. Dadurch gibt es einerseits keinen Grund für die Eierstöcke, ein Ei auszureifen, andererseits macht es den Gebärmuttermund für Spermien undurchlässig und verändert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, so dass sich kein „weiteres“ Ei einnisten kann. Innerhalb weniger Monate macht sich aber der Mangel an natürlichem Progesteron bei vielen anderen Hormonen, die jetzt nicht mehr, oder nur erschwert aufgebaut werden können, bemerkbar. Das Hormonsystem ist aus dem Gleichgewicht geraten.

Aber für eine solche Dysbalance brauchen wir heutzutage gar nicht erst eine Pille einnehmen: Künstliche Stoffe, die in unserem Körper wie Hormone wirken, finden wir im Alltag überall: UV- Filter in Sonnencremes, Ausdünstungen aus Kunststoffen wie PVC (Bisphenol A) und künstliche Duftstoffe in Parfums wirken vielfach wie Östrogene – nur langsamer und schlechter abbaubar. Bei Männern kann das zur Verweiblichung führen, bei Frauen kommt es rasch zu einem unausgewogenen Verhältnis zwischen Östrogenen und Progesteron – den typischen Frauenbeschwerden wie Regelschmerzen, PMS und Migräne sind Tür und Tor geöffnet.

Andererseits kann sich auch eine besonders „gesunde" Ernährung ungünstig auf den Hormonhaushalt auswirken. Viele pflanzliche Nahrungsmittel und Kräuter enthalten sogenannte Phytohormone. Auch sie wirken nur ähnlich wie die körpereigenen Hormone und können bei übermäßigem Verzehr störenden Einfluss haben. Im Vergleich zu den künstlichen Hormonen werden sie aber rasch wieder abgebaut. Auf diese Pflanzenhormone wird später noch näher eingegangen.

Frauen - Heilkräuter, Hausmittel und Hormone

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