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Kontemplation nach der Meditation

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Die Entfaltung der Einsicht

Nachdem wir uns mit der Meditation so weit vorangebracht haben, nutzen wir jetzt unseren klaren Geist – und zwar außerhalb der Meditationssitzungen. Es ist schön, wenn wir während einer Meditationssitzung einen klaren Geist besitzen und innere Ruhe und Harmonie erreichen. Wir können aber nicht den ganzen Tag mit Meditieren zubringen. Auch außerhalb der Meditation sollten uns all die positiven Errungenschaften unbedingt erhalten bleiben. Das geht – das kann man hinbekommen. Nach 3-4 Wochen sollten Ihre Gehirnzellen mit der neuen neuronalen Vernetzung gut vorangekommen sein. Wir werden weiterhin unbeirrt die Meditation der Leere praktizieren und bewusst keine Lehrsätze oder philosophische Gedanken in unsere Meditation einfließen lassen.

Die Meditation dient der Entfaltung unserer Gemütsruhe. Weitergehende Erkenntnisse werden wir uns ausschließlich außerhalb unserer Meditationssitzungen aneignen, und zwar bevorzugt im Anschluss daran, wenn wir hoch konzentriert sind und über einen klaren und beruhigten Geist verfügen. Diese immer außerhalb der Meditation stattfindende Phase nennen wir Kontemplation. Kontemplation bedeutet innere Sammlung, beschauliches (im Sinne von besinnlich) und feinfühliges Nachdenken und geistiges Sichversenken in etwas. In dieser Phase soll sich bei uns Einsicht entfalten.

⇒ Meditation = Beruhigung des Geistes – Entfaltung der Stille

⇒ Kontemplation = besinnliches Nachdenken – Entfaltung der Einsicht

In dieser Phase der Kontemplation sollten Sie alle Puzzleteile im Geiste immer wieder aufs Neue und immer wieder anders kombinieren. Denn jedes Teil passt eventuell auch an ein anderes und ergibt dann für uns ein neues Bild, vielleicht sogar eines, das bei Ihnen die Erleuchtung auslöst. Deshalb empfehle ich, sich alle Puzzleteile nicht nur einmal im Geiste zusammenzustellen, Texte wie diesen nicht nur einmal zu lesen, sondern das Lesen solcher Texte und das geistige Eintauchen in die Thematik des Öfteren zu wiederholen. Immer wieder neue Überlegungen und Denkanstöße zu buddhistischen Themen bringen irgendwann unerwartet den Erfolg, die Einsicht, das Erwachen, die Erleuchtung. Kontemplation – das besinnliche Nachdenken – können Sie in Ihrem Sessel zu Hause genauso wie auf einer Bank im Park oder in der Bahn praktizieren. Sie können aber auch im Anschluss an Ihre Meditationssitzung in gleicher Haltung zum besinnlichen Nachdenken übergehen. Äußerlich braucht man Ihnen nicht ansehen, ob Sie meditieren oder besinnlich nachdenken. Die Art und Weise, wie Sie besinnlich nachdenken, ist Ihnen absolut freigestellt und bedarf keines besonderen Rituals.

Lassen Sie uns auf den folgenden Seiten intensiv nachdenken – zuerst über unseren eigenen Geist als unseren schlimmsten Feind, dann über unseren Geist als unseren besten Freund – bevor wir in die Lehre Buddhas tiefer einsteigen.

Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene

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