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3.4Monitoring

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Beim Gesangsmonitoring ist das Monitoringwerkzeug – also der Kopfhörer – sehr nahe am Mikrofon. Daher solltest du unbedingt einen geschlossenen Kopfhörer verwenden. Ansonsten läufst du Gefahr, Übersprecher aus dem Playback oder den Klicktrack einzufangen.

Klassischerweise wird der Kopfhörer natürlich mit Bügel nach oben getragen. Nach meiner Erfahrung kann es aber sehr hilfreich sein, wenn bei der Aufnahme ein Ohr offen bleibt, der Kopfhörer also nur einseitig getragen wird. Dadurch hat der Sänger das Playback und seinen natürlichen Gesangsklang im Raum gleichzeitig zur Verfügung. Auf diese Weise fühlt sich der Sänger nicht so sehr von sich und seinem Eigenklang abgetrennt und kann natürlicher singen. Diese Technik hilft zudem bei Intonationsproblemen oder wenn es darum geht, sehr sauber zu singen.

Der technische Vorteil liegt darin, dass auf diese Weise auch kleine Latenzen überdeckt werden können, falls dein Rechner bei den Gesangsaufnahmen schon an seinem Limit kratzt! Falls es dadurch zu Übersprechungsproblemen durch die offene Ohrmuschel kommt, drehst du den nicht abgehörten Kanal einfach weg.

Grundsätzlich ist es für den Sänger sehr komfortabel, wenn er über die Lautstärke in seinem Kopfhörer entscheiden kann. Daher hast du idealerweise einen Kopfhörerverstärker beim Sänger und nicht fix im Rack eingebaut!

Wenn du das Gefühl hast, der Sänger könnte noch mehr Kraft in seine Performance legen, kannst du probieren, das Gesangsmonitoring etwas leiser in Relation zum Instrumentalplayback zu machen. So muss er lauter singen, um sich genauso gut zu hören. Dasselbe funktioniert auch umgekehrt: Wenn er softer singen soll, mach ihn lauter im Monitoring-Mix. Dann kann er soft singen und hört sich trotzdem perfekt.

In manchen Konstellationen hört sich ein Sänger besser, wenn du bei der Gesangsspur die Phase drehst. Also nicht erst beim Mischen, sondern schon bei der Aufnahme! Obwohl die Lautstärke nicht verändert wird, kann das Drehen der Phase zu einer deutlichen Steigerung der Durchsetzungskraft führen. Dies kannst du dir natürlich auch im späteren Mix zu Nutze machen!

Gerne diskutiert ist die Frage, ob man mit oder ohne Effekte aufnehmen soll. Gemeint sind nicht die Effekte, die dann fest in die Spur kommen, sondern Effektsignale, die eigentlich beim Editing beigemischt werden.

Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden. Wichtig ist aber, dass du mit den Effekten dem Sänger nicht die Arbeit abnimmst! Die Effekte sollten also das Signal nicht sofort aufwerten, sondern eher die Stimmung unterstützen, damit der Sänger sich besser im Stück entfalten kann.

Auf jeden Fall solltest du langwierige Effektparametrierungen vermeiden, da diese den Sänger langweilen und den Fluss der Aufnahme unterbrechen! Zudem sollte kein Effektbrei auf dem Monitoring liegen, da sich der Sänger dann nicht mehr sauber hören kann.

Manche Sänger tun sich leichter, wenn sie sich immer wieder an einer Melodie orientieren können. Daher ist es praktisch, die Gesangsmelodie bereits instrumental im Mix zu haben, um sie nach Bedarf einspielen zu können. Außerdem lässt sich mit Instrumental-Melodien extrem stimmschonend nach Zweitstimmen suchen!

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