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Aggredere

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Der sexuelle Akt ist etwas Aggressives. Wenn der Mann seinen Penis in die Scheide der Frau führt, ist Dominanz und positive Ag­gression festzustellen. Aggressiv wird in der therapeutischen Welt immer als etwas Negatives implementiert, aber dem ist nicht so.

Oft wird bei Fußballkommentatoren repetiert, dass die Spieler nicht genügend Körperkontakt haben und nicht aggressiv genug sind. Man muss den Gegenspieler irgendwo während des Spieles im Unterbewusstsein hassen, um erfolgreicher als er zu sein.

Aggressionen gehören zum Leben und stehen in unserer Natur immanent in uns. Es heißt nicht, dass ich meinen Soziopartner schlage, aber die eigenen und gesellschaftlichen Interessen auch aus­gedrückt werden müssen.

Manche Frauen sagen zu Männern, die ihre Libido nicht auf Kosten der Frau ausleben, sie seien zu lieb. Frauen wollen manch­mal auch unterwürfig behandelt werden. Der Mann soll in der Se­xualität schon dominieren.

Dort zeigt sich die natürliche Präferenz. Im gesellschaftlichen Bereich versuchen die Frauen den Mann zu ersetzen, aber in der Li­bido geht es eben nicht. Der natürliche Akt kann nur a priori vom Mann entschieden werden.

Impotenz befällt nur den Mann, die Frigidität nur die Frau. Und beides spielt oft miteinander eine Rolle, wenn das beidseitige Aggre­dere der Lust nicht mehr so gestaltet ist, wie es natürlich sein sollte.

Aber dieses gegenseitige Aggredere bis ins hohe Alter ist Grund­lage in einem Miteinander und körperlichen als auch verbalen Aus­tausch der sexuellen Präferenzen. Wer lebt und spricht hat mehr vom Leben und dem Aggredere im Bett.

Die Frauen wollen auch Emotionen empfinden und nicht nur se­xuelles Befriedigungsobjekt des Mannes. Der möchte wiederum nicht für den Sex bezahlen und sondern Zuneigung und Wärme für die harte Männerwelt erhalten.

Aber es ist heute nicht mehr nur die Geschäftswelt des Mannes sondern auch die der Frau, wo Konkurrenz und Gegeneinander be­stimmt. Jeder ist im Neoliberalismus auf seinen eigenen Vorteil aus und Solidarität geht die Bach herunter.

Und diese Solidarität ist aber gerade in der Libido zwischen Mann und Frau gefordert. Wird irgendwie bezahlt entsteht ein Un­gleichgewicht. Beutet der Mann die Frau aus, ist es schlecht. Will die Frau nur Versorgung für den Akt im Hintergrund ist eben­so fehler­haft.

Der beziehungssozialistische Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau beinhaltet neben der Solidarität Gemeinsamkeit im Alltag, Unterstützung für die Situation des jeweilig Anderen, eben wie in einer guten Ehe.

Auch wenn man heute sicherlich nicht mehr jede Frau heiratet, mit der man schläft, so bedeutet doch die sexuelle Vereinigung eine Verantwortung für den Anderen. Eine Frau, die den Kontakt da­nach negiert, als auch der Mann, der nur Vergnügen ohne Erinne­rung will, hat keinen Mehrwert.

Wie sieht der Surplus im Akt aus? Es ist für beide ein Vorteil, wenn gegenseitige Wünsche befriedigt werden. Das Mehr entsteht dialektisch in der Frau als These, dem Mann als Antithese und der Synthese: Hochgenuss

Die Frau ist an erster Stelle genannt, weil der Mann generell sich das Ja abholen muss. Sonst entsteht der typische Kapitalismus der Vergewaltigung, der systemimmanent ist. Frauen werden immer noch vielfach als sexuelles Fallobst gesehen.

Das soll nicht sein und rechtfertigt kein Aggredere. Will der Mann vielleicht auch öfter, so ist die Frau durch die Sozialisation des eigentlich nicht Verkaufen sollen stilisiert. Oder hat die Mutter der Tochter doch beigebracht, dass der Geldbeutel des Mannes ent­scheidet?

Finanzsex ist unnatürlich und hat in einer wahren Beziehung nichts zu suchen. Die Ebene der Gleichberechtigung muss an erster Stelle stehen. Der Austausch muss Pari-Pari sein bei Behal­tung der Geschlechtsunterschiede.

So wird eine Homo-Ehe auch nie die Befriedigung erreichen wie eine Hetero-Beziehung. Aber wir haben äußere Einflüsse, die in Eu­ropa den Akt wieder mit den Nebenwirkungen der alten Krankhei­ten übertölpeln.

Die Emanzipation des Mannes

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