Читать книгу Zu Weihnachten wird alles anders - C. A. Hope - Страница 6

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III.

„Auch du, Brutus?“

„Was?“, brüllte Saskia ins Telefon. Im Hintergrund hörte Josie lautes Hämmern und Sägen. „Ich hab nur Uterus verstanden.“

„Egal. Wo bist du? Was ist das für ein Lärm?“ Josie musste den Hörer weg vom Ohr halten, so sehr dröhnten die Geräusche.

„Warte, ich geh mal ein paar Schritte ... jetzt besser? Also es ist so: Moritz‘ Onkel hat hier im Bergischen einen kleinen Wald mit Weihnachtsbäumen zum Selbstschlagen. Mo musste aushelfen und da hat er mich heute Morgen gefragt, ob ich mitkommen möchte.“ Ihre Stimme überschlug sich fast.

„Heute Morgen? Heißt das ...?“

„Ja ... das heißt es.“ Saskia quietschte wie ein hysterischer Teenager. Mit gesenkter Stimme sagte sie: „Und es war ... einfach nur der Hammer. Fantastisch. Toll. Traumhaft.“

„Ist ja gut, ist ja gut. Details dann heute Nachmittag um drei. Ihr kommt doch pünktlich, oder?“

„Also, wegen heute Abend, Josie. Du, das tut mir total leid. Mo möchte heute mit mir hierbleiben. Sein Onkel hat im Wald eine kleine Hütte. Ist das nicht romantisch? Weihnachten wie Maria und Josef, ganz allein im Stall. Ich bin total aufgeregt.“

„Da sag ich nur: Ihr Kinderlein kommet. Hey – er könnte auch ein Axtmörder sein. Deine Leiche würde niemals auftauchen.“

„Ach, Mensch, Josie. Sei kein Spielverderber. Du hast doch gesagt: einer mehr oder weniger fällt gar nicht auf.“

Ja, das hatte sie gesagt.

Sie wünschte Saskia viel Spaß und frohe Weihnachten, und nahm ihr schließlich das Versprechen ab, gemeinsam nachzufeiern, sobald sie zurück in Köln wäre.

„Da waren es nur noch zwei“, sagte Josie und drückte Napoleon an sich. Der schwarze Perserkater schnurrte. „Dann bleibt eben mehr für dich.“

Oli hatte sich früh morgens verabschiedet. Er fuhr spontan mit einem Freund zum Snowboarden in die Alpen. Meike konnte ihren Eltern nicht absagen und Jan wollte sie begleiten. Nadines Schwester aus Amerika kam zu Besuch mit ihrer kleinen Tochter, die Nadine noch nicht kannte, und Layla hatte plötzlich eine Magenschleimhautentzündung.

So also sah Josies eigenes Weihnachten aus.

Sie seufzte.

„Aber weißt du was?“ Napoleons Schnurrhaare zuckten. „Wir ziehen das durch. Wir halten uns an den Plan. Einkaufen, Deko, Kochen, Essen, Geschenke. Schließlich sind wir erwachsen.“

Sie ging zum Kühlschrank und zog eine Flasche Schampus heraus. „Und mit den Getränken beginnen wir sofort.“

Zu Weihnachten wird alles anders

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