Читать книгу Ben, auch für Dich gibt es Liebe - Cedrina Lautenfeld - Страница 9

Analyse

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„Na, wie war der Stadionbesuch mit Mareike? Das der HSV gewonnen hat, das weiß ich nämlich schon.“ Manuel grinste und schaute seinen Freund neugierig an.

Ben lächelte gequält und dachte. „Ich will jetzt eigentlich nicht über das HSV-Spiel sprechen. Zwar hat mein Verein gewonnen und ich habe zusammen mit Mareike einen tollen Tag erlebt, aber das ist gleichzeitig auch mein Problem.

„Na sag schon“, drängelte Manuel, der immer noch neben Ben über den Campus schritt. „Ja, war ganz toll“, ließ sich Ben vernehmen. Er hoffte die Neugierde seines Freundes irgendwie befriedigen zu können, ohne zu viel erzählen zu müssen.

„Ganz toll? Was soll das heißen? Mareike ist ein klasse Mädchen und Du kannst echt froh sein, dass sie Dich zum Fußballspiel mitgenommen hat.“

Überrascht von der Äußerung seines Freundes, stoppte Ben abrupt und fragte nach. „Wie? Du kennst Mareike? Woher?“ Manuel, der nun direkt vor Ben stand, grinste seinen Freund schelmisch an.

„Sie ist in meinem Spanischkurs“, antwortete Manuel nun sichtlich stolz, dass er Mareike vermutlich besser kannte als Ben.

Ben stutzte und gestand sich seine Unkenntnis ein. „Ich habe außer meinen Schulenglischkenntnissen keine Ahnung von Fremdsprachen. Ich habe mich schon immer schwer damit getan Vokabeln und Grammatik zu lernen. Umso mehr bewunderte ich die Menschen, die außer ihrer Muttersprache eine oder mehrere Fremdsprachen sprechen.“ Er seufzte.

Mareike gehört also auch zu diesen Menschen. Wow, das macht sie noch interessanter für mich“, dachte Ben nun unwillkürlich. Aber er hatte auch gleichzeitig eine Befürchtung. „Hoffentlich stehe ich durch ihre Kenntnisse nicht wie ein Trottel da, sollte ich einmal gezwungen sein in ihrer Gegenwart eine Fremdsprache zu benutzen.“ Er seufzte etwas besorgt und sah Manuel dann irritiert an.

„Wie? Du belegst einen Spanischkurs? Du bist doch Halbspanier und hast die Sprache Deines Vater doch zu Hause gelernt oder etwa nicht?“ Die Verwunderung über Manuels Kursbelegung war Ben deutlich anzumerken.

„Stimmt. Meine Eltern haben mir diese Sprache beigebracht. Ich spreche sie fließend, kann sie auch lesen, aber beim Schreiben habe ich Schwierigkeiten. Ich muss die Grammatik erst noch richtig lernen.“ Er machte einen Gesichtsausdruck, der sein Bedauern ausdrückte, diese Kenntnisse bislang noch nicht erworben zu haben.

„Und wieso bist Du mit Deinen spanischen Wurzeln im gleichen Kurs wie Mareike? Du müsstest doch viel besser sein als sie, oder?“ Ben war plötzlich sehr interessiert. Manuel grinste erheitert.

„Du hast Recht, wenn Du meinst, dass ich es leichter habe als die anderen Studenten.“ Manuel nickte bestätigend.

„Dennoch ist Mareike nicht so viel schlechter im Spanischen als wie ich. Sie hat ein Sprachtalent. Außerdem liebt sie diese Sprache seit sie in Spanien und Mexiko war.“

Ben kam aus dem Staunen nicht heraus. Erneut bemerkte er, dass Mareike immer interessanter für ihn wurde. Er grinste, denn auch er ging gern auf Reisen. „So, sie war also schon einmal in Mexiko. Um Urlaub zu machen?“

Manuel grinste. Sein Freund war neugierig geworden. Das bestätigte ihm, dass Ben doch mehr Interesse an Mareike hatte als er zuzugeben bereit war.

„Nein, sie hat eine Tante in Mexiko. Die ist vor Jahren dorthin ausgewandert. Es ist also eher ein Familienbesuch.“ Er griente amüsiert, da er ganz offensichtlich wirklich mehr über Mareike wusste als Ben.

„Aber mal im ernst. Läuft da nicht etwas zwischen Dir und Mareike?“ Ben war empört über Manuels Frage. „Nein, da läuft nichts. Sandra ist meine feste Freundin. Ich habe sie noch nie betrogen und werde es auch nicht.“

Manuel grinste über die ärgerlich klingende Äußerung seines Freundes und sah ihm genau ins Gesicht. Ben wich seinem Blick aus und bewegte sich wieder in Richtung Mensa. Sein Magen knurrte und er wollte Manuel gegenüber jetzt keine Beichte über seine Gefühlswelt ablegen.

„Mag sein“, behaarte Manuel auf seiner Beobachtung, „aber Du magst sie. Du findest sie scharf und Du würdest schon gern einmal mit ihr das Bett teilen, oder etwa nicht?“ Manuel war Ben gefolgt und hielt nun ebenso abrupt wieder an wie er.

Ben grinste über die vorsichtige und antiquiert wirkende Formulierung seines Freundes. Dennoch war ihm gerade klar geworden, dass Manuel ihn durchschaut hatte.

Scheiße. Ich habe meine Gefühle ganz offensichtlich schlecht versteckt. Ich muss Manuel nun eine Antwort geben, ob ich will oder nicht.“ Er fuhr sich heftig mit einer Hand durch sein dunkles Haar, um seine Nervosität zu verschleiern.

„Also schön. Ja, ich finde sie scharf. Und ja, ich würde nur zu gern mit ihr schlafen. Aber das geht nicht. Ich habe eine Freundin.“ Ben sah Manuel traurig an. Er war plötzlich völlig irritiert und fühlte sich mies. „Scheiße, Scheiße. Ich habe ernsthaft daran gedacht meine Freundin mit Mareike zu betrügen. Ich bin ein Mistkerl“, machte er sich jetzt Vorwürfe.

Manuel konnte sehen wie sehr sich Ben quälte. „Der Gedanke seine Freundin mit einer anderen zu betrügen, scheint für ihn völlig indiskutabel zu sein. Aber wieso nur? Ben ist doch nicht katholisch, so wie ich.“ Manuel grübelte, während er Ben in die Mensa folgte. „Es musste also einen anderen Grund geben für die strikte Treue von Ben. Nur welchen?

Ben, auch für Dich gibt es Liebe

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