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1Am Anfang war ein Gedanke – Stress entsorgen

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Tausende von Gedanken ziehen täglich durch unsere Köpfe. Leichte, schwere, freudige und sorgenvolle. Wann und wie treten belastende Überzeugungen aus dieser Fülle heraus, rasten ein und machen uns das Leben schwer? Können wir den Augenblick erwischen, in dem der Stress beginnt?

Wir lesen die E-Mail einer Freundin: Was für ein distanzierter, abweisender Ton! – Und schwupps ist die entspannte Stimmung verschwunden. Der Partner kritisiert uns – und vorbei ist die spielerisch leichte, freudige Atmosphäre. Die Chefin macht eine abfällige Bemerkung – und Unlust begleitet für den Rest des Tages die Arbeit. Der Freund hat immer noch nicht zurückgerufen – je länger das Warten andauert, desto ärgerlicher und gestresster werden wir. Eine Kollegin grüßt nicht, die Eltern jammern nur, schon wieder korrigiert mich der Partner, die Geschwister nehmen meine hilfreichen Impulse nicht auf, die erwachsenen Kinder haben keine Zeit für die Mutter, die Nachbarin, ja der Blick der Nachbarin … Unzählige Begebenheiten können Auslöser für belastende Gedanken sein.

Wir haben früh gelernt, das Verhalten unserer Mitmenschen auf uns zu beziehen und zu interpretieren, was es wohl zu bedeuten hat. Wir wägen innerlich ab, ob der andere uns noch mag oder nicht, ob wir also richtig oder falsch sind. Geht das Abwägen hin zu Er mag mich nicht oder Ich bin falsch, folgt oft eine Kette sich steigernder Reaktionen, die wie automatisch in uns ablaufen: Der Chef schätzt meine Arbeit nicht. Ich bin ihm nicht effizient genug. Er wird mich entlassen. Oder: Die Freundin weiß es immer besser. Sie sieht nicht, was ich tue. Ich bin kompliziert. Ich bin ihr nicht wichtig.

In vielen Lebensbereichen sind wir autonom und erwachsen geworden, haben eine gesunde Distanz zu dem, was andere sagen oder tun. Doch manche Situationen werfen uns in alte Denkmuster zurück, die sich verselbstständigen. Ein unheilsamer Mechanismus kommt in Gang, in dem wir uns selbst, den anderen oder gar beide abwerten, verurteilen oder ablehnen. Das Gute an solchen Situationen ist, dass wir durch sie erkennen können, wo wir noch nicht frei sind, wo etwas in uns noch nicht heil und gelöst ist.

Es ist also sinnvoll, aufmerksam zu werden für stressvolle Überzeugungen, die in unserem Kopf kreisen. Sie sind die Stolpersteine, die uns das Leben schwer machen und die wir gerne entsorgen würden. Wenn wir uns ihrer bewusst werden, sie aufschreiben und mit den Fragen von THE WORK untersuchen, laufen wir weniger Gefahr, von ihnen vereinnahmt und davongetragen zu werden. Denn manche Gedanken wirken wie Haken: Ohne es zu bemerken, gehen wir an die Angel und beißen uns fest – wir verhaken, ja verstricken uns. Sind wir jedoch mit den Reizpunkten vertraut, laufen wir weniger Gefahr, ihnen auf den Leim zu gehen.

Übung: Nimm dir in dieser Woche täglich Zeit, dir deiner stressvollen Überzeugungen bewusst zu werden. Wo hakst du ein? Halte Rückschau auf den Tag und notiere die Sätze, die in dir kreisten. Auf diese Weise sensibilisierst du dich für deine belastenden Gedanken.

Untersuchung: Hast du einmal deine unheilvollen Glaubenssätze erkannt und notiert, nutze das wunderbare Instrument der vier Fragen und der Umkehrungen, um die Unwahrheiten zu klären. Benutze dazu das Arbeitsblatt „Untersuche eine Überzeugung“.

»Es sind die Gedanken, die unerträglich sind, nicht die Umstände.«

Byron Katie

Perlen tauchen mit The Work of Byron Katie

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