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2Urteile über deinen Nächsten – Die Klagemauer: das Arbeitsblatt

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Gedanken, die im Kopf rund um ein belastendes Thema kreisen, sind oft flüchtig und vage. Manchmal sind sie uns gar nicht richtig bewusst. Das Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“ ist eine wunderbare Unterstützung, um sich dieser Überzeugungen bewusst zu werden und sie auf dem Papier festzuhalten. Alles kann Thema sein: Vater, Mutter, Partner, Kinder, Mitarbeiter, Freunde, Bekannte, Nachbarn. Wir können über Gott schreiben, über Krieg und Geld, aber auch über eine Personengruppe: Männer oder Frauen, eine politische Partei, Rebellen, Banker, Rassisten, Mörder. Für Themen im Zusammenhang mit dem Körper siehe auch Kapitel 45 und 46.

Und los geht‘s: Was genau hat bei dir Stress, Schmerz oder Ärger ausgelöst? War es ein Satz, ein falsches Wort, der Ton, in dem etwas geäußert wurde? Oder hat eine kleine Randbemerkung das Fass zum Überlaufen gebracht?

Nimm dir Zeit, den genauen Moment zu finden, und mache dir ein präzises Bild davon. Wo befindest du dich? Im Wohnzimmer auf dem Sofa, in der Eingangstür zur Wohnung oder am Strand in der Toscana? Wann war das? Vor zwei Wochen sonntags beim Frühstück, am ersten Tag an der neuen Arbeitsstelle Anfang Februar oder vor dem Weihnachtsabend als 6-Jährige? Wenn die Erinnerungen unscharf sind, arbeite einfach mit den Details weiter, die dir noch bewusst sind.

Du erleichterst dir die Untersuchung, wenn du einfache Sätze schreibst. Zensiere nichts, das dir zu der ausgewählten Situation in den Sinn kommt! Je ehrlicher du dich hineinbegibst, desto ertragreicher können die Einsichten sein.

Hast du eine spezifische Situation ausgewählt, versuche als Erstes das stressige Gefühl, das dabei aufgetaucht ist, zu erfassen. Mit den sechs Fragen, die auf dem Arbeitsblatt stehen, ergründest du nun deine Gedanken:

Punkt 1: Ich bin … (wütend, enttäuscht, entsetzt etc.) über … (Name der Person), weil … Hier versuchen wir die Essenz des Stresses einzufangen und aufzuschreiben.

Punkt 2: In dieser Situation: Wie willst du, dass er/sie sich verändert? Was willst du, dass er/sie tut?

Wenn du alles haben könntest, was du willst, was wäre das? Erlaube dir, wie ein trotziges Kind zu sein, und verlange hier alles, was du willst.

Punkt 3: In dieser Situation: Welchen Rat kannst du ihm/ihr anbieten?

Versetze dich in den Gemütszustand der anderen Person. Welchen Rat könnte er oder sie hören wollen und vielleicht auch annehmen? Sei möglichst konkret und spezifisch. Schau, dass deine Ratschläge möglichst realisierbar sind.

Punkt 4: Damit du in dieser Situation glücklich sein kannst: Was brauchst du, dass er/sie denkt, sagt, fühlt oder tut?

Was brauchst du, um von deinem Ärger, der Enttäuschung oder dem Entsetzen zum inneren Glück zu kommen?

Punkt 5: Was denkst du über ihn/sie in dieser Situation?

Erstelle eine Liste. Hier kannst du die Eigenschaften notieren, die du in ihm/ihr siehst.

Punkt 6: Was ist es in dieser Situation, das du nie wieder erleben willst?

Notiere, was für dich am schlimmsten wäre.

Übung: Fülle das Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“ aus. Untersuche die Sätze mit den vier Fragen und Umkehrungen. Wenn es zu lange dauert, alle Sätze zu untersuchen, so wähle je einen Satz aus Punkt 1–6. aus. Schreibe nicht über dich, sondern über eine andere Person.

»Wenn wir unsere Gedanken glauben, stecken wir in der Illusion einer begrenzten Welt fest.«

Byron Katie

Perlen tauchen mit The Work of Byron Katie

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