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Studi-Klischees

Mit dem Wort Studis assoziieren viele Menschen Klischees. Zum Beispiel seien Studis faul, ignorant und undankbar noch dazu! Klischees kommen nicht aus dem Nichts. Das weiß ja wohl jeder. Welche Klischees gibt es innerhalb der Uni? Ja, auch in der Uni, wo viele Leute meinen, wir könnten sie nicht in Schubladen stecken, beweisen sie jeden Tag durch ihren Style und ihr Verhalten das Gegenteil. Was für Deppen.

Dir werden diese Studentenklischees garantiert bekannt vorkommen. Oder bist Du vielleicht selbst ein Klischee? Setz Dich doch mal vor die Mensa oder sonst wo auf den Campus und beobachte genau, welche Leute da so rumlaufen. Während meines Studiums habe ich selbst unzählige Stunden auf dem Campus chillend und Mate trinkend damit verbracht, einige dieser Klischees zu beobachten. Auf WG-Partys lassen sich diese Klischees sehr gut präsentieren und ausarbeiten. So sehr sich die verschiedenen Typen auch voneinander abgrenzen und individuell sein wollen, eine Sache gibt es, die alle unter einen Hut bringt. Na, 1+1 ergibt? Genau, Aufschieberitis.

Hier eine Auswahl typischer Klischees. Überspitzt dargestellt, versteht sich!

Die Hipster

Die übergroße Brille auf der Nase, bei 30 Grad eine Wollmütze auf dem Kopf, Kinderturnbeutel auf dem Rücken und bewaffnet mit dem Trendgetränk (Club) Mate und schon den nächsten Insta-Post im Fokus. Auf jedem Campus sind sie unterwegs: Hipster. Sie meinen, sie wären nicht Mainstream, sondern etwas Besonderes, aber diese Zeiten sind schon lange vorbei. Hipster sind der Mainstream und dementsprechend in allen Studiengängen zu finden, wo sie sich meistens über andere Hipster lustig machen und meinen, sie selbst wären ja gar kein Hipster. Deshalb schau mal in den Spiegel und frag Dich ganz ehrlich: „Bin ich vielleicht auch ein Hipster?“

Die Streber

Du kommst pünktlich in die Vorlesung? Der Streber ist schon da. Du bist früh morgens in der Bib? Der Streber ist schon da. Du hast Dir eine clevere Antwort überlegt? Der Streber hat sie gerade ausgesprochen. Du gehst abends mit Deinen Freunden noch was trinken? Der Streber NICHT.

Und hier genau liegt der Knackpunkt. Streber wussten schon immer ganz genau, was sie mal wo studieren wollen und welchen Beruf sie ausüben werden. Dafür sind sie bereit, alles zu opfern. Freizeit, Freunde, Beliebtheit, Spaß. Hierbei kommt es vielen Strebern auch gar nicht darauf an wirklich gut zu sein, sondern nur besser als die anderen in ihrer Umgebung. Typische Studienfächer eines Strebers: Jura und Psychologie.

Deshalb lass Dich von solchen Leuten nicht frustrieren. Würdest Du wirklich mit ihnen tauschen wollen?

Die Ökos

Schmutzige, nackte Füße. Kleider, die aussehen, als hätte man ein paar Löcher in Säcke geschnitten. Lange, ungepflegte „Naturhaare“. Und ständig anderen in den Ohren liegend, wie toll es doch für Dein Karma und den Planeten ist, vegan zu sein. Auch wenn sie oft selbstgefällig und nervig sind, haben Ökos doch eigentlich eine gute Seele und wollen niemandem was Böses. Deshalb halt Dir immer einen Öko bei der Stange, denn wenn Du Hilfe brauchst, Dir Unterlagen zu einer Vorlesung fehlen oder Du noch ein paar Arme für Deinen Umzug brauchst – er ist da für Dich. So was von hilfsbereit. Vor allem findest Du sie in Studiengängen wie Kulturwissenschaften, Sozialpädagogik oder Ethnologie.

Die Pumper

Pumper sind in den Vorlesungen nicht so oft anzutreffen und ihre Reihen lichten sich im Laufe der Semester. Denn was sie in den Armen haben, fehlt im Kopf. Tank Tops, Sonnenbrillen und Tattoos zeichnen einen echten Pumper aus und natürlich keine Gelegenheit auszulassen, um zu prollen.

Wenn Du ein tiefgründiges Gespräch über das Leben führen willst, sind diese Leute nicht Dein Fall. Für eine ordentliche Sauftour oder Ballermann-Party am Strand sind das aber genau die richtigen Jungs. Typische Studiengänge: Sportwissenschaften und BWL.

Die Tussis

Das weibliche Gegenstück zum Pumper. Eine typische Tussi wirst Du niemals ungestylt in der Öffentlichkeit antreffen (oder wo generell ein Smartphone mit funktionierender Kamera zu finden ist). Bissigkeit, Arroganz, Oberflächlichkeit und eine Ausstattung an Klamotten und Accessoires, die mehr wert ist, als dein BAföG-Darlehen. Diese Dinge zeichnen eine waschechte Tussi aus und machen sie unsympathisch. Aber sie öffnen ihr auch Tür und Tor, wenn es darum geht, sich von ihren reichen Eltern oder ihrem Freund aushalten zu lassen.

Die Politischen

Überall wo es eine Ungerechtigkeit zu beschreien gibt. Überall wo eine Micro Aggression stattfindet. Überall wo eine Demo ist. Da überall finden sich politisch engagierte Studierende. Die meiste Zeit verbringen sie damit, sich über die Privilegien anderer zu beschweren oder stundenlange, sinnlose Diskussionen zu führen, bei denen es ihnen eigentlich nur darum geht, durch Fachwörter und Monologe, möglichst schlau rüberzukommen. Sie haben die Fachschaftsräte in fester Hand und organisieren ständig politische Events. Aber sie können Dir auch sehr nützlich sein. Wenn ein Dozent Dich ungerecht behandelt oder Du Ärger mit dem Prüfungsamt hast, sind es diese Leute, die Du auf Deiner Seiten haben willst, weil sie Meister darin sind, anderen die Hölle heißzumachen. Du findest sie meistens in Studienfächern wie Politikwissenschaften oder Soziologie.

Die Nerds

Nerds haben es richtig auf dem Kasten, wenn es darum geht, den Kopf einzusetzen. Bei Dingen wie Style, gesundem Lebensstil und zwischenmenschlicher Kommunikation sieht es eher mau aus. Der Typus Nerd ist dem Streber recht ähnlich, aber im Gegensatz zum Streber unterhält der Nerd meistens eine Vielzahl sonderbarer Hobbys, bei denen es oft um Eskapismus und Plastikfiguren geht.

Sei freundlich zu einem Nerd. Er freut sich über jeden menschlichen Kontakt und hilft Dir bestimmt bei Deinen Referaten und Hausarbeiten. Typische Nerdfächer: Physik und Informatik bei Männern, Buchwissenschaften und Japanologie bei Frauen.

Die Bonzen

Bonzen erkennst du auf hundert Meter Entfernung. Gut sitzende, maßgeschneiderte Kleidung, Markensonnenbrille, mindestens eine Rolli am Arm, den Kopf hoch erhoben über ihre Kommilitonen. Bonzen müssen sich keine Sorgen um die Zukunft machen. Dafür haben das Portmonee von Mama und Papa gesorgt. Dementsprechend verbringt ein typischer Bonze seine Zeit in den Semesterferien auch nicht mit einem lästigen Nebenjob, sondern lässt es sich in einem

5-Sterne-Resort in Tunesien oder Vietnam gutgehen. Wenn Du Dich mit einem Bonzen gutstellst, winkt Dir vielleicht mal später eine Stelle als Angestellter in seinem Unternehmen. Wow.

Die Partymaschinen

Partymaschinen genießen das Leben eines Studenten in vollen Zügen und nutzen die großen Freiheiten des Studiums komplett aus. Fast täglich feiern Partymaschinen, lassen sich volllaufen, tanzen bis die Füße bluten und schlafen nur, wenn es notwendig wird. Und das alles egal zu welcher Uhrzeit. Es ist wahrscheinlicher, eine Partymaschine in einer Kneipe oder einem Club zu treffen, als in der Uni. Und wenn sie sich mal verkatert in einen Vorlesungssaal verirrt, dann nutzt sie diese Zeit lieber dafür, Schlaf nachzuholen.

Die Normies

Und was ist, wenn Du Dich mit keinem dieser Klischees identifizieren kannst? Na dann Welcome to Normie Town! Hier ist alles relativ entspannt. Ein Normie hat weder übermäßig Geld, noch mangelt es ihm wirklich an etwas. Die Noten sind durchschnittlich, der Stress ist es auch. Am Wochenende geht er manchmal auf Partys feiern, aber nicht zu viel. Und in der vorlesungsfreien Zeit verschwindet die Uni und alles, was mit ihr zu tun hat, aus der Gedankenwelt eines Normies.

Warum liste ich alle diese Klischees auf? Die Betonung liegt dabei auf Klischees. Selbst wenn es etwas überspitzt dargestellt ist, hast Du bestimmt die eine oder andere Gemeinsamkeit zu den Leuten an Deiner Uni festgestellt. Oft ist es so, dass wir verschiedene Phasen erleben, wovon jeder von uns mindestens zwei bis vier durchmacht oder durchgemacht hat. Es gibt also auch Mischlinge zwischen den

Typen. Beispielsweise bist Du vom ersten bis zweiten Semester eine gut geölte Partymaschine, die eben erst nach den ersten beiden Semestern zum Normie wird und anfängt, das Studium ein bisschen ernster zu nehmen. Im dritten bis vierten Semester bist Du dann ein ganz durchschnittlicher Student und mutierst zum Ende hin, im fünften bis sechsten Semester, sogar zum Streber. Scheiße, doch zwei zusätzliche Semester? BAföG, Eltern, … wer einem da alles im Nacken sitzt. (Alb)traum-Treiber.

Also nochmal: Warum liste ich alle diese Klischees auf? Ganz einfach. Trotz ihrer Unterschiede haben die Hipster, Streber, Ökos, Pumper, Tussies, Nerds, Bonzen, Partymaschinen und Normies etwas gemeinsam: Aufschieberitis. Egal wer Du bist und egal woher Du kommst, jeder schiebt irgendwann mal etwas im Studium auf. Und das vereint uns alle.

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