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Symptome


Woran merkst Du, dass Du an Aufschieberitis leidest? Was sind die typischen Symptome? Wichtig beim Weiterlesen ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. In welchen Punkten erkennst Du Dich wieder? Treffen am Ende sogar alle Top-10-Symptome auf Dich zu? Finde es heraus und lies weiter!

Nr. 1: Verbummelter Abgabetermin

Ja, pünktlich zum Abgabetermin fertig sein, das bleibt wohl oder übel meistens eine Traumvorstellung. Irgendwie verhaspelst Du Dich zum Schluss doch immer und kurz vor zwölf werden die Wörter gezählt. Zeit zum Korrekturlesen ist auch nicht mehr drin. Stress live. Überleg mal, wie oft warst Du schon rechtzeitig bei einer Abgabe mit allem fertig und konntest ein paar Tage vor Fristende nochmal drüberlesen und 100 % zufrieden abgeben? Beziehungsweise wie viele Studierende kennst du, die das regelmäßig schaffen? Stichtag, Deadline – das nervt.

Nr. 2: Unberührte Seminartexte

Du gehst immer gut unvorbereitet in die Seminare? Das Kapital weder gelesen, geschweige denn dabei? Das ist dann auch öfter der Grund, gar nicht erst hinzugehen. Na, hast Du das auch schon erlebt? Klassiker: Sich auf dem Weg zum Seminar doch dagegen entscheiden und nicht hingehen. Lieber ab in die Mensa, da gibt’s vielleicht sogar noch Frühstücksangebot. Und mit dem ewigen Geschwafel von Marx, Horkheimer, Adorno und Co. setzt Du Dich dann im Bett auseinander. Meistens ist es ja doch so, dass 80 % der Teilnehmer die vorgegebene Literatur nicht eines Blickes gewürdigt haben. Warum studierst Du noch gleich?

Nr. 3: In welchen Raum muss ich?

Und? Ist Dir diese Frage auch schon öfter durch den Kopf gewandert? Hast Du Deine Kommilitonen um ihren fein säuberlich geführten Stundenplan mit Raumnummern ab und an beneidet? Coolnessmäßig ist es natürlich lässig, mit dem Kaffee durch die Gänge zu schlurfen, aber eigentlich würdest Du ja schon gerne in die Seminare und Vorlesungen gehen. Mhm, … aber welcher Raum war es doch gleich? Passiert Dir das sogar bei Klausuren? Verpasste Zeit bei einer Klausur ist meistens nicht wirklich hilfreich. Das einzig Gute ist, dass so manchmal zumindest nette Bekanntschaften entstehen; ein Blick, ein zweiter Blick, „ähm suchst du auch …“ – „Ja, Qualitative Methoden 2?“ – „Cool, dann lass zusammen suchen“ – „Chillig“

Nr. 4: Messi vs. picobello Zimmer

Wie sieht Dein Zimmer gerade aus? Überordentlich oder unterirdisch chaotisch? Beides kann ein Symptom der Aufschieberitis sein. Jeder kennt das: besonders in den Klausurphasen macht das Putzen besonders Spaß, naja zumindest mehr, als am Schreibtisch zu hocken. Andersrum ist das Chaos im Zimmer auch ein Hinweis darauf, dass Du andere Dinge wohl gerade lieber machst und Dich am liebsten mit gar nichts beschäftigst. Erst wenn die Pizzakartons sich stapeln, greifst Du zu Staubsauger und Putzeimer. Benutze sie!

Nr. 5: Müdigkeit

Gäääähn. Erstmal den Schlaf aus den Augen wischen. Bekanntlich schläft die junge Generation so lang und so oft wie möglich. Schön bis zwölf schlafen und dann erstmal klarkommen und Kaffee kochen. Am liebsten legst Du Dich danach nochmal ins Bett. Erfahrungsgemäß fördert Müdigkeit die Aktivität nicht und damit ist sie ein eindeutiger Indikator für weiteres Aufschieben. Der Schlafrhythmus ist extrem wichtig, nur wer regelmäßig genügend Schlaf findet, ist fit für den Uni-Alltag. Das heißt: nicht zu viel und nicht zu wenig Schlaf. Auf welcher Seite stehst Du? Siebenschläfer, 8h-Schläfer oder dauerhaft übermüdet? Sieh es doch mal wie die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach: „Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun.“

Nr. 6: Binge Watching

Die Netflix-Post-Play-Funktion hat Dein Urteil gefällt. 3, 2, 1 … und die nächste Folge geht los, nein, dagegen ist fast nichts zu machen. Mittlerweile weißt Du auch über so gut wie alle Serien Bescheid und schwuppdiwupp, Du wurdest zum Serienjunkie. Film, Youtube, Serien etc. sind sehr gerne in die Aufschieberitis eingebunden und es ist ganz klar, dass dabei viel Zeit drauf geht. Es ist für die meisten schon normal, beim Essen eine Serie zu gucken. Und nach dem Essen. Und vor dem Einschlafen. Und Zwischendurch. Klar, das wirkt auch entspannend, aber dazu reicht auch eine Folge. Wirklich!

Nr. 7: Zu-Spät-Kommer-Kopf

OH NEIN! Schon wieder zu spät … puh langsam wird’s peinlich. Das ist nicht der Grund, warum sich Deine Seminarleiterin an Dich erinnern sollte. Definitiv nicht. Versuch doch mal Tugend Nr. 1 im Kartoffelland etwas ernster zu nehmen. Überleg mal, was würden Deine Freunde sagen, bist Du eher ein pünktlicher oder unpünktlicher Mensch? Was würdest Du selber sagen? Zuspätkommen ist unzweifelhaft ein Symptom der Aufschieberitis, denn meistens (außer Du hast verschlafen) geht es um Dinge, die Du noch schnell erledigst. Seminartexte drucken, Briefe abgeben, Dinge abholen and so on. Jeder verspätet sich mal, aber wie oft passiert es DIR? Vielleicht willst Du es nicht wahrhaben, aber wenn Du chronisch zu spät kommst, hat das definitiv Auswirkungen auf Dein Leben. Freunde oder, noch schlimmer, Kommilitonen warten zu lassen, drückt die Stimmung. Du giltst als unzuverlässiger Verpeiler, das muss nicht sein. Krieg Dein Zeitmanagement – STOPP, es muss Selbstmanagement heißen – unter Kontrolle! Schöner Nebeneffekt: Deine Entschuldigungsrate wird in den Boden sinken. In Kapitel 9 bekommst Du Tipps, Rezepte und gezielte Ratschläge, um Deine Verhaltensweise zu ändern.

Nr. 8: Referatsabsager

Hast Du Dich schon mal von einem Seminar abgemeldet, weil Du doch keine Zeit für die Vorbereitung des zu haltenden Referats gefunden hast? Lag es zu Semesteranfang doch recht weit hinten und kam dann schneller als gedacht auf Dich zu? Leider hattest Du in der Zeit keinen Kopf dafür und musstest es dann absagen. Das passiert eben manchmal. Kleiner Tipp am Rande: Immer für das erste Referat melden! Am Anfang des Semesters ist noch nicht viel zu tun und du hast den Erstes-Referat-Bonus. Ab ins kalte Wasser! Ansonsten führst Du Dich selbst zum nächsten Symptom der Aufschieberitis, nämlich das Symptom, ein unerwünschtes Gruppenmitglied zu sein.

Nr. 9: Unerwünschtes Gruppenmitglied

Na, hat es sich schon rumgesprochen? Bad Reputation? Das Glück ist, in irgendeine Gruppe kommst Du und da beweist Du Dich neu! Es ist kein Wunder, dass die meisten Gruppenarbeit generell scheiße finden. Die Koordination, die Arbeitsweisen und Vorstellungen sind oft unterschiedlich und schwer zu vereinen. Sei nicht Du das Problem! Gerade wenn nicht nur Du, sondern auch andere von Deinem Verhalten betroffen sind, reiß Dich zusammen! Team Work. Vergiss die Einzelkämpfermoral, das ist Schnee von gestern. Schaff es, offen und flexibel in Gruppen zu agieren.

„Teamarbeit ist, wenn vier Leute für eine Arbeit bezahlt werden, die drei besser machen könnten, wenn sie nur zu zweit gewesen wären und einer davon krank zu Bett läge“

– Martin Wolgast –

Nr. 10: Dauergestresst

Wenn die Zeit knapp wird, wenn Du Dich verkalkuliert hast, wenn Du einmal zu viel aufgeschoben hast, beherrscht Dich der Dauerstress. Das wirkt sich physisch und psychisch aus. Überbelastung macht den Körper kaputt. Du fühlst Dich schlapp und immerzu müde, gleichzeitig bist Du nervös und hibbelig. Hast Du das Gefühl, Dein Kopf platzt gleich? Aufschieberitis ist ein klarer Verstärker von Stress. Stress führt zu Burn-Out und ja, keine Frage, Burnout ist auch im Studium möglich. Die Einführung des Bachelorund Master-Systems fordert einen relativ strikten Zeitplan von den Studierenden und vielen wächst der Druck über den Kopf. Was Du dagegen tun kannst, bekommst du im Kapitel 8 ‚Burn-Out im Studium verhindern‘ und lernst Du später in Kapitel 9 ‚Rezepte‘.


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