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Zwischen wissenschaftlichem Highlight und Plagiat

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Vorbetrachtungen

Da steh ich nun, ich armer Tor!

Und bin so klug als wie zuvor;

Heiße Magister, heiße Doktor gar …

Dass ich erkenne, was die Welt

Im Innersten zusammenhält.

Erkennest dann der Sterne Lauf,

Und wenn Natur dich unterweist,

Dann geht die Seelenkraft dir auf.

Diese Gedanken von Faust sind Ausdruck von Bescheidenheit und Zurückhaltung. Den bescheidenen Wissenschaftler gibt es heute kaum noch. Er ist zum historischen Überbleibsel geschrumpft, er passt nicht mehr in unsere Spaßgesellschaft. Der Mensch von heute ist überheblich, unzureichend gebildet und vor allem unbescheiden. Mit „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“ umschreibt der Volksmund die Situation. Ist er noch geeignet für wertvolle Promotionen?

Aber was ist er heute, der Faust Goethes in seinem Monolog am Anfang des Dramas. Das faustische Streben, Erkenntnis zu gewinnen, ist bei ihm vordergründig. Er ist Gelehrter, Forscher, Wissenschaftler mit ganzer Seele würde man heute sagen.

Der Doktortitel als Aushängeschild und erstrebenswerter Bestandteil des bürgerlichen Namens kam erst später hinzu. Der Mensch von heute in der westlichen Welt, allen voran die Mitglieder der politischen Kaste, hat als Primat das Geldstreben bzw. das nach politischer Macht vorangetrieben. Dabei spielt der Doktortitel eine nicht unerhebliche Rolle.

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