Читать книгу Problemfall "Haut" - Dr. med Hanspeter Hemgesberg - Страница 10

Akne „Gestern und Heute“

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Akne ist keinesfalls eine Erkrankung der Moderne.

Weit gefehlt!

Akne war bereits in der Antike bekannt und wurde mit verschiedenen Maßnahmen zu behandeln versucht.

Bereits im berühmten Papyrus der Antike, dem „Papyrus Eber“ (d.i. ein ‚medizinischer Papyrus aus dem alten Ägypten. Er gehört neben dem Papyrus Edwin Smith zu den ältesten noch erhaltenen Texten überhaupt und ist zudem einer der ältesten bekannten Texte mit medizinischen Themen, wobei er unter anderem ein großes Spektrum an Beschreibungen von Krankheiten und deren Symptomen und Diagnosen beinhaltet. Des Weiteren enthält der Papyrus Anweisungen für Behandlungen sowie für die Zubereitung von Heilmitteln, zum Beispiel gegen Verletzung, Parasiten und Zahnbeschwerden, aber auch gynäkologische Tipps, wie beispielsweise für die Empfängnisverhütung. Dazu werden Zaubersprüche zur Unterstützung des Heilerfolges angegeben), war diese Erkrankung festgehalten worden als „akut“.

Das wurde zu späteren Zeiten übersetzt als Pustel, Papel oder Wunde oder allgemein als entzündliche Schwellung. Damals bestand die Therapie aus nicht näher bezeichneten Heilmitteln und Honig.

Die alten Ägypter glaubten, dass sich Akne bei Menschen bildet, die lügen. Auch der wohl berühmteste Pharao – Tutanchamon (er war ein alt-ägyptischer König = Pharao der 18. Dynastie, der etwa von 1332 bis 1323 v.Chr. regierte) – litt an Akne. In seinem Grab wurden Reste von Medikamenten gefunden, mit denen er sein Akne und seine Akne-Narben behandelte.

Akne war auch bei den alten Griechen bekannt.

In seinen Schriften wurde diese Krankheit auch von Hippokrates von Kos (480-370 v.Chr. – er gilt als der berühmteste Arzt des Alterums; er gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft) beschrieben.

Auch der Gelehrte Aristoteles (384-322 v.Chr. – er zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen und Naturforschern bzw. Naturphilosophen des Altertums) beschrieb die Krankheit.

Der Begriff ,,Akne” hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache – wahrscheinlich hat er sich aus der griechischen Begriff ,,akme”, also Gipfel oder Höhepunkt entwickelt –; neu-griechisch heute ‚aκμή’ (gesprochen: akmi).

Die alten Griechen haben diese Erkrankung der Haut mit der Pubertät in Verbindung gebracht.

Paulos von Aigina (ca. 625-650 n.Chr. / auch Paulus Aegineta; er stammte von der Insel Aigina und lebte in Alexandria)) war ein bedeutender früh-byzantinischer Arzt. Er behandelte die leichteren Formen von Akne mit Honig und schwerwiegendere Formen mit einem Gemisch, welches auf Seife basierte.

Auch die alten Römer assoziierten Pickel mit Pubertät. Sie haben Akne mit Schwefel-Bädern behandelt, welche die Hautporen säubern sollten. Die Hofarzt des Kaisers Theodosius I. – des Großen – empfahl, die Pickel mit einem Stück Stoff zu reiben und dabei auf Sternschnuppen am Himmel zu achten, weil er glaubte, dass dann die Pickel vom Körper ,,wegfallen”.

Im 16. und 17.Jahrhundert wurde dem Aussehen einer Frau immer mehr Beachtung geschenkt. Ein Zeichen von Vornehmheit war eine sehr blasse Haut, deswegen haben viele Frauen angefangen, Make-up auf ihre Haut aufzutragen, Schichten der sogen. „venezianischen Weißschminke“. Es handelt sich hierbei um einen stark deckenden, bleihaltigen Farbstoff, welcher jedoch einen guten Nährboden für Akne bildete. Dieses wurde sogar mit ,,Mitteln” aus Quecksilber ,,behandelt”, mit denen die Haut verätzt wurde. Die Menschen kehrten aber zu bewährten Methoden aus dem Mittelalter zurück und verwendeten wieder Schwefel.

Schwefel hat allerdings Nachteile:

Einmal riecht er recht streng und beißend, dann reizt er vielmals die eh schon lädierte Haut noch mehr und oft kommt es zu Unverträglichkeits-Reaktionen.

Hierzu (m)ein TIPP:

Wenn Schwefel-enthaltende Arzneimittel – für interne wie externe/lokale Behandlung – zur Anwendung kommen sollen, dann sollte unbedingt bei Verdacht auf eine „Schwefel-Unverträglichkeit“ vor Therapiebeginn eine ‚Austestung‘ vorgenommen werden; so z.B. mit der Angewandten Kinesiologie oder mit einem Verfahren der Bioresonaz, optimalerweise mit standardisiertem Testsatz!

So wurde dann in den 1920er Jahren die Anwendung von Schwefel-Mixturen ersetzt durch Benzolperoxid (BPO).

BPO hat eine anti-mikrobielle, anti-seborrhoische, komedolytische, bleichende, entzündungs-hemmende und keratolytische Wirkung.

Die Wirkung beruht auf die Freisetzung von reaktivem Sauerstoff.

So ab Mitte der 1950er Jahre sind dann immer mehr Antibiotika – die Tetracycline – in den Vordergrund in der Therapie bei Akne getreten. Und diese Therapie hat bis heute Bestand.

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts sind neue Behandlungsverfahren und -methoden hinzugekommen, nämlich die Anwendung von Licht, Laser oder chemischem Peeling.

Eine neue Methode für die Behandlung von Akne stellt seit wenigen Jahren eine Behandlung mit einem der beiden neu entwickelten Geräte dar:

„Face Up“ – hierbei kommt eine Kombination von flächigem pulsierendem Magnetfeld + flächiges pulsierendes Lichtfeld + und flächige Wärme-Strahlung (vereint in einem ‚handlichen‘ Gerät zur Selbst-Anwendung) zur Anwendung –. Diese drei Eigenschaften sollen den Stoffwechsel und die Regeneration der Haut beschleunigen. Allerdings ist es keine dauerhafte Heilung, daher muss man es regelmäßig anwenden.

Das zweite Gerät ist „Silk’n Blue“ – das ist eine Behandlung mit blau-leuchtendem Magnetfeld; mit diesem Gerät soll eine leicht-gradige bis mittelschwere Akne effektiv bekämpft werden können –.

Was die arzneiliche Therapie anbetrifft, so sind in den letzten Jahren – zur bisherigen Option mit den beiden Antibiotika (AB) Chloramphenicol und Tetracyclin – als Antibiotika hinzugekommen Erythromycin, Clindamycin, Nadifloxacin und Miconazol und auch anstelle Benzoylperoxid (BPO) Substanzen wie Propylenglycol, Natrium-Bituminosulfonat, Isotretinoin, Paraffinum, weiße Vaseline und Zinkacetat.

Soviel zur Therapie „Gestern und heute“.

Abschließen möchte ich diese Revue mit der Aussage, dass es zu allen Zeiten und ganz besonders auch in der Gegenwart zur lokalen/ äußerlichen Behandlung von Pickeln, Mitessern, Papeln und Pusteln „nichts gegeben hat und es nichts gibt, was da nicht alles versucht wurde und wird!“

Nennen will ich einzig, dass sich ein US-Filmstar wegen seiner Akne regelmäßig „Vogelkot“ auf die entsprechenden Hautstellen aufträgt.

So vielfältig die Therapie-Möglichkeiten sind, so ellenlang ist die Namensliste von „Akne-Betroffenen“.

Diese Liste liest sich wie das „who is who“ der VIP‘; so z.B.

Victoria Beckham, Scarlett Johansson, Rihanna, Sandra Bullock, Gisela Bündchen, Cameron Diaz, Miley Cyrus, Kim Kardashian, Lindsay Lohan, Britney Spears, Jennifer Lopez oder Tom Felton, Harry Styles, Oliver Sanne, Jude Law, Toni Kroos, Leonardo Dicaprio

Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen wollen, noch ein kurzer Blick auf die schier unausrottbaren „Mythen rund um Akne“:

Problemfall

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