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1. Kapitel: Grünland und Eisland

Der Rabe Kolk seufzt behaglich. Nirgends auf der Welt kann ein Sommertag schöner sein als in Grünland. Die Bienen summen in der Luft, die Hasen hoppeln durch das grüne Gras – und Kolk greift zu seinem Korb. Er will heute Kräuter sammeln.

Fröhlich summend streift er durch die Wiese.

Nur eine große, dunkle Wolke steht am sonst klaren blauen Himmel. Diese Wolke trennt Grünland von Eisland, seit der böse Herrscher Arktos dort die Macht an sich gerissen hat. Kolk schaut besorgt hinauf. Er weiß, dass er sich nicht fürchten muss, denn Tyrion und Mythia beschützen die grüne Insel. Doch er sorgt sich um seine beiden Freunde …

In der dunklen Wolke tobt ein schreckliches Unwetter. Schlimmer noch: Es tobt ein Kampf! Mythia und Tyrion versuchen von zwei Seiten, Arktos mit Drachenfeuer zurückzudrängen.

Doch Arktos lacht nur böse! Tyrion schreit Mythia zu:

„Flieg weg! Bring dich und unser Ei in Sicherheit!“

„Aber …“, will Mythia einwenden. Doch sie sieht, wie ernst es Tyrion ist. Er würde es sich nie verzeihen, wenn ihr oder dem Ei etwas passieren würde.

„Flieg weg, ich gebe dir Deckung!“

Mit einem letzten hoffnungsvollen Blick auf ihren tapferen Drachenmann dreht sie ab – und wird hinterrücks von einem Eisstrahl von Arktos getroffen.

„Mythia!“, schreit Tyrion entsetzt – und Arktos lacht gehässig.

Das hätte er nicht tun sollen! Mit vor Wut blitzenden Augen holt Tyrion tief Luft. Er wird es diesem Arktos zeigen. Er wird ihn mit seinem mächtigen Drachenfeuer grillen wie ein Brathähnchen. Er wird – oh nein! Außer einer winzigen Aschewolke spuckt Tyrion gar nichts auf den Angreifer!

Arktos lacht dröhnend vor Schadenfreude – und schießt auch auf Tyrion einen Eisstrahl …

Köstliche Rabenwurz! Und wunderbares Schmetterlingskraut! Rabe Kolk ist sehr zufrieden mit seiner Kräutersuche. Und dort hinten, hinter dem großen Hinkelstein, wächst Vogelmiere! Eifrig pflückt er einen Stängel nach dem anderen.

Da hört er ein Kratzen.

Unheimlich! Kolk stellen sich die Federn auf.

Da ist es wieder! Krrrrzzz, krrrrzzzz.

Was mag das sein? Und woher kommt es?


Vorsichtig lugt Kolk um den Felsen herum. Da fällt ihm plötzlich Mythia, mit dem Kopf voran, vor die Füße.

„Aaah!“ Kolk erschrickt. Mythia ist über und über mit Eis bedeckt!

Mit letzter Kraft kratzt sie eine Nachricht in den Felsen:

Tabaluga, finde dein Feuer, Vorsicht vor Eisland.

„Mythia!“, ruft Kolk und eilt auf sie zu. „Was ist passiert? Wo ist Tyrion?“

Mythia stöhnt. „Er ist …“ Sie schließt die Augen.

Kolk begreift. „Nein“, stammelt er.

Mythia hebt den Flügel. Das Ei! Sie schiebt es Kolk behutsam zu.

„Du musst dich um unseren Sohn kümmern“, flüstert Mythia kraftlos. „Er ist der Letzte seiner Art.“

Kolk betrachtet verwirrt das Ei. Es ist fast so groß wie er selbst. „Was? Nein, das kann ich doch ni–“

„Nur er kann Grünland vor Arktos beschützen“, haucht Mythia. „Sein Name ist … Tabaluga.“ Sie schließt die Augen.

Kolks Augen weiten sich vor Entsetzen.

„Mythia!“, schreit er. „Nein! Du darfst nicht sterben!“

Doch Mythia rührt sich nicht mehr.


Kolk ist ein weiser und erfahrener Rabe. In seinen jungen Jahren hat er Generationen von kleinen Raben großgezogen.

Aber einen Drachen?

„Tabaluga“, sagt er vorsichtig. Und noch einmal: „Tabaluga!“ Das klingt wunderschön!

„Dann wollen wir mal“, sagt Kolk mehr zu sich als zu dem Ei. Er nimmt es huckepack und trägt es ächzend bis zu dem Baum, in dem er sein Nest hat.

Zweifelnd schaut er von dem riesigen Ei zum dem Nest hinauf.


Nein, das würde er niemals da hinauf bekommen!

Also würde er es hier unten, im Gras, ausbrüten müssen.

Und Kolk brütet.

Den ganzen Tag.

Und die ganze Nacht.


Tabaluga

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