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3. Kapitel: Die Reise nach Eisland

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Die Grenze von Grünland haben die beiden schnell erreicht. Schon türmt sich die schwarze Wolke vor ihnen auf. Mutig stürzt sich Tabaluga hinein, Bully fliegt ihm hinterher – und wird von einem heftigen Windstoß erwischt.

Schnee und Eis wüten in der Wolke, spitze Kristalle umschwirren die Freunde. Endlich haben sie die Wolke durchquert – und landen in einer weißen, hügeligen Landschaft. Staunend blickt sich Tabaluga um. Das also ist Eisland. Es sieht eigentlich ganz friedlich aus.

Doch da nähert sich stampfend ein Trupp Eisbären mit spitzen Speeren. Schnell verstecken sich Tabaluga und Bully unter einem überhängenden Schneedach. Und obwohl Bully plötzlich niesen muss, bemerken die Eisbären sie nicht. Glückskäferglück gehabt!

Mit einem Mal hört Tabaluga einen wunderschönen Gesang. Wie verzaubert folgt er der Stimme und entdeckt in einem Tal weit unter ihnen ein Mädchen, das auf einem zugefrorenen See tanzt.


„Ist sie nicht das schönste Wesen, das du je gesehen hast?“, haucht Tabaluga.

Bully verdreht die Augen. „Nein. Sie ist eine Eisländerin. Vermutlich sprüht sie Gift aus ihren Augen.“

„Aber hör doch mal, was aus ihrem Mund kommt“, sagt Tabaluga. Er kann nicht glauben, dass ein so zartes Wesen, das so schön singt, böse sein soll.

„Oje“, stöhnt Bully. „Das wird nicht gut enden. Ich spüre es in meinen Antennen.“ Er blickt hinauf zu seinen Fühlern. „Und die irren sich nie.“

Mit einem Mal gerät das Schneebrett, auf dem sie hockten, ins Rutschen. In einer Schneelawine fallen Tabaluga und Bully hinab ins Tal – und reißen auch das schöne Mädchen mit sich.

„Hey, pass doch auf!“, ruft es entrüstet und rappelt sich aus dem Schneeberg auf.

Tabaluga liegt auf dem Boden und ist über und über mit Schnee bedeckt. „Entschuldige“, sagt er verlegen. „Das Eis ist rutschig und … du singst … und tanzt … und du bist so … so wunderschön.“

Er versucht aufzustehen – doch dabei fällt er wieder hin. Schnee und Eis fallen von ihm ab und seine grüne Drachenhaut kommt zum Vorschein. Das Mädchen macht große Augen.

„Du bist ein Drache!“, sagt es.

Tabaluga lacht. „Ja, ich denke schon.“

„Ich habe mein ganzes Leben lang auf dich gewartet“, sagt das Mädchen ernst.

„Auf … mich?“ Tabaluga starrt das schöne Mädchen verwirrt an.

„Ja.“ Das Mädchen reicht ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Doch als sich ihre Hände berühren, schweben glitzernde Funken auf.

„Was ist das?“, fragt Tabaluga.


„Das ist Magie“, sagt das Mädchen. „Drachenmagie. So wie Arktos immer gesagt hat. Ich muss dich sofort zu ihm bringen.“

„Arktos?“, ruft Tabaluga bestürzt. „Aber er ist ein Monster!“

„Was? Nein! Arktos ist unser Beschützer“, sagt das Mädchen.

„Das hat uns Kolk aber anders erzählt, was, Bully?“, fragt Tabaluga und schaut sich nach seinem Freund um.

Bully steckt seinen Kopf aus dem Schnee.

Das Mädchen erschrickt. „Aaah! Ein Grünländer!“

Bully geht sofort in die Verteidigung. „Lass meinen Freund in Ruhe, Eisländerin!“

„Bully ist mein Freund!“, erklärt Tabaluga.

„Freund?“, schreit das Mädchen. „Der Grünländer wird dir mit seinen Riesenklauen den Kopf abreißen und damit Fußball spielen!“

„Das sagt die Richtige, Eisländerin!“, schreit Bully. „Du bist doch die mit den Riesenreißzähnen und Messern als Fingern.“

Plötzlich halten die beiden inne und betrachten gegenseitig ihre Hände. Die des Mädchens sind schmal und weiß – ganz ohne Krallen. Und Bully ist so klein, dass er nicht einmal mit einer Pflaume Fußball spielen könnte.

„Ähm, ich glaube“, sagt Tabaluga, „wir sind alle etwas schlecht informiert.“

„Und die Horde wilder Eisbären von vorhin?“, fragt Bully aufgebracht.

„Meinst du Limbo?“, fragt das Mädchen erstaunt. „Der tut keiner Fliege was. Limbo!“, ruft sie. „Das musst du sehen! Ein echter Drache!“

Mit einem Mal taucht ein riesiger Kopf mit knallroter Nase hinter einem Schneeberg auf. Ein Koloss von einem Eisbären rennt mit Karacho auf das Mädchen zu. „Ein Drache? Das muss ich mit meinen eigenen Ohren sehen!“ Er kommt vor dem Mädchen zum Stehen. „Oh, Lilli, das ist der Moment, auf den du immer gewartet hast! Also …“, sagt der Eisbär zu Tabaluga. „Kannst du Feuer speien?“

Bully, der sich hinter Tabaluga versteckt hat, kommt wieder hervor. „Alles klar, der Typ ist nicht gefährlich.“

Doch der Eisbär springt entsetzt auf, als er Bully bemerkt. „Ein Grünländer!“, brüllt er. „Reiß mir bitte nicht den Kopf ab.“

„Keine Sorge“, beschwichtigt Tabaluga. „Grünländer sind nicht so schlimm, wie du denkst.“

„W-w-w-w-wirklich?“, stottert Limbo. „Glaubst du dem, Lilli?“

Lilli tritt auf Tabaluga und Bully zu. „Was macht ihr eigentlich in Eisland?“

Der kleine Drache starrt beschämt zu Boden, als Bully sagt: „Wir sind auf der Suche nach Tabalugas Drachenfeuer.“

„Ein Grund mehr, zu Arktos zu gehen“, ruft Lilli. „Ich bin mir sicher, dass er dir helfen kann.“

„Meinst du?“, fragt Tabaluga.

„Für mich riecht das nach einer Falle“, murmelt Bully.

Doch natürlich folgt er auch jetzt seinem Freund, als der mit Lilli und Limbo losläuft. Ihr Weg führt sie durch einen zauberhaften Eiskristallwald und über eine tiefe Schlucht. Nur eine schmale Brücke verbindet die beiden Seiten. Lilli tänzelt leichtfüßig darüber. Tabaluga nimmt seinen ganzen Mut zusammen und setzt einen Fuß vor den anderen. Bully will schon losfliegen, da sieht er, dass Limbo stehen geblieben ist.


„Ich kann nicht, ich hab Angst“, stammelt er.

Bully fliegt ihm vors Gesicht. „Schau nur auf mich und folge mir. Vertrau mir.“

„Einem Grünländer vertrauen?“, sagt Limbo zweifelnd.

„Schau nicht nach unten, nur auf mich. Nun komm, du Angsthase“, sagt Bully.

„Ich bin kein Hase … ich bin ein Eisbär“, sagt Limbo. Und tatsächlich: Langsam, ganz langsam schafft es der Eisbär mit Bullys Hilfe, die Brücke zu überqueren.

„Danke, Bully“, sagt Limbo und grinst übers ganze Gesicht.

Von nun an sind die zwei unzertrennlich – und können sich gar nicht vorstellen, dass sie jemals Angst voreinander hatten. Völlig lächerlich!

Als die vier an einen steilen Abhang kommen, setzen sich Lilli, Tabaluga und Bully auf Limbos Rücken – und schon sausen sie mit ihm in einer ausgelassenen Rodelpartie hinab ins Tal.


Tabaluga

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