Читать книгу Die kleine Schule - Elke Lehne - Страница 7

Оглавление

5. Föhres Freunde

Und wie es so ist nach einem langen, aber dennoch vergänglichem Leben – alle Freunde der guten alten Föhre, fast alle, kamen in ihrer Abschiedszeit und bekundeten ihr ihre ehrliche aufrichtige Trauer.

So unendlich viele Tiere hatten bei ihr einen Unterschlupf gefunden. Viele besuchten sie jährlich auf der Durchreise. Hier gab es immer Futter und immer etwas zu erzählen oder Neues zu erfahren. Wer Ratschläge brauchte, fand sicher jemanden in jenem Baum, der auch Rat wusste.

Hilfe konnte ihr nun keiner mehr gewähren – aber solange die Föhre noch ihre Äste ausbreitete, kamen immer wieder Gäste, die sie liebten und denen sie in all den Jahren eine Freundin war. Man erzählte von Erlebnissen, von gemeinsamen Bekannten, von Kindern und Kindeskindern und der gute alte Baum hörte aufmerksam zu.

Die drei Freunde auch.

Keiner hatte jemals mit dem Gedanken gespielt, dass es dieses Urgestein des Waldrandes einmal nicht mehr geben könnte.

Und genau dieses Mitgefühl, das ihr jetzt entgegengebracht wurde, hatte der gute alte Baum so oft selbst gespendet – im Wissen um die Vergänglichkeit des Lebens – manches tat deswegen jetzt doppelt gut.

Natürlich kamen zu dieser Zeit an jedem Tag auch die drei Waldgeister, ihre Freunde, zu ihr, denn sie hatten die längste Zeit miteinander verbracht. Demzufolge kannten sie sich auch am besten.

„Schön, dass wir uns gehabt haben“, so sprachen sie und erzählten voll Freude von Dingen, die schon längst in Vergessenheit geraten waren.

Nun waren sie wieder in aller Munde, die vielen, vielen Geschichten aus alter Zeit.

Die kleine Schule

Подняться наверх