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Vorwort

Der berührungslosen Temperaturmessung begegnet man heutzutage auf allen Gebieten des täglichen Lebens - von industriellen und medizinischen Anwendungen über Forschung und Entwicklung bis hin zu militärischen und behördlichen Überwachungsaufgaben. Für die weite Verbreitung der bildgebenden berührungslosen Temperaturmessung - der Thermografie - können unzählige Beispiele erwähnt werden. Am bekanntesten sind die Bewertung der Wärmeisolation von Gebäuden, Heizwasser- und Dampfleitungen sowie Kühlhäusern, die Kontrolle von elektrischen Anlagenkomponenten, Leitungen und Kontakten. Verbreitet hat sich auch die wartungsunterstützende Zustandsbewertung von Maschinen und Industrieanlagen, die Überwachung von Produktionsabläufen und Technologien oder von Kühl- und Heizvorgängen, sowie die in die Herstellung eingebundene Qualitätskontrolle (beispielsweise von Glühlampen und Solarzellen). Die Thermografie findet auch vielseitige Verwendung für Aufgaben der Forschung und Entwicklung, beispielsweise in der Leistungselektronik, für biologische und chemische Experimente, sowie für medizinische Untersuchungen. Es ist offensichtlich, dass es nur wenige messtechnische Verfahren gibt, die so vielseitig sind, wie die Thermografie.

Die Nutzung der verbreiteten Strahlungsthermometer erscheint auf den ersten Blick kinderleicht, die Einfachheit der Bedienung moderner Thermokameras ist durchaus mit der einer üblichen Videokamera zu vergleichen. Nur sollte aber niemand glauben, dass die korrekte - messtechnisch richtige - berührungslose Temperaturmessung und damit die Erstellung auswertbarer Thermogramme genauso einfach wäre, wie die Bedienung der genannten Messgeräte. Theoretisches Grundlagenwissen, Kenntnisse der physikalischen Zusammenhänge und viel Erfahrung, sowie durchdacht vorbereitete Messanordnungen sind notwendig, damit die Messungen die tatsächlichen Temperaturen wiedergeben und statt „bunter Bilder“ auswertbare Thermogramme entstehen. Das Buch bemüht sich deswegen, Theorie und Praxis der Thermografie von den grundlegendsten physikalischen Zusammenhängen ausgehend, über die messtechnischen Grenzen und die notwendigen Messbedingungen hin bis zu praktischen Hinweisen im Zusammenhang mit konkreten Anwendungen und sogar Speziallösungen zu präsentieren.

Das vorliegende Buch hat allerdings nicht das Ziel, das riesige Fachgebiet der Thermografie mit jeder einzelnen Gesetzmäßigkeit und mit jedem Zusammenhang bis ins letzte Detail (bis zur tiefsten theoretischen Grundlage) auszudiskutieren. Mit diesem Anspruch wäre der Umfang des Buches unüberschaubar geworden und auch die leichte Lesbarkeit und Verständlichkeit wäre verloren gegangen. Angestrebt war, nicht nur professionellen Thermografen, sondern auch Anfängern oder gar nur allgemein Interessierten Hilfe geben zu können. Selbstverständlich wurde dabei auch darauf geachtet, dass bei den - wegen der leichteren Verständlichkeit in einigen Abschnitten verwendeten - Vereinfachungen die (leider in etlichen Veröffentlichungen vorzufindenden) inhaltlichen, fachlichen Fehler oder eindeutig falschen Formulierungen nicht auftreten. Wo notwendig, findet der Leser auch Hinweise auf im allgemeinen Sprachgebrauch verwendete falsche Begriffe, ungenaue Beschreibungen von Zusammenhängen oder gar auf fachlich unvertretbare „Praxistricks“.

Ich habe die Hoffnung, dass für praktizierende Thermografen wie auch für alle weiteren Nutzer von thermografischen Aufnahmen schon alleine das Durchblättern des Buches hilfreich sein wird, da es das Verständnis bezüglich der Möglichkeiten und Grenzen der Thermografie fördert. Aber auch wer tieferes Wissen anstrebt, findet detaillierte Antworten auf seine Fragen und Problemstellungen in den folgenden Kapiteln. Vielleicht gelingt es sogar, auch den in diesem Fachgebiet noch unerfahrenen Investoren, Einkäufern und Unternehmern Unterstützung zu geben beim Abwägen, ob und wie eine gegebene Aufgabe mittels Thermografie sinnvoll gelöst werden kann. Da sicher viele Leser zu den mathematischen Gleichungen auch deren Ergebnisse visuell betrachten mögen, wurden unzählige Farbgrafiken und durch mich erstellte Thermogramme in die Abhandlungen eingefügt. Ich bin zuversichtlich, mit diesem Buch meine in zweieinhalb Jahrzehnten gesammelten Erfahrungen leicht verständlich weitergeben zu können.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Jürgen Fiebig, dem leider viel zu früh verstorbenen Kollegen der Infratec GmbH, der mir am Anfang meiner thermografischen Tätigkeit (meist weit nach Arbeitszeitende) stundenlange fachliche Konsultation leistete. Ganz besonderer Dank gilt István Lovák für seine Unterstützung beim Start meiner ungarischen Aktivitäten, für die vielen gemeinsam durchgeführten Thermografieschulungen und für die präzise Lektorierung der ersten, ungarischsprachigen Ausgabe dieses Buches.


Eric Rahne

Dipl.-Ing. Elektrotechnik (TU Budapest)

Fachexperte für Maschinendiagnostik

Zertifizierter Thermograf (Stufe 3)

Vereidigter Gerichtssachverständiger

Thermografie

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