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Wie die Idee zur Handlung und der Herd zur Reaktion führt

Frauen haben doppelt so viele Schmerzrezeptoren am Körper wie Männer, aber sie haben eine viel höhere Schmerztoleranz.1.2

Im Folgenden werde ich Ihnen so prägnant und dennoch informativ wie möglich die neuronalen Prozesse im menschlichen Gehirn beschreiben. Jener Begriff setzt sich aus „Neuron“ und „Prozess“ zusammen. Dementsprechend ist es ein Prozess, der zwischen den Neuronen in unserem Gehirn stattfindet. Damit wären wir bereits bei dem wohl wichtigsten Bestandteil unserer Denkvorgänge, Muskelkontraktionen, Schluck – und Würgereflexe, Hormonausschüttungen und allen anderen Funktionen, die Ihr Körper ausführen kann. Unabhängig davon, ob wir Handlungen bewusst oder unbewusst (meist als spontane Reaktion, wie die Hand auf der Herdplatte) durchführen, sie stehen allesamt mit Neuronen in Verbindung.

3.1 Kommen wir nun zur Definition

Neuronen sind Zellen, sogenannte Nervenzellen, die die Grundeinheit des Nervensystems bilden. Wie andere Körperzellen auch, enthalten sie einen Zellkern, der das genetische Material zur späteren Teilung enthält, ebenso wie eine äußere „Haut“, die Membran. Ebenso benötigt so eine Zelle Energie, um die gleich beschriebene Arbeit verrichten zu können, die sogenannte Mitochondrien.

Neben dem Zellkern, dem sogenannten Soma, verfügt ein Neuron über zwei weitere wichtige Einheiten, die Dendriten und die Axonen. Ein Dendrit ist die kurze verzweigte Verlängerung einer Nervenzelle, die Nervenimpulse von Synapsen zum Zellkörper überträgt. Der Zellkörper empfängt den elektrischen Impuls, welchen Neuronen untereinander „verschicken“. Anschließend werden die Impulse über das Axiom weitergeleitet. Das Axon ist der lange fadenartige Teil einer Nervenzelle, der die Nervenimpulse vom Zellkörper wegführt. Dieser Prozess wird anschließend vorgeführt, da die Neuronen wie eine lange Kette miteinander verbunden sind. Ihre Schnittstelle bezeichnet man als Synapsen. An dieser Stelle wird der elektrische Impuls vom Dendriten eines Neurons empfangen, welcher vorher vom Axiom des vorherigen Axioms geleitet wurde.3

Horchen Sie mal in sich hinein! Hören Sie, wie elektrische Impulse über die Synapsen in Ihrem Gehirn weitergeleitet werden, während Sie diese Zeilen lesen? Merken Sie Ihren Herzschlag und die neuronale Verbindung zwischen dem Herzen und dem Gehirn, wie auch dem Rückenmark? Unser Körper ist in beinahe jeder Faser mit Neuronen ausgestattet. Sie leiten elektrische Impulse bis zu den kleinsten Muskeln weiter und aktivieren ebenso Drüsen, wo auch immer welche vorhanden sind. Als ich erstmals davon hörte, war ich zugleich erschrocken und fasziniert. So begann ich nach einiger Zeit zu überlegen, welche Prozesses wohl gerade in meinem Körper ablaufen, während ich schwitze, nervös bin oder stolpere. Ja, Sie haben richtig gelesen. Auch beim Stolpern sind neuronale Prozesse aktiv, besonders bei Reaktionen, die uns erst nach der spontanen Ausführung bewusstwerden. Dazu gehört die genannte Hand auf der Herdplatte, das Bein beim Stolpern, wie auch die Gefahrenerkennung (bzw. dem erschreckten Aufschauen) bei lauten Geräuschen. Da der Weg vom Fuß (beim Stolpern) bis zum Gehirn eindeutig zu lang wäre, hat uns die Evolution mit einem „zweiten Gehirn“ ausgestattet, und zwar im Rücken. Nein, in unserem Gehirn ist kein Organ, das wie das bekannte rosa Gehirn (das übrigens nicht rosa ist, mehr dazu später) aussieht. Ich spreche von unserem Rückenmark, das sich in den Wirbelkörpern unserer Wirbelsäule befindet. Es gehört, wie auch das Gehirn, zum zentralen Nervensystem (ZN), alle anderen Teile des Körpers gehören zum peripheren Nervensystem (dieses setzt sich wiederum zusammen aus dem autonomen Nervensystem und dem somatischen Nervensystem1).

3.2 Wozu haben wir das Rückenmark?

Würde es nicht vollkommen genügen, wenn wir unser Gehirn als oberste Instanz unseres Körpers besitzen? Grundsätzlich würden wir auch nur mit unserem Gehirn als Instanz des ZNS überleben, ja sogar normal leben. Der größte Nachteil allerdings läge darin, dass unsere Reflexe beachtlich langsamer stattfänden als gewohnt, besonders bei Reaktionen unterhalb des Brustbereiches. Zurück also zu unserem Beispiel des Fußgängers, der an einem Stolperstein auf dem Gehweg hängen bleibt. Würde der Fußgänger über keinerlei Reaktionen verfügen, würde er schlichtweg vornüber, direkt aufs Gesicht, fallen. Sein Bein allerdings hat über die Neuronen die Botschaft verbreitet, dass es gerade fällt. Die Neuronen leiten den elektrischen Impuls mit bis zu 120 km/h (Nervenleitgeschwindigkeit) weiter, bis das Signal das Rückenmark erreicht. Da jenes zum ZNS gehört, kann es Drüsen und Muskeln hemmen und aktivieren, weshalb es in unserem Beispiel derart reagiert. Das Rückenmark sendet das Signal zurück, das „Stolperbein“ hochzunehmen und dann einen weiten Schritt nach vorne zu machen, um sich erfolgreich abzufedern. Der Fußgänger ist mit einer für Umstehende lustige Situation, dennoch weiterhin auf den Beinen, davongekommen. Möglicherweise ist Ihnen bei dieser uns allen bekannten Situation bereits der entscheidende Faktor aufgefallen. Schauen wir einmal an uns herunter, fällt uns auf, dass das Gehirn mit am „weitesten oben“ im menschlichen Körper gelegen ist. Je weiter Impulse über die Neuronen vom Gehirn entfernt abgeschickt werden, desto länger dauert zum einen ihr Übertragungsweg, wie auch die Verarbeitung, sowie die folgende Reaktion oder Emotion. Das Rückenmark bietet demnach schlichtweg einen kürzeren Übertragungsweg, insofern der Impuls vom unteren Teil des Körpers gesendet wird. Auch, wenn es nicht unmittelbar so scheint, macht diese „Abkürzung“ einen erheblichen Unterschied bei der erfolgreichen Informationsverarbeitung und der folgenden Reaktion aus.

3.3 Zusammenfassung

Aus diesem Kapitel können wir einiges festhalten:

• Neuronen befinden sich in unserem gesamten Körper, sowohl im peripheren (PNS), als auch im zentralen (ZNS) Nervensystem

• Eine Nervenzelle (Neuron) empfängt Informationen über den Dendriten, die über Synapsen mit dem Axom der vorherigen Nervenzelle verbunden ist

• Die oberste Instanz des Körpers ist das Gehirn

• Auch das Rückenmark lässt sich dem ZNS zuordnen

An der Stelle sei noch einmal gesagt, dass die hier beschriebenen Themen das Grundwissen zur Psychologie darstellen. Selbstverständlich lassen sich besonders neuronale Prozesse mit lateinischen Fachwörtern und chemischen/physikalischen Erklärungen beschreiben. Da ich mir allerdings sicher bin, dass Sie an solchen Erklärungen keine Freude hätten, bleibe ich bei der verständlichen Erklärweise.

3.4 Wie profitieren Sie davon?

Neuronale Prozesse im menschlichen Körper sind spannend und besonders für die Forschung von großer Bedeutung. Wie allerdings können Sie von der Psychologie profitieren? Es gibt zahlreiche Bücher zum Thema Psychologie, von denen sich die meisten auf Überzeugung – oder Manipulationsmethoden beziehen. Ebenso sind Sachbücher über das Deuten von Körpersprache und das Entlarven von Lügen sehr beliebt. Die Methoden, die ich Ihnen gleich erläutern werde, helfen uns im Alltag, andere Menschen besser zu verstehen, ihr Verhalten und ihre Emotionen zu deuten, als auch schlichtweg mit ihnen in Kontakt zu treten. Dabei spielt die bereits erwähnte Kommunikationspsychologie einen großen Einfluss. Dennoch können zahleiche Aspekte aus jedem „Zweig“ der Psychologie Verwendung in Ihrem Alltag finden.

Häufig wird von der schwarzen Rhetorik gesprochen. Da es auch zu diesem Themenbereich so viele Bücher gibt, dass Sie sie alle nicht lesen könnten, möchte ich gerne im Folgenden die relevantesten Aspekte wiedergeben.

Psychologie für Eilige

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