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4. Die Zecke an der Waldesecke

An einer Waldesecke,

sitzt eine kleine Zecke,

winzig ist sie, fast verhungert,

weshalb sie auf Nahrung lungert.

Doch da riecht sie, das tut gut,

warmes süßes Menschenblut.

Ein Wanderer ging für sich hin,

nichts als Pilze in dem Sinn.

Dieses nutzt die Zecke aus,

springt aus dem Versteck heraus

an die Menschenwade

und saugt sich fest gerade,

als der Mensch im Geiste schon

denkt an seinen Sammlerlohn:

Lob und süßen Pilztopf-Duft,

als er plötzlich, „Aua“, ruft.

„Es zwickt an meinem Bein!

Was wird das wohl wieder sein?“

Doch er lässt sich nicht beirren,

was sollte ihn denn jetzt verwirren,

wo die Pilze ihn doch locken,

wird er nicht im Walde hocken,

um nach seinem Bein zu sehen,

das kann später noch geschehen.

Welch ein Glück hat unsre Zecke,

unter seiner Hosendecke,

bohrt sie sich mit neuem Mut

durch das Fleisch ins Menschenblut.

Und sie denkt, ‚es kann nicht schaden,

ein bisschen Krabbelwasser abzuladen,

ehe ich zu Werke gehe

und nur noch Rotes um mich sehe.’

Und dann saugt sie voller Lust,

vergessen ist der Hungerfrust.

War sie vorher kaum zu sehen,

so kann sie bald sich nicht mehr drehen.

Hängt an der Wade fett und prall

wie ein Gummizeckenball.

Dem Menschen wird es nun zur Pein,

kratzt sich an dem Hosenbein.

Und dann schaut er nach sogleich.

Was er sieht, das macht ihn bleich:

„Vollgefressen, Blut im Sack,

dieses freche Zeckenpack,

klaut nicht nur von dem was mein,

spritzt mir auch noch Giftstoff rein.

Gleich hab ich dich, mit Drehung rechts,

gar nicht so einfach“, uff und lechz.

„Da ist sie wohl die böse Zecke!

Jetzt bring ich dich gleich um die Ecke!“

Mit einem Knacken und ’nem Knall,

platzt der volle Zeckenball.

‚Es gibt doch noch Gerechtigkeit’,

denkt der Wanderer gescheit.

Doch die Zecke mit Bedacht,

hat ihr Testament gemacht.

Sie vererbt kein Geld und schöne Worte,

nein, einen roten Hügel an dem Orte,

wo sie fröhlich dran gesaugt

und den Menschen ausgelaugt.

Dieser Hügel krabbelt nun,

bis der Körper ist immun.

So denkt das Menschlein lange an die Zecke,

die er einstmals bracht' zur Strecke.