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Eine „gespiegelte“ Sicht der Dinge

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Worin unterscheiden sich die Menschen, die Maslow Transzendierende nennt, von uns? Dass sie die Welt anders wahrnehmen als die übrige Menschheit, das liegt auf der Hand. Die Wahrnehmung bestimmt die Erwartung. Stoßen sie irgendwie in die Welt der Quantenmechanik vor? Sind sie imstande, die subtilen Mechanismen der Schöpfung zu sehen, und erkennen sie, dass das Leben, wie es sich unseren Sinnen darbietet, nur ein kleiner Ausschnitt der Herrlichkeit und Ganzheit der Schöpfung ist? Die Antwort ist sonnenklar. [Wörtlich: „Die Antwort ist so unbezweifelbar wie die Nase in Ihrem Gesicht.“ Anm. der Übers.]

Aber wie klar und unzweifelhaft ist die Nase in meinem Gesicht wirklich? Lassen Sie uns das kurz betrachten. Von dem Punkt aus, von dem ich in die Welt hinausschaue, ist meine Nase nicht gerade besonders deutlich zu erkennen. Ich habe eine ganz eigene Sicht auf sie, wohin ich auch gehe: Ich kann mein rechtes Auge schließen und verschwommen meinen linken Nasenflügel sehen und das Gleiche kann ich mit dem linken Auge machen, doch damit sind meine Möglichkeiten so ziemlich erschöpft.

Nehme ich jedoch einen Spiegel zu Hilfe, so eröffnet sich mir eine ganz neue Welt. Sobald ich mir einen Spiegel vors Gesicht halte, sehe ich meine Nase ganz deutlich. Wenn ich den Spiegel bewege, sehe ich beide Nasenflügel und die Nasenwurzel ganz klar. Ich kann sogar in meine Nase hineinschauen, wenn ich den Spiegel darunterhalte. Stellen Sie sich mal vor, welche Möglichkeiten eine solche Sichtweise eröffnet …

Meinem Gefühl nach können Transzendierende sich diese „gespiegelte“ Sicht der Dinge zu eigen machen. Sie können das Leben aus mehr als einem Blickwinkel betrachten. Ja, die Anzahl der verschiedenen Blickwinkel, mit denen sie die Möglichkeiten, das Potenzial jedes einzelnen Ereignisses anschauen, ist grenzenlos. Dank dieser Fähigkeit sind sie imstande, einen sehr neugierigen und beneidenswerten Standpunkt einzunehmen. Sie sind zu zahllosen Sichtweisen fähig. Das heißt, sie hegen praktisch keine Erwartungen. Sie nehmen die Welt wahr und interagieren mit ihr so, wie sie ist, und nicht so, wie sie sie haben wollen. Der individuelle Geist des Transzendierenden ist eins mit dem kosmischen Geist. Diese Menschen haben ihr Gefühl von Individualität aufgegeben zugunsten eines Gefühls von Universalität.

Für Transzendierende ist das Leben ein Abenteuer. Weil sie wissen, dass das Potenzial jeder Situation grenzenlos ist, versuchen sie nicht, sich in das Ergebnis einzumischen. Sie versuchen nicht, ihren Willen zu ihrem eigenen Vorteil „durchzudrücken“, wie wir übrigen es gelernt haben. Transzendierende sind damit zufrieden, zuzusehen, wie sich die Schönheit der Schöpfung vor ihnen entfaltet. Die einende Kraft des Universums übersteigt das Verständnis des menschlichen Geistes. Unser Verstand kann einfach nicht alle möglichen Kombinationen kennen, die einem einzelnen Ereignis innewohnen. Kräfte aller Art, aus allen Richtungen und allen Ebenen kommen bei jedem einzelnen Ereignis zum Tragen, und zwar in jedem Moment, zu jeder Stunde, jeden Tag, jedes Jahr, jedes Jahrtausend bis in alle Ewigkeit. Mir persönlich fällt es schon schwer, mir die Zahlenkombination für mein Postschließfach zu merken. Ich habe daher nicht die Absicht, mich an der Faktorenkombination, am Schlüssel für das Verständnis der Schöpfung zu versuchen.

Suche nichts - finde alles!

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