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Griechen, Punier, Römer – Seefahrt in der Antike

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Die Griechen als Seemacht

Im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. begann in Griechenland, an erster Stelle in Athen, ein großer wirtschaftlicher und politischer Aufschwung, der zum Aufblühen der Handelsstädte führte und dem Handel über See neue Impulse gab. Aus dem eigenen Land exportierten die Griechen Ledererzeugnisse, Schmuck, Waren aus Eisen, Bronze und Keramik, Wollstoffe, Oliven und Wein und holten dafür die Landesprodukte aus Italien, Spanien, Ägypten und Nordafrika. In der Nachfolge der phönizischen Besiedelungstaktik trat jetzt die griechische Kolonisation in Erscheinung, es kam zur Gründung von Ackerkolonien und Handelsfaktoreien in Italien, Sizilien, Südfrankreich und an den Küsten des Schwarzen Meers. Dabei kam es zwangsläufig zu Konflikten mit den Phöniziern, als die Phokäer nach der Gründung von Massilia (Marseille) um 600 v. Chr. sich auch in Korsika niederlassen wollten. Sie führten 535 v. Chr. die beachtliche Flotte von 60 Kielen ins Treffen, besiegten die phönizischen Karthager, die mit den verbündeten Etruskern sogar 120 Schiffe aufbrachten. Allerdings erlitten sie schwere Verlust: 40 Schiffe sanken und die übrigen waren kampfunfähig, da ihre Rammsporne unbrauchbar waren. Das westliche Mittelmeer blieb in der Hand der Phönizier bzw. der Karthager, die durch Sperrung der Straße von Gibraltar den Zinnhandel mit Cornwall in Britannien in der Hand behielten.22

Durch die Erweiterung der Seefahrt im 8. bis 6. Jahrhundert v. Chr. kam es zu einer nachhaltigen Intensivierung der Handelsbeziehungen und im Gefolge dessen zu mannigfaltigem Austausch kultureller Elemente rund um das Mittelmeer. Das äußerte sich unter anderem in der Verbreitung orientalisierender Stilelemente in Griechenland, Italien und Sizilien und handwerklicher und künstlerischer Techniken.23 Von besonderem Interesse waren in diesem Zeitraum neue Entwicklungen in der Seekriegstechnik – es entstand ein neuer Typ des Kriegsschiffs, das eine generelle Veränderung der strukturellen Konzeption darstellte und das Bild des Kriegsschiffs für das nächste Jahrtausend prägte. In erster Linie war es charakterisiert durch eine neuartige Angriffswaffe – den Rammsporn, einen am Bug befestigten angespitzten kräftigen Pfahl, der sich in die Bordwand des gegnerischen Schiffs bohrte. Jetzt war plötzlich nicht mehr der Landkampf Bord-an-Bord das bestimmende Element, jetzt wurde das Schiff selbst zur Waffe und brauchte eine ganz andere Beweglichkeit, eine neue Manövrierfähigkeit, um das Schiff in Position zu bringen. Erstmalig fanden sich Hinweise auf diesen Typ des Kriegsschiffs auf griechischen Vasen zwischen 850 und 800 v. Chr. und er wurde daher den Griechen als Erfindung zugeschrieben; da wir aber von den zur damaligen Zeit technologisch führenden Phöniziern keine Schiffsdarstellungen auf Keramiken fanden, ist der Ursprung noch ungewiss. Als weitere Neuerung wurde die Stabilität der Schiffe verbessert und es kam das Kampfdeck hinzu, von dem aus die Bogenschützen und Speerwerfer in Aktion treten konnten.24


Griechisches Kriegsschiff unter Segeln, von einer schwarzfigurigen Schale. Deutlich erkennbar sind der Rammsporn am Bug und die beiden Seitenruder am Heck des Schiffes

Im 6. vorchristlichen Jahrhundert fanden dann weitere technische Verbesserungen statt: Die Zahl der Ruderer wurde auf 50 festgelegt, 24 auf jeder Seite und zwei an den Heckrudern, die nun nicht in einer Reihe, sondern in zwei übereinander angeordneten Bankreihen zum Einsatz kamen. Dieser Schiffstyp war etwa um ein Drittel kürzer, kompakter, robuster und seetüchtiger, hatte eine enorme Angriffswucht und bot selbst bei feindlichen Rammversuchen weniger Angriffsfläche – die athenische Triere war geboren.

„Geruderte Kriegsschiffe, unter denen die Triere das berühmteste ist, bilden ein Herzstück der griechischen Geschichte in ihrem gesamten Verlauf von Homer bis Konstantin“25

schrieben der Archäologe Morrison und der Chefkonstrukteur der britischen Marine Coates, die eine griechische Triere rekonstruierten, funktionstüchtig nachbauten und mit ihr und 200 Besatzungsmitgliedern 1987 in See gingen.

In der Besegelung gab es keine Neuerungen, das seit den Ägyptern bekannte einzige große Rahsegel blieb erhalten. Die Schiffe waren etwa 35 bis 38 m lang und hatten eine Breite von 5,60 bis 5,80 m. Nach attischen Seeurkunden aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. waren die Trieren mit 170 Rojern bemannt, davon saßen 31 Thraniten (oberste Ruderreihe), 27 Zygiten (mittlere Ruderreihe) und 27 Thalamiten (unterste Reihe) an jeder Bordwand. Das Dollbord der Thraniten lag ca. 1,40 m über der Wasserlinie, das Kampfdeck 2,20 m, damit lagen die Ruderpforten der Thalamiten nur 0,50 m über der Wasserlinie. Die Stabilität wurde durch eine Ladung Steine von ca. 40 tons26 erreicht, trotzdem waren die Schiffe extrem windanfällig.27 Der bereits erwähnte berühmte Nachbau der athenischen Triere, die unter griechischer Flagge fahrende „Olympia“, brachte es auf eine Geschwindigkeit von 6,95 kn (= 12,8 km/h), die antiken Griechen mit einer eingespielten Mannschaft dürften etwas schneller gewesen sein.28

Die ersten griechischen Seestädte waren Korinth, Chalkis und Ägina, in Kleinasien Phokäa und Milet; als erster Herrscher, der bewusst seine Hegemonie auf eine Flottenrüstung gründete, galt Polykrates von Samos (538–522 v. Chr.).29 Die stärkste Landmacht ihrer Zeit, das persische Großreich unter Dareios I. (549–486 v. Chr.), war mit der Annexion der levantinischen Küstengebiete jetzt auch Seemacht und hatte mit den Phöniziern die stärkste Marine zur Verfügung. Im Gefolge der persischen Eroberung von Thrazien 516 v. Chr., und damit der Sperrung des Hellesponts, war der Zugang der ionischen und griechischen Städte zum Schwarzen Meer und damit zu den zahlreichen dort befindlichen Kolonien unterbrochen, so dass der gesamte Import von Getreide, Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zinn, Holz und anderen wichtigen Gütern zusammenbrach. Auch der Handel mit Ägypten, der durch den Pharao privilegiert war, kam zum Erliegen. Es kam zum Aufstand der ionischen Städte gegen die persische Fremdherrschaft, dem sich auch Athen und Sparta anschlossen und in dessen Folge die großen Perserkriege und die Kämpfe um die Seemacht in der Ägäis 500 bis 448 v. Chr. entstanden.

Aus dieser Zeit stammte auch die von Herodot beschriebene erste Schiffbrücke zwischen Asien und Europa über den Hellespont, die der persische König Dareios I. 493 von Mandrokles aus Samos bauen ließ. Sie war ca. 1 500 m lang und bestand aus über 300 verankerten Schiffen, die am Ufer und mit Kabeln aus Flachs und Papyrus untereinander verankert waren, das gesamte persische Heer wurde darüber transportiert.30 In großen Seeschlachten mit Hunderten von Schiffen lieferten sich persisch-phönizische-ägyptische Geschwader und ionisch-griechische Flotten blutige Kämpfe, von denen die Seeschlacht bei Salamis (480 v. Chr.) mit dem überwältigenden Sieg der Griechen nachhaltige Bedeutung für den Gang der Weltgeschichte hatte – die Perser waren endgültig besiegt und der Aufstieg Athens zur beherrschenden Seemacht wurde begründet. Eine persische Besetzung Griechenlands hätte sicher der abendländischen Geschichte einen anderen Verlauf gegeben.


Nachbau der athenischen Triere unter Segeln

Seine dominierende Stellung in der Ägäischen See und dem attisch-delischen Seebund, der aus den gemeinsamen Kämpfen gegen die Perser hervorgegangen war, verlor Athen aber im Verlauf des Peloponnesischen Kriegs (431–404 v. Chr.),wobei die Seegefechte keine kriegsentscheidenden Bedeutungen hatten. Nach dem unter entwürdigenden Bedingungen abgeschlossenen Friedensvertrag mit dem Peloponnesischen Bund unter Führung Spartas im Jahr 404 v. Chr., war die Hegemonie Athens über Griechenland und die Ägäis endgültig verloren, gleichzeitig ging auch die Blütezeit der antiken Demokratie in ganz Griechenland zu Ende.

Karthago und Rom – Kampf um die Vorherrschaft

Als weitere große Seemacht entwickelte sich seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Karthago, gegründet von Phöniziern aus Tyros an der Nordwestküste Afrikas in der Nähe des heutigen Tunis. Die Karthager waren nicht nur ausnehmend seetüchtig, sie waren auch äußerst geschickte Händler mit einem großen Drang zur Expansion: ausgedehnte Erwerbungen an der spanischen Ostküste, Sardinien und Korsika zeugen von ihrem kolonisatorischen Geschick, das westliche Mittelmeer wurde ihre Handelsdomäne. Als sie sich im westlichen Teil von Sizilien festsetzten, war es unvermeidlich, dass sie mit den ebenfalls expansionsfreudigen Griechen, die den Osten der Insel fest in der Hand hatten, in Streit gerieten, vor allem mit der mächtigen Stadt Syrakus. Auch der Seesieg der Karthager 396 v. Chr. bei Catania über die Flotte des Dionysios d. Ä. (405–367 v. Chr.), Tyrann von Syrakus, führte nicht zum Besitz der Insel.31

Sizilien war auch der Grund, warum das anfänglich freundschaftliche Verhältnis zu Rom endete, als diese die Besitzansprüche ihrer einstmaligen Verbündeten nicht mehr hinnehmen wollten. Es kam zu den sogenannten Punischen Kriegen (die Römer bezeichneten die Bewohner Karthagos als Punier), die fast drei Generationen, von 264 v. Chr. bis zum vollständigen Untergang Karthagos 146 v. Chr., neben Landungs- und Landkriegs- Unternehmen auch zahlreiche kriegsentscheidende Seeschlachten mit sich brachten. Der Stand des Seewesens beider Kontrahenten zu Beginn der Kriege konnte unterschiedlicher gar nicht sein. Karthago, Herrschaftszentrum eines weit ausgedehnten Seereichs, seit Jahrhunderten See- und Handelsmacht von hohem Ansehen, hatte eine Flotte von etwa 350 Kielen im Einsatz, konnte sich auf eine hervorragende Seemannschaft seiner Matrosen und Offiziere verlassen und besaß zahlreiche gut ausgebaute Häfen und Stützpunkte am Mittelmeer. Die Flotte stand in der Einschätzung der Kampfkraft höher als das Heer, die punischen Schiffe waren ausgereift, schnell und wendig, die hauptsächlichen Schiffstypen waren Penteren und Trieren.32 Als Nachteil erwies sich in den folgenden Seegefechten mit den Römern, dass die Ruderer ausschließlich Sklaven waren; Matrosen und Soldaten waren in der Regel Söldner, die Offiziere Karthager.

Rom war dagegen eine reine Landmacht, deren Expansionsbestreben sich anfänglich sehr in Grenzen hielt; es wurde bei den unterschiedlichen politischen Konstellationen von seinen Nachbarn und anderen zu Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. häufig um Unterstützung gebeten und dehnte so den eigenen Machtbereich kontinuierlich aus. Auf diese Weise waren sie nach der Unterwerfung Etruriens Herren von ganz Italien und griffen nach Sizilien, der wichtigsten mediterranen Kornkammer, und kamen in Konflikt mit dem bis dahin befreundeten Karthago, das seinerseits die Interessen an der Insel bedroht sah und die Versorgungswege der römische Truppen mit überlegener Flottenpräsenz störte. Allerdings hatte Rom inzwischen eine andere Beziehung zur See: Mit der Eroberung Italiens war es in den Besitz des nicht unerheblichen seemännischen Erbes der Etrusker eingetreten, in Süditalien und Ostsizilien stand ihm die Schifffahrtskunst der Hellenen zur Verfügung. Außerdem hatte es im Überfluss, was die Karthager mühsam aus Sardinien und Korsika heranführen mussten – das Holz, das für den Schiffbau aus den damals noch stark bewaldeten Apenninen herabgeflößt werden konnte.

Mit der Einführung des „Corvus“ (lat. Rabe), einer etwa 10 m langen Enterbrücke, 1,20 m breit, die hochaufgerichtet auf dem Vorschiff befestigt war und am Ende einen großen Dorn trug, der sich in das Deck des gegnerischen Schiffs bohrte, glichen die Römer die seemännischen Nachteile gegenüber den Karthagern aus. Es war übrigens die einzige Neuheit, die die Römer zur Entwicklung des Schiffbaus beitrugen. Damit war es möglich, überlegene römische Kampfkraft zu Lande auf den Seekrieg zu übertragen, die schwerbewaffneten Soldaten konnten in großer Zahl das Deck des feindlichen Schiffs stürmen und es so einnehmen – die größere Zahl, der in den Seeschlachten eroberten, im Verhältnis zu den gesunkenen Schiffen, lässt die Bedeutung dieser Kampfesweise erkennen. Nebenbei veränderte der Corvus auch die Taktik der Seegefechte: Waren durch die Anwendung des Rammstoßes bisher Manöver zum direkten Kontakt der Schiffe erforderlich, konnte nun der Gegner aus einer Entfernung von acht bis zehn Metern praktisch aus allen Winkeln angegriffen werden, ohne das das angreifende Schiff genau auf Kollisionskurs ausgerichtet werden musste. Dadurch wurde das Schiff, das bis dahin selbst die Waffe war, auch zum Waffenträger, demgemäß wesentlich beweglicher einsetzbar und von seiner Eigenschaft als Kampfmittel weitgehend befreit. Allerdings hatte die Enterbrücke einen bedeutenden Nachteil: Ein senkrecht hochstehendes Brett von dieser Länge musste außerordentlich destabilisierend, teilweise wie ein Segel gewirkt haben, das die Schiffe äußerst leegierig33 werden ließ und bei stürmischen Wetter die Seetüchtigkeit des Schiffs wesentlich verringert haben wird. Möglicherweise war das die Ursache für die wesentlichen Schiffsverluste in den kommenden Jahren, so dass die Enterbrücke ab 249 v. Chr. nicht mehr erwähnt wurde und wahrscheinlich nicht mehr zum Einsatz kam.34 Duilius, der Erfinder des Corvus, genoss in Rom große Ehrungen – er wurde mit Fackeln und Flötenklang nach Hause begleitet, wann immer er in der Stadt speiste.35

Bis dahin verdanken die Römer allerdings dieser Erfindung die entscheidenden Erfolge im 1. Punischen Krieg gegen Karthago. Die Seeschlacht von Mylae 260 v. Chr. versetzte dem Überlegenheitsgefühl der Karthager den ersten entscheidenden Stoß, bei der ersten größeren Begegnung beider etwa gleich starker Flotten (jeweils ca. 130 Schiffe) errangen die Römer einen überzeugenden Sieg – die Punier verloren 43 Schiffe und 10 000 Mann Besatzung.36 Nach zahlreichen Seeschlachten mit ungeheuren Verlusten an Menschen und Schiffen (z. B. bei Eknomos 256 v. Chr. – 330 Schiffseinheiten auf jeder Seite), bei denen die Römer meistens die Oberhand behielten, wurde der 1. Punische Krieg nach 23 Jahren durch den überwältigenden Seesieg der römischen Flotte unter Führung des C. Lutatius Catulus, bei den Ägadischen Inseln westlich von Sizilien im Jahre 241 v. Chr. entschieden – Karthago war am Ende, nach dem Verlust Sardiniens und seiner Holzvorräte war an den erneuten Aufbau einer Kriegsflotte nicht mehr zu denken, Rom hatte die Seeherrschaft errungen.37 Der 2. Punische Krieg (218–201) hatte keine kriegsentscheidenden Seehandlungen mehr zu verzeichnen, er führte zur völligen Bedeutungslosigkeit Karthagos als Seemacht, der Dritte brachte die völlige Vernichtung und Entvölkerung der Stadt.

„Um das Jahr 146 v. Chr. war die einst stolze Metropole des Mittelmeeres ein gepflügtes Feld, dessen Krume durch eingestreutes Salz unfruchtbar gemacht worden war.“38

Die römische Flotte beherrschte uneingeschränkt das westliche Mittelmeer.

Für die neue Seemacht Rom sprach auch die Tatsache, dass die römische Flotte noch im selben Jahr nach dem endgültigen Sieg über Karthago (201 v. Chr.), von Rhodos, das sich von der amphibischen Rüstung der Mazedonier bedroht sah, um Hilfe gebeten wurde. Dadurch wurde ein Übergreifen römischer Seemacht auf das östliche Mittelmeer möglich; im Zweiten Mazedonischen Krieg wurden Philipp V. von Mazedonien und sein Verbündeter Antiochos III. von Syrien von den verbündeten Flotten (Rhodos, Pergamon, Rom) mehrfach besiegt und mit dem Triumph in der Seeschlacht bei Myonnesos 190 v. Chr. stand nun das ganze Mittelmeer unter römischer Seeherrschaft. In der folgenden Zeit unterwarfen die Römer in kombinierten Operationen von Land- und Seestreitkräften fast alle Küstengebiete rings um das Mittelmeer, das damit zu einem römischen Binnenmeer wurde, mit Beginn der Kaiserzeit nannten sie es mare nostrum. Für fast fünf Jahrhunderte hatte die Flotte daher in erster Linie Polizeiaufgaben und war das wichtigste Transportmittel für die zahlreichen Heere.39 Roms Handel wurde in dieser Zeit zum Welthandel, seine Schiffe verkehrten mit allen Teilen des Reichs bis nach Britannien, zwischen Rom und Alexandria spielte sich der größte Massengutverkehr der antiken Handelsgeschichte ab. Allein der Getreideverbrauch der Stadt Rom betrug zur Zeit des Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) ca. 400 000 t, davon wurde ein Drittel aus Ägypten importiert. Um diese schwierigen Transportprobleme zu lösen, wurden gewaltige Schiffe gebaut, deren Tragfähigkeit mit über 1200 t errechnet wurde.40

Mit der Verlagerung der Hauptstadt nach Byzanz ging auch die Seemacht an den Bosporus, die beherrschende Macht der Spätantike gebot nahezu uneingeschränkt über die mediterranen Regionen, bis mit dem persischen Großreich der Sassaniden im Osten eine gleichstarke Landmacht und dem fatimidischen Kalifat auch eine maritime Gewalt ihr den Vorrang im frühen Mittelalter streitig machte.

Ritter auf dem Meer

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