Читать книгу Die Chinesische Mauer - Günter Billy Hollenbach - Страница 31

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Die Gegend vor Lands End entspricht nicht der typischen San Francisco-Bebauung mit Reihen schmaler, bunter, zweigeschossiger Häuser an engen, geraden Straßen. Wir rollen durch eine blitzsaubere, ruhige Gegend mit breiten, geschwungenen Fahrbahnen und wenig Verkehr. Links und rechts liegen üppig bewachsene Gärten mit prächtigen Villen darin, großen Garageneinfahrten und teuren europäischen Autos davor.

Nancy hat recht.

Der rotbraune toskanische Palast in einer sanften Kurve des Camino del Mar wirkt auf mich, als leide er darunter, nicht von einem weiten grünen Hügel die Landschaft zu überschauen. Statt dessen umgibt eine hohe, gleichfalls rotbraune Steinmauer die Villa auf einem mäßig großen Grundstück neben einer Straßeneinmündung. Schlanke hohe Zypressen rahmen das symmetrische, zweistöckige Gebäude mit seinem flachen, roten Ziegeldach und den schmalen Fensterläden aus dunkelgrünem Holz. Vom Boden her heben starke Scheinwerfer das Haus eindrucksvoll hervor, obwohl es noch fast eine Stunde bis zur Dämmerung ist.

Das dunkelbraune, hohe Einfahrtstor in der Mauer ist etwas zurückgesetzt. Auf der Straße davor parkt ein älteres, weißes Mercedes 350 SL-Cabriolet. Die breite Straße, das elegante Auto, das stattliche Gebäude mit einer Andeutung von Mittelmeer, umgeben von dunklen Baumsäulen; im Näherkommen bietet sich uns ein Bilderbuchanblick.

„Wie gesagt, Miriam Jennings,“ erklärt Nancy und stoppt hinter dem weißen Cabriolet.

„Hoffentlich zieht sich der Abend nicht zu sehr.“

Sie steckt den Wagenschlüssel in ihre Schultertasche und hakt sich bei meinem linken Arm ein; verblüffend. Statt zu klingeln verkündet sie nahe der Tür halblaut:

„Wir sind da, Nancy und Company.“

Ein Elektroantrieb öffnet die hohe Eisentür neben der Einfahrt.

Im Vorgarten erscheinen das Grundstück wesentlich größer und das Haus höher als von außen. Ich erkenne mehrere Videokameras, die unter den Dachkanten hängen. Nach wenigen Schritten öffnet sich die dunkelbraune Eingangstür aus derbem Holz.

Im hellen Licht steht eine attraktive Brünette, Mitte vierzig, in einem mit bunten Blumenmotiven bedruckten Hosenanzug. Hellgraue Augen, Lachfalten um Augen und Mund, eine breite, goldene Halskette, die den Blick in einen braungebrannten Ausschnitt mit leichtem Faltenansatz lenkt. Üppig genug, um bei mir den Gedanken an Silikonunterstützung zu wecken.

Sie zögert, bis Nancy mich loslässt und einen Schritt auf sie zugeht.

Beide umarmen sich steif.

„Nancy, Liebes, komm rein. Du hättest die Kinder mitbringen sollen. Du weißt doch, wie sehr dein Vater an ihnen hängt.“

Über Nancys Schulter zeigt Miriam Jennings’ Blick die Temperatur ihrer Herzlichkeit an. Gefrorenes Wasser ist um einiges wärmer.

„Aber nicht, wenn es spät wird, Miriam. Hier, das ist Robert Berkamp. Ihm verdanken wir, dass alles noch einmal gutgegangen ist gestern.“

„Mister Berkamp?! Ist das nicht furchtbar?,“ erklärt sie etwas theatralisch. „Ein Angriff auf unsere Janey? Guten Abend. Ich bin Miriam Jennings, schön Sie zu sehen. Bitte, treten Sie näher. Ein Glück, wie gut für uns alle.“

Freundliches Nicken hin und her, kurzes Händeschütteln, bei dem sie mich ein wenig zu sich zieht. Dass ich Miriams bemühte Begrüßung zurückhaltend aufnehme, spürt Nancy. Sie lächelt mir zu, hakt sich erneut bei mir ein.

„Komm rein, Robert, zum Staunen ist nachher noch Zeit.“

Die hohe Eingangshalle in weißem Marmor mit zwei Säulen links und rechts gleich hinter der Tür ist tatsächlich beeindruckend.

Miriam Jennings sieht uns erst verwundert, dann abschätzig an.

„Tja, dann kommt, Charles erwartet euch ...“

„Mein Kind, schön dich zu sehen. Obwohl, ohne meine kleinen Schätze – ich muss nicht betonen, wie sehr mir das missfällt.“

Gut zehn Meter vor uns beginnt eine breite, gerade Marmortreppe aufwärts, die sich von einem Absatz in mittlerer Höhe nach links und rechts teilt und zu einem umlaufenden Gang im ersten Stockwerk führt.

Der Hausherr steht auf dem Treppenabsatz, eine entfernte Ähnlichkeit mit seinem Foto in jungen Jahren. Das also ist er. Vater der Tochter, einst Kopf einer chinesischen kriminellen Vereinigung, zwielichtiger Geschäftsmann und heute eine wohlhabende und einflussreiche Figur in der Politik der Stadt. Welche Ironie! Dieser Beschreibung könnten sowohl Nancy als auch Detective Contreras mühelos zustimmen.

Charles Yee Wong kommt aufrechten Hauptes und gemessenen Schrittes die Treppe herab, ein gepflegter schlanker Mann, kleiner, als ich nach den Fotos erwartet habe.

Nancy hat sich bei mir eingehakt, damit ihr Vater es sieht, denke ich. Der tritt näher. Sie lässt mich los – und beginnt in ihrer Handtasche zu kramen.

Mister Wong trägt einen einfach geschnittenen mittelgrauen Seidenanzug, darunter ein schwarzes T-Shirt. Seine glatten, schräg nach hinten gekämmten Haare sind schwarz getönt. Für einen Mann über siebzig Jahre hält er sich bemerkenswert aufrecht, bewegt sich zwanglos elegant und strahlt zurückhaltendes Selbstbewusstsein aus.

Miriam Jennings macht einen ehrfürchtigen Schritt zur Seite, als Wong mir die Hand entgegenstreckt:

„Ich bin Charles Yee Wong und heiße Sie herzlich willkommen. Ich versichere Ihnen, es ist mir eine Ehre, Sie zu treffen, Mister Berkamp. Danke für Ihren Besuch, ich freue mich auf eine anregende Unterhaltung mit Ihnen.“

Er hat einen festen, kühlen Händedruck, hält meine Hand länger als üblich, sieht mich mit offenem Blick an; wache, schwarze Augen, etwas eingefallene Wangen, schmale Lippen. Der Mann nimmt mich augenblicklich für sich ein. Sympathie ist das falsche Wort. Seine Stimme klingt ruhig in angenehmer Tonlage, passt zu dem, was er sagt. Die Spur Bescheidenheit in seinen Worten wirkt glaubwürdig. Er weiß, dass er sie sich leisten kann.

„Ja, guten Abend, Mr. Wong, danke für die Einladung. Ich freue mich, Sie zu treffen.“

Was sonst soll ich sagen als Gast mit Manieren.

„Sehr schön. Lassen Sie uns gleich zu Tisch gehen. In meinem Alter achtet man auf geregelte Mahlzeiten. Kommen Sie, junger Freund.“

,Junger Freund’? Wie finde ich das denn? Oder spricht daraus einfach die chinesische Neigung, den Vornamen zu vermeiden?

Die hohe Tür rechts öffnet sich in einen Raum wie ein kleiner Rittersaal: Schwarzer stumpf glänzender Holzfußboden, alle Möbel schwarz, mittendrin ein langer Tisch, darum zehn Holzstühle mit hohen Lehnen, ringsum an den strahlend weißen Wänden bauchhohe, schwarze Holzverkleidungen, eine lange, rustikale Kommode links gegenüber der Fensterwand. Von der dunkelbraunen Zimmerdecke mit mehreren dicken, sichtbaren, schwarzen Holzbalken hängt ein bauchiger Messingventilator mit fünf dunkelbraunen, ausladenden Holzflügeln herab. Der Tür gegenüber an der Stirnseite des Tisches ist gedeckt; auf weißem Platzdeckchen ein flacher Teller, darauf eine chinesische Essschüssel, daneben ein Satz Stäbchen auf einer Serviette, rechts ein und links zwei weitere Gedecke.

Herr Wong tritt hinter den Stuhl an der Stirnseite. Mit einer knappen Handbewegung weist er mir den Platz rechts neben sich zu.

„Bitte, machen Sie mir die Freude, Mister Berkamp.“

Miriam Jennings wartet hinter dem Stuhl links von ihm, mir gegenüber.

Nancy beugt sich wortlos vor, sammelt mit flinken Fingern das Gedeck neben dem von Frau Jennings ein, geht zügig um uns drei herum, schiebt laut ratschend den Stuhl neben mir zur Seite und legt Deckchen, Geschirr, Serviette und Stäbchen aus. Ihr Vater verfolgt die Neuregelung der Sitzordnung mit ausdruckslosem Gesicht.

„Nancy, bitte, muss das sein?,“ fragt Miriam mit mildem Tadel in der Stimme.

„Du kannst ja gehen, wenn es dir nicht passt,“ gibt die in gleichgültigem Ton zurück.

Frau Jennings errötet, schaut verlegen in Richtung Hausherr.

„Tja, meine Tochter,“ meint der alte Wong unberührt in meine Richtung; „bitte, nehmen wir Platz.“

„Ganz recht,“ bestätigt Nancy, setzt sich und legt ihre Handtasche auf dem Stuhl neben sich.

„Nancy, wo ist Francis?,“ spricht Vater Wong seine Tochter erstmals seit der Begrüßung an.

„In Seattle, geschäftlich. Das Schiff aus Shanghai hat sich um fast einen Tag verspätet, sagt er.“

Ihre Antwort klingt wie eine belanglose geschäftliche Auskunft. Das Verhalten ihres Mannes scheint ihr keiner weiteren Erklärung wert. Wie es um ihre Ehe steht ... geht mich nichts an.

Charles Wong zieht die Augenbrauen hoch.

„Wie bitte?! Jemand will eure Tochter entführen und Francis bleibt wie unbetroffen weg? Hat der Mann kein Gefühl für Ehre und Familie?“

Frau Jennings beeilt sich zu beschwichtigen.

„Aber Charles, Du weißt doch, wie hart der Konkurrenzkampf gerade auf dem Computermarkt heute ist. Und der Termindruck. Da muss man sich ranhalten, flexibel sein ...“

Er unterbricht sie mit unerwartet schneidender Stimme.

„Bitte, Miriam! Nur Idioten und Spielsüchtige behaupten, dass man Geschäfte im Sekundentempo erledigen muss. Glaube mir, wer auf dieser Grundlage wirtschaftet, bringt es nicht weit. Leider gibt es genug Schwachköpfe, die heute so denken. Doch das Leben hat immer noch seine eigenen Regeln. Wenn ein Vater nicht alles tut, um seine Kinder zu schützen und sich um die Familie zu kümmern, hat er die nicht verdient. So einfach ist das.“

„Gilt das auch für seine Ehefrau?,“ fragt Nancy beiläufig.

Ihr Vater schaut gerade aus, reckt das Kinn empor und schweigt.

Was hast du erwartet, Robert? Ein Abend im Kreis dieser Familie? Durchatmen, Ruhe bewahren und das Knistern im Gebälk überhören.

Immerhin hat Nancy erneut bei mir an Glaubwürdigkeit gewonnen.

Vor allem für das, was sie mir über ihre Mutter erzählt hat.

In die einsetzende Stille hinein erklärt Frau Jennings:

„Ich denke, ich lasse auftragen.“

Sie klatscht zweimal in die Hände. Sogleich öffnet sich hinter mir neben der rustikalen Kommode eine Holztür. Ein zierlicher chinesischer Diener in einer dunkelgrünen Uniform trägt auf einem Tablett eine Suppenterrine und vier kleine Schüsselchen mit den dazugehörenden ovalen Porzellanlöffeln auf. Erst serviert er dem alten Herrn Wong, anschließend mir und Nancy.

Zuletzt Miriam.

„Traditionell trinken Chinesen nach dem Essen. Aber Suppe vorweg muss natürlich sein,“ bedeutet mir Charles Wong.

Der Diener kehrt mit zwei vollen Serviertellern zurück, Hühnchen süßsauer mit gemischtem Gemüse, würziger Fisch mit Pilzen und Sojasprossen, dazu gekochter Reis. Wie üblich nehmen wir zunächst kleine Portionen in unsere Essschälchen, warten, bis der Gastgeber nach einem kurzen „Möge es Leib und Seele der Anwesenden gut tun“ zu essen beginnt.

Herr Wong spricht mir für die Beherrschung des Essens mit Stäbchen Anerkennung aus, erkundigt sich nach dem Grund meines Aufenthalts in der Stadt. Ich erwähne den bevorstehenden Workshop und meinen Beitrag als Trainer.

Charles Wong überrascht mich.

„Ich unterstelle, junger Freund, Ihnen sind die Aussagen des Zen-Buddhismus zum Wesen des Menschen geläufig. Sie bieten reiche Bezüge zum Wissen der traditionellen Heiler und Schamanen. Was die chinesische Naturmedizin über die kosmische Energie und ihr Wirken im menschlichen Organismus seit tausend Jahren zu sagen hat, wird glücklicherweise auch in der westlichen Welt zunehmend ernstgenommen, findet sogar Eingang in therapeutisches Handeln.“

Ich kann ihm nur zustimmen, berichte von meiner Arbeit mit Laser- und Druck-Akupunktur zum Stressabbau und gegen Körperverspannung.

„Ich sehe, junger Freund, Sie sind offen für ein sehr aufregendes Gebiet menschlichen Lernens. Sicher findet sich eine Gelegenheit, auf dem Weg weiterzugehen, solange Sie hier in der Stadt sind. Jedenfalls wäre es mir eine Freude, Ihnen entsprechende Anstöße bieten zu dürfen.“

Wirklich erstaunlich. Er spricht gebildet, weiß, wovon er redet. Sein Angebot weckt ein Gefühl von Gemeinsamkeit in mir, den Wunsch, länger in Ruhe mit ihm zu sprechen.

Wenn Contreras uns jetzt sehen könnte.

„Wenn deinen Worten Taten folgen,“ unterbricht Nancy meine Gedanken, „das fände ich super, Daddy.“

Es klingt mehr wie eine Anweisung als nach einer Bitte.

„Mein Mädchen,“ erwidert er trocken, „seit wann halte ich nicht, was ich verspreche?!“

Nach einer kurzen Pause meldet sich Miriam Jennings.

„Wie Sie sprechen, Mr. Berkamp, Sie leben weiter nördlich, richtig?“

Officer Clayton lässt heimlich grüßen.

„Die Himmelsrichtung stimmt, Mrs. Jennings. Mein Vater stammt aus Travers City in Michigan. Aber ich bin Deutscher.“

„Ihre Familie lebt in Deutschland?“

„Ich bin geschieden. Meine Tochter lebt hier in den USA. Sie ist ...“

Plötzlich gerate ich ins Stocken. Nancy hat mir unsanft auf den rechten Schuh getreten. Ungefragt fährt sie an meiner Stelle fort:

„Roberts Tochter lebt in Phoenix, Arizona. Sie ist dort Lehrerin. Sagtest Du nicht an der Desert Vista Highschool? Ist nicht wichtig, jedenfalls ist Robert amerikanischer als halb China-Town.“

Die Aufforderung in ihrem kurzen Seitenblick ist eindeutig.

„Ja, ... ja, das stimmt, die leben in Phoenix,“ bestätige ich.

„Ist das nicht schön, eine internationale Familie,“ verkündet Miriam. „Aber Phoenix wäre nichts für mich, mit den vielen Mexikaner-Banden und ihren dauernden Schießereien.“

Nancy schneidet ihr beinahe den Satz ab.

„Übrigens, Daddy, Robert war schon dreimal in China, auch auf der Langen Mauer, als er noch für die Autoindustrie gearbeitet hat.“

Als hätte der alte Wong auf das Stichwort gewartet. Er wird ungewöhnlich heftig, lässt uns kaum zu Wort kommen, schimpft derb und erregt über die Missgeburten von Managern in Detroit. Nur mit üppigen Steuergeldern hätten sie den Sauladen „General Motors“ über die Runden gebracht. Dessen Schrottkisten hätten längst ihr Daseinsrecht verwirkt.

„Diese Hohlköpfe!,“ befindet er entschieden. „Haben nur Dollar vor Augen. Leidenschaft für Technik und Kundenpflege kennen die nicht.“

Er betupft die Lippen mit der Serviette und ergänzt:

„Nur Geldmachen ohne höheres Ziel ist unanständig.“

Bemerkenswert, dies aus seinem Mund zu hören.

Wir sind längst beim Nachtisch, Obstsalat und Tee, angekommen.

„Die sollen sich warm anziehen.“

Audi und BMW seien technisch überlegen, hätten einen höheren Prestigewert und hervorragenden Kundendienst.

Ich höre kaum noch hin. Mehrfach tauchen störende Bilder in mir auf. Der chinesische Angreifer mit blutiger Nase, Officer Clayton an Nancys Küchentisch, Detective Contreras in Richtung Zimmerdecke predigend.

Hier komme ich mir langsam fehl am Platz vor, wie jemand, der bewundernd zuhören darf, wenn der Meister seine Weltsicht verkündet. Der Mann hat Sorgen.

Nancy dürfte ähnlich empfinden.

„Daddy,“ schiebt sie ihren Stuhl laut zurück und steht auf, „das wird die Herren in Detroit außerordentlich beeindrucken. Morgen wartet jede Menge Arbeit auf mich. Danke für das Abendessen.“

Nach chinesischen Anstandsregeln ein mittelschweres Vergehen.

Am liebsten möchte ich ihr ein Küsschen auf die Wange drücken.

Wong schaut verwundert auf seine goldene Rolex-Uhr, schüttelt den Kopf und stellt fest:

„Dein Studium hat mich ein Vermögen gekostet. Trotzdem sind gute Manieren bei dir immer noch Mangelware, mein Mädchen. Selbstverständlich lasse ich meinen jungen Freund hier nicht gehen, ohne ein paar Worte allein mit ihm gewechselt zu haben.“

Nancy setzt sich schräg auf die Vorderkante ihres Stuhls.

„Kommt nicht in Frage,“ erklärt sie entschieden. „Falls Du über den Vorfall auf der Treppe sprechen willst, bleibe ich dabei. Das betrifft mich in gleicher Weise. Erst recht, wenn es um Maßnahmen geht, die zu folgen haben.“

„Sehr richtig,“ hakt Miriam Jennings beflissen ein, „ich bin dabei, zumal die Kinder nach dem Schrecken öfter zu uns hier rauskommen sollten, meinst Du nicht, Charles?“

„Du hältst dich aus meiner Familie raus,“ weist Nancy sie zurecht. Ein Peitschenhieb könnte kaum bissiger sein. Ihre zusätzliche Botschaft ist eindeutig; der Stellung ihrer Mutter kommt Miriam nie auch nur nahe.

„Tja, meine Tochter, schneidig wie immer. Gehen wir hinüber in das Bücherzimmer,“ ist alles, was der alte Wong zum Angriff auf seine Miriam bemerkt.

Die schaut zur Zimmerdecke; kalte Wut in den Augen, Verachtung in den Mundwinkeln.

Die Chinesische Mauer

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