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Interreligiöse Toleranz aus christlicher Sicht von CHRISTOPH BÖTTIGHEIMER

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Der Gedanke der Toleranz gewinnt in der gegenwärtigen Zeit, da sich die unterschiedlichsten Kulturen und Religionen so nahe kommen wie nie zuvor, eine ganz neue Relevanz. Aufgrund der Begegnung verschiedener Religionen auf engstem Raum wird jeder Religionenantagonismus obsolet und werden Toleranz und Kooperation unabdingbar. Hinzu kommt ein weiterer Grund: Infolge einer zunehmenden „religiöse[n] Aufladung von Politik“1 wird es keinen Weltfrieden ohne Religionsfrieden geben können. „Kein Frieden unter den Völkern dieser Welt ohne einen Frieden unter den Weltreligionen!“2 Zum friedlichen Miteinander unterschiedlicher Religionen ist eine gegenseitige Rücksichtnahme unentbehrlich.

Eine friedvolle Begegnung mit anderen Religionen ist dem Christentum keineswegs fremd. Erschwert wurde sie aber über Jahrhunderte hinweg durch die Tatsache, dass die Hl. Schrift durchaus auch gewaltlegitimierende Aussagen enthält, die in der Geschichte zur Begründung kriegerischer Auseinandersetzungen tatsächlich auch in Anspruch genommen wurden. Daneben lässt sich in der christlichen Tradition aber ebenso der Gedanke der Rücksicht und des Verständnisses für Menschen anderer Religionen nachweisen. Daran soll im ersten Abschnitt erinnert werden. Zum Durchbruch gelangte die Idee der interreligiösen Toleranz in der katholischen Kirche freilich erst im Zweiten Vatikanischen Konzil, was im zweiten Teil auszuführen sein wird. Werden in nachkonziliarer Zeit interreligiöse Toleranz und Religionsfreiheit von der christlichen Mehrheit als weithin selbstverständlich angesehen, so treten dennoch in konkreten Einzelfällen offene Fragen zutage. Diese sollen im letzten Kapitel beleuchtet werden.

Interreligiöse Toleranz

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