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Auf der Milchstraße

Conni Emde

Eines Abends, als sich die Wolken zur Ruhe legten, konnte das kleine Wolkenmädchen Leni nicht einschlafen. Es beobachtete, wie die Sonne den Tag verabschiedete und die Kinder auf der Erde von ihren Müttern ihre Gutenachtküsschen bekamen.

Leni hatte von ihrer Mutter auch schon ein Gutenachtküsschen bekommen, aber sie konnte einfach nicht einschlafen. Nach und nach kamen die ersten Sterne ans Himmelszelt. Leni winkte den Sternen fröhlich zu und bekam ein freundliches Lächeln und ein liebes Wort zurück. Doch die Sterne hatten nur wenig Zeit für Leni, denn sie mussten schnell an ihre Plätze, um für die Menschen auf der Erde zu funkeln.

Leni seufzte: „Ach, wenn ich doch endlich einmal einschlafen könnte, dann wäre mir nicht mehr so langweilig.“ Alle ihre Wolkenfreundinnen schliefen bereits. Gerade als Leni sich umdrehen wollte, sauste ein kleines Sternenkind heran. „Hallo, wer bist du denn?“, fragte Leni neugierig. Sie kannte das kleine Sternenkind noch gar nicht. Das Sternenkind musste bremsen und wäre beinahe über Leni gestolpert, so schnell war es unterwegs.

„Ich bin Raphael. Und wer bist du?“, fragte es. „Ich heiße Leni“, antwortete das Wolkenmädchen. „Das ist aber schöner Name“, freute sich Raphael, „aber warum siehst du denn so traurig aus?“, fragte er.

„Ach“, seufzte das Wolkenmädchen, „ich kann nicht einschlafen und mir ist so langweilig.“ „Oh“, Raphael überlegte kurz, „und wenn du einfach mit mir kommst? Dann kannst du mit mir die Milchstraße entlang fliegen und mit mir spielen.“ „Ja, aber musst du denn nicht mithelfen, für die Menschen auf der Erde zu leuchten?“, fragte Leni ganz erstaunt. Raphael lächelte: „Nee, ich bin noch zu klein, ich darf noch ganz viel spielen.“ „Na, dann gerne. Ich war noch nie auf der Milchstraße“, freute sich Leni.

Rasch schrieb sie einen Zettel für ihre Eltern, damit sie sich keine Sorgen machten und dann zogen die beiden Hand in Hand los. Raphael blieb vor dem Eingang zur Milchstraße stehen und fragte: „So. Bist du bereit? Gleich kommt ein kleiner Waggon und dann geht die Fahrt los. Es ist ziemlich lustig und schnell, aber es ist wunderwunderschön.“

„Gerne“, nickte Leni und dann kam schon ein kleiner Waggon herangesaust. Er blieb vor Raphael und Leni stehen, damit sie rasch einsteigen konnten. Und dann ging die phantastische Fahrt über die Milchstraße los. Der Waggon fuhr los, aber nicht zu schnell, denn Leni mochte es nicht so schnell.

Das Wolkenmädchen schaute überall hin, denn die Milchstraße glitzerte richtig schön silbern. Sie kamen an einem Regenbogen vorbei, der sich über die Milchstraße spannte. Leni sah hinauf zu seinen schönen bunten Farben und entdeckte sogar das Regenbogenpony, dass die Farben immer schön blitzeblank putzte. Es winkte den beiden zu und wünschte ihnen eine schöne Fahrt über die glitzernde Milchstraße.

Leni und Raphael winkten fröhlich zurück. Nach einer Weile kamen sie am guten alten Mond vorbei, der gemütlich an seiner Pfeife zog.

„Hallo, guter Mond“, begrüßte ihn das Sternenkind. „Nanu“, brummte der, „warum hast du denn ein kleines Wolkenkindchen bei dir, Raphael? Es sollte doch schon längst schlafen.“ „Aber Leni kann nicht einschlafen, darum habe ich sie mitgenommen“, erklärte das Sternenkind. „Ach so“, lächelte da der Mond, „aber dass du mir gleich wieder in dein Wolkenbettchen gehst, meine Kleine.“ „Ja klar doch, sonst macht sich ja auch meine Mami Sorgen um mich“, nickte Leni.

„Ganz genau“, nickte der Mond. „Tschüss, guter Mond“, verabschiedete sich Raphael. „Tschüss, ihr zwei“, sagte der Mond und schüttelte lächelnd den Kopf. Das waren schon zwei wilde Kinder.

Dann ging die Fahrt über die Milchstraße weiter. Leni lachte und freute sich. Die Fahrt machte wirklich riesigen Spaß. Sie streckte vorsichtig die Hand aus und berührte den Glitzerstaub auf der Straße.

„Oohhh“, rief sie, „der ist ja richtig weich!“

Sie lachte, denn jetzt hatte sie ganz glitzernde Hände. Dann pustete sie kräftig und der Glitzerstaub flog wieder zurück in die Luft. Das war vielleicht lustig, dachte sie. Plötzlich hörte sie ihren Namen.

„Leeeeennniiiii!“, rief da jemand von weitem. Das kleine Wolkenmädchen entdeckte ihre Mutter am Rande der Milchstraße. „Oh, ich glaube, ich muss nach Hause“, sagte Leni. „Kein Problem“, antwortete Raphael und lenkte den Waggon zur Wolkenmama. „Hallo Mama, ich durfte eine Milchstraßenfahrt machen. Das war vielleicht schön!“ Die Wolkenmama lächelte und hob ihr kleines Wolkenmädchen aus dem Waggon. „Na, das freut mich, aber jetzt musst du schlafen, sonst kannst du am Tag nicht über den Himmel ziehen.“ „Ja stimmt. Jetzt bin ich auch wirklich müde“, gähnte Leni. „Tschüss Raphael, es hat mir echt Spaß gemacht.“ „Tschüss, ich hoffe, wir machen das irgendwann noch einmal“, winkte Raphael.

Dann kuschelte sich Leni bei ihrer Mama in den Arm und war rasch eingeschlafen. Die Wolkenmutter lächelte und gab ihrem Wolkenmädchen einen Kuss auf das Haar. Dann trug sie es in ihr Bettchen und wünschte ihm eine Gute Nacht!

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