Читать книгу Solange ich schreibe, lebe ich! - Hanan Al Obaidat - Страница 36

15. April 1943

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[…] Und weisst Du, wie ich mir eine Frau vorstelle? So: Reserviert und doch bereit, klug und bescheiden, verlangend und zugleich abwehrend, von sich wegstossend und ganz herzlich anziehend, heiss und kalt zugleich. Erst in solchem Wechsel gedeiht der Reiz. Du hast vieles davon an Dir, ich weiss es. Du bist äusserlich sehr schön gebaut, vollkommene Harmonie sucht man aber überall anderswo vergebens. Ich hätte es Dir damals nicht angesehen, dass Du so kräftig und wiederstandsfähig wärest. Du bist ganz muckelig beieinander, wenn der Ausdruck gestattet ist. Du kannst ungeheuer feurig sein und mutig und dann wieder so innig, so selig-innig! Und küssen kannst du wie eine Meisterin. Am wohlsten habe ich mich immer gefühlt, wenn Du so langsam und erwartungsvoll zu mir gekrochen bist und mir verlockend in die Augen geschaut hast und dann mich an Dein liebes Herz gezogen hast, ganz fest. Du, das tut einem Manne wohl, der im Krieg steht und sonst jeden Trost abweisen muss. […]

Solange ich schreibe, lebe ich!

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