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Drei

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Alles war bereit für einen spannenden Nachmittag auf Bayerns ältester Trabrennbahn. Die bayerische und die deutsche Fahne sowie Fahnen vieler Sponsoren waren gehisst. Die Tribünen und die aufgestellten Biertischgarnituren neben der Zielgeraden waren schnell besetzt. Viele Besucher kamen mit Campingstühlen und suchten sich ein schattiges Plätzchen am Schlussbogen neben der Bande. Die Bahn war von den Verantwortlichen des Rennvereins wieder hervorragend präpariert worden. Das Personal in den Verpflegungszelten und Wettbuden wartete bereits auf Kundschaft und auch das Wetter spielte mit. Im Innern der Bahn platzierten die Mitarbeiter eines hiesigen Autohauses, die diese Plattform gerne als Werbung für sich nutzten, ihre Nobelkarossen. Der »Verein für Traber- und Warmblutzucht im Rottal« hatte alles bestens organisiert und keine Mühe gescheut, seinen Gästen einen unvergesslichen Nachmittag zu bereiten. Als Bahnsprecher verpflichteten die Verantwortlichen den bekannten Sportkommentator Hartwig Thöne, der vielen Besuchern als Moderator des Senders »Sport1« bekannt war. Thöne galt nicht nur als Fußballfachmann, sondern auch als ausgewiesener Trabrenn-Experte, der die Highlights des Trabrennsports auf nahezu allen deutschen Rennbahnen kompetent und emotional zugleich kommentierte.

Wie jedes Jahr war der Tisch mit der Nummer 25 auf der altehrwürdigen Holztribüne, die Anfang des 20. Jahrhunderts von den damaligen Rossnarrischen im Jugendstil errichtet worden war, auf den Namen Thomas Huber reserviert. Von dort hatte man einen herrlichen Überblick über das 1.000-Meter-Oval und das zweite Wahrzeichen Pfarrkirchens, die Wallfahrtskirche Gartlberg, die hoch über der Stadt thronte. Letztere interessierte die ehemaligen Schüler des Pfarrkirchner Gymnasiums an diesem Tag allerdings wenig.

Schon eine halbe Stunde vor Rennbeginn war die Runde der Freunde komplett. Neben Thomas Huber und Helmut Drexler fanden sich wie immer Berni Ebner, Karl Denk und Florian Sattler zum Wetten ein. Erstmals ergänzte Rudi Kellner die Runde, den Helmut Drexler gestern Abend zufällig getroffen und ihn bei dieser Gelegenheit zum Mitwetten überredet hatte.

»Ich hab überhaupt keine Ahnung von Pferden und genauso wenig vom Wetten«, stellte Kellner gleich zu Beginn klar.

»Das macht nichts. Hauptsach, du hast a Geld dabei«, kommentierte Thomas Huber augenzwinkernd. Schnell einigten sich die Schulfreunde, dass jeder vorerst 20 Euro in einen gemeinsamen Wettpott einzahlte, den Banker Helmut Drexler verwaltete. Insgesamt hatte das Sextett so ein Startbudget von 120 Euro, von dem bei den einzelnen Rennen ein bestimmter Betrag gesetzt werden sollte. Anschließend holten sich die Männer jeweils eine Radlermaß. Ein Grund zum Anstoßen fand sich immer.

»Welche Wettarten gibt’s eigentlich?«, wollte der Wettnovize Rudi Kellner wissen, bevor er seine 20 Euro lockermachte.

»Grundsätzlich gibt es Sieg- und Platzwetten sowie die eher schwierig zu treffenden Zweier- und Dreierwetten. Bei der Siegwette musst du den Sieger des Rennens vorhersagen, bei der Platzwette muss dein gewettetes Pferd unter die ersten drei kommen, wobei sich die Gewinne bei dieser Wettart logischerweise sehr in Grenzen halten. Und bei der Zweier- und Dreierwette musst du die ersten zwei beziehungsweise die ersten drei in der richtigen Reihenfolge vorhersagen«, erklärte der Experte Helmut Drexler.

»Ich denk, wir sollten beim ersten Rennen mit einer Siegwette anfangen«, schlug Thomas Huber vor.

Das erste Rennen war gleichzeitig der erste Vorlauf zum Eurocup der Amateure, der mit acht Pferden besetzt war.

»Was haltet ihr von Dark Fighter, der mit der Nummer fünf?«, fragte Berni Ebner in die Runde, nachdem er sich im Traberjournal über die Starter informiert hatte.

»Der Dark Fighter ist eigentlich ein ganz gutes Pferd, aber der Gegner sitzt im Sulky«, mutmaßte Drexler.

»Was heißt denn das schon wieder?«, fragte Rudi Kellner ungeduldig nach.

»Das heißt, dass der Fahrer des Pferdes, Manfred Dietl, nicht der Geschickteste an der Fahrleine ist«, erklärte Drexler.

»Aber vielleicht hat er ja mal eine Sternstunde, der Manfred«, hoffte Florian Sattler.

»Kennst du den Dietl?«, wollte Berni Ebner wissen.

»Ja, klar kenn ich den Manfred. Der wohnt in Pflanzenöd, ungefähr zwei Kilometer von mir entfernt. Der ist auch bei der Schönauer Feuerwehr, genau wie ich. Mittlerweile ist der Manfred einer der größten Eierproduzenten in der Region«, erklärte Sattler, der aus Schönau kam, ungefähr zehn Kilometer nördlich der Rottaler Hauptstadt.

»Wie viele Hühner muss man denn haben, um zu den größten Eierproduzenten zu gehören?«, fragte Ebner neugierig nach.

»Das kann ich gar nicht genau sagen. Es sind bestimmt einige Tausend, und alle in Boden- und Freilandhaltung. Der liefert seine Eier in ganz Süddeutschland aus«, entgegnete Sattler.

»Das ist ja schön und gut, aber hilft uns nicht bei der Frage, auf wen wir setzen sollen«, unterbrach der Polizeibeamte Thomas Huber den landwirtschaftlichen Exkurs.

»Hast du den Dietl vielleicht g’fragt, wie er seine Chancen einschätzt?«, wollte Karl Denk von seinem ehemaligen Schulfreund Florian wissen.

»Ja, letzte Woche hab ich ihn in Schönau beim Einkaufen ’troffen und da hab ich mit ihm g’redet«, antwortete Sattler.

»Mach’s nicht so spannend. Was hat er g’meint?« Thomas Huber wurde langsam ungeduldig.

»Er will auf Sieg fahren, hat er g’sagt«, bestätigte Sattler.

»Das wollen s’ alle«, bemerkte Helmut Drexler abwertend.

»Trotzdem sollten wir schon rein aus patriotischen Gründen auf das Pferd des Pflanzenöders setzen«, fasste Thomas Huber die Diskussion zusammen. Die Tippgemeinschaft war einverstanden. Helmut Drexler füllte den Wettschein aus und bezahlte die Wette mit zehn Euro im nahen Wetthäusl.

Wenig später trabten die acht Pferde hinter dem Startauto her. Vor ihnen lagen genau 2.100 Meter, was 100 Meter mehr als zwei Bahnrunden bedeutete. Die Zuschauer erhoben sich und beobachteten den Start. Alle Pferde traten glatt ein und liefen in der vorgeschriebenen Gangart, nämlich im Trab. Manfred Dietl ließ sein Pferd ruhig eintreten und reihte sich am Schluss des Feldes in zweiter Spur ein. Das Achter-Feld positionierte sich in vier Zweierreihen.

Bereits nach einer halben Runde steuerte Manfred Dietl, der von den zahlreichen einheimischen Zuschauern angefeuert wurde, sein Pferd nach außen in die dritte Spur und griff an.

»Was macht der denn jetzt? Das ist doch viel zu früh«, kommentierte Helmut Drexler die Aktion des Fahrers.

Die innen trabenden Pferde reagierten auf den Angriff des Pflanzenöders und zogen ihrerseits das Tempo an, wodurch Dark Fighter in der dritten Spur hängen blieb.

»Unseren ersten Zehner können wir abschreiben«, befürchtete auch Thomas Huber, dem klar war, dass das Pferd durch die weiten Wege in der dritten Spur nicht mehr gewinnen konnte.

So kam es auch. Dark Fighter musste dem aufwendigen Rennverlauf, den ihm sein Fahrer beschert hatte, Tribut zollen. Bereits im letzten Bogen zogen die inneren Pferde an dem müden Dark Fighter vorbei. Auf der Zielgeraden brach das Pferd völlig ein, und Manfred Dietl kam nahezu im Schritttempo unter dem Gelächter vieler Zuschauer als Letzter an.

»Ich hab doch gleich g’sagt, dass der Dietl kein Talent für den Sport hat. Der kann bestimmt gut Eier verkaufen, aber von Trabrennen hat der keine Ahnung. Wenn er angreift, muss er schnell nach vorne fahren oder mit seinem Speed bis zum Einlauf warten«, schimpfte Helmut Drexler.

»Da wird der Manfred keine gute Nacht haben. Der ist immer so schnell in seiner Eitelkeit ’kränkt«, ergänzte der Feuerwehrkamerad Florian Sattler.

In diesem Moment trat Hans Baumgartner, der langjährige und mittlerweile pensionierte Kollege des Polizeibeamten Thomas Huber, an den Tisch der enttäuschten Wettgemeinschaft. Mit seinen 63 Jahren machte der Brillenträger, trotz seiner angegrauten Haare, noch einen sehr sportlichen Eindruck.

»Servus, Hans. Hast einen Tipp für uns? Unser Pferd ist grad Letzter ’worden.«

»Grüß dich, Thomas, ja, auf den Dietl Manfred kannst ned wetten. Das hätt ich euch vorher sagen können«, antwortete der ehemalige Polizist und Rottaler Traberexperte.

»Das hab ich ihnen auch g’sagt, aber auf mich haben s’ ned g’hört«, frotzelte Helmut Drexler, der immer noch ein wenig sauer war.

»Und? Hast einen Tipp?«, hakte Thomas Huber nach.

»Wenn’s normal läuft, kann im nächsten Rennen der Biendl Gerd mit der Lovely Queen nicht verlieren«, mutmaßte Baumgartner.

»Und was ist mit dem Hengst vom Staudinger Sepp?«, fragte Thomas Huber.

»Der Staudinger Sepp hat zurzeit absolut keinen Lauf«, antwortete Hans Baumgartner und ging zurück zu seinem Platz.

»Wenn’s normal läuft. Wenn ich das schon hör«, grantelte der Neuwetter Rudi Kellner.

»Beim Trabrennen gibt’s keine Vollkasko-Versicherung. Da kann immer was passieren«, stellte Thomas Huber klar.

»Also gut, dann wetten wir auf die Lovely Queen, aber da werden wir nicht die Einzigen sein«, fasste Helmut Drexler die Diskussion nüchtern zusammen. Diesmal war die Wettgemeinschaft etwas mutiger und investierte gleich 20 Euro aus ihrem gemeinsamen Wettpott auf das Pferd des vielfachen bayerischen Champions Gerd Biendl.

Gleich nach dem Start ging Lovely Queen an die Spitze und führte das Feld bis zum Schlussbogen an. Auf der Zielgeraden sprangen die sechs Freunde auf und feuerten ihr Pferd lautstark an. Die Stute zeigte ihre Klasse. Sie löste sich auf der Zielgeraden vom Feld und gewann überlegen mit fünf Längen Vorsprung. Die Runde freute sich über ihren ersten Wettgewinn und klatschte sich gegenseitig ab.

»Ich hab’s g’wusst, auf die Tipps vom Baumgartner Hans kannst du dich verlassen.« Thomas Huber fühlte sich bestätigt.

Den Freunden war allerdings noch unklar, wie hoch der Wettgewinn ausfallen würde, da die aufgestellten Bildschirme mit den Eventualquoten von ihrem Platz aus nicht einsehbar waren. Als sie vom Bahnsprecher Hartwig Thöne erfuhren, dass die Siegquote von Lovely Queen lediglich 14 zu 10 betrug, war der Wettgemeinschaft die Ernüchterung an ihren langen Gesichtern anzusehen. Das bedeutete, dass sie für ihre eingesetzten 20 Euro trotz Sieg lediglich 28 Euro ausbezahlt bekamen.

Rudi Kellner brachte es auf den Punkt: »Das heißt, wir haben einen Reingewinn von acht Euro. Pro Mann entspricht das genau einem Euro und 33 Cent. Da werden wir nicht reich.«

Ein älterer Mann vom Nebentisch drehte sich um. »Jo, jo, auf der Rennbahn kann man scho a kloans Vermögen machen, du musst vorher aber ein großes g’habt haben!« Der Mann grinste schelmisch.

Die sechs Mitdreißiger mussten kurz überlegen, dann schmunzelten auch sie. Die Aussage des Nachbarn bremste jedoch nicht ihre Wettleidenschaft, im Gegenteil.

»Ich denk, wir sollten das Risiko erhöhen und die Dreierwette spielen«, schlug Thomas Huber vor.

Die Wettgemeinschaft war mit dem Vorschlag einverstanden. Von nun an übernahm der vermeintliche Experte Helmut Drexler den Vorsitz der Runde. Er beobachtete die Pferde beim Warmlaufen und machte sich Notizen in sein Traberjournal. Kurz vor den jeweiligen Rennen füllte er den Wettschein für die Dreierwetten aus. Die anderen Mitglieder der Wettgemeinschaft mussten nur seinen Vorschlägen zustimmen, was sie auch taten.

Leider stimmte das theoretische Wissen Drexlers mit dem praktischen Geschehen auf dem Renngeläuf häufig nicht überein. Einmal wechselte ein gewettetes Pferd auf der Zielgeraden in den Galopp und wurde disqualifiziert. Ein anderes Mal gewann ein Außenseiter, der nicht auf dem Wettschein der sechs Freunde stand.

Nachdem sich der eingesetzte Wettpott mittlerweile nahezu halbiert hatte, konnte sich Karl Denk eine kleine Spitze in Richtung Thomas Huber nicht verkneifen. »Gut, dass heuer deine Marion ned dabei ist, sonst hätten wir uns wieder was anhören dürfen.«

»Das Kapitel Rennbahn ist für die Marion beendet. Die habe ich für ein paar Tage nach Griesbach zum Wellnessen g’schickt«, rechtfertigte sich Huber.

»Eine gute Idee«, kommentierte Berni Ebner lachend.

Da es auch in den nächsten Rennen für die fidele Runde nichts zu ernten gab, hatte Rudi Kellner einen Vorschlag. »Du, Thomas, geh doch mal zu deinem Ex-Kollegen und frag ihn, ob er noch einen Tipp für uns hätte, weil so kommen wir ned weiter.«

»Ja gut, ich geh ihn fragen, schlechter als die Tipps vom Helmut können seine kaum sein«, frotzelte Thomas.

»Was kann ich dafür, wenn die Pferde ned so laufen, wie ich mir das vorstell? Außerdem könnt ihr es auch ned besser. Ich sag nur Manfred Dietl«, flachste Helmut.

Wenig später kam Thomas zurück und brachte einen ausgefüllten Wettschein mit. »Der Hans hat g’meint, im nächsten Rennen hat der Antonio vom Schwarz Georg eine Riesenchance. Das ist ein Außenseiter und zahlt am Toto bestimmt dreistellig. Den spielen wir für 20 Euro auf Sieg. Was meint ihr?«

»Okay, das riskieren wir. Ist eh schon wurscht«, stimmte ihm Karl Denk zu.

»In der Tasche wird’s nicht mehr«, ergänzte Rudi Kellner.

Das Rennen entwickelte sich anfangs ebenfalls nicht zum Geschmack der Pfarrkirchner Wettrunde. Antonio lag hinter dem Führenden in der Innenspur und hatte während der zwei Runden keine Möglichkeit zum Überholen, da neben ihm ein anderes Pferd trabte, das ihm den Weg versperrte. Zu Beginn der Zielgeraden ließ jedoch das außen trabende Pferd nach, fiel zurück, und der Weg war frei für Antonio. Sein Fahrer Georg Schwarz erkannte sofort die Situation und steuerte den auf der Innenspur geschonten Hengst nach außen. Dann lief er locker unter dem Applaus des Pfarrkirchner Publikums und ganz besonders unter dem Jubel der Wettgemeinschaft an Tisch 25 an dem führenden Gespann vorbei und siegte mit großem Vorsprung.

»Ist das geil. Ich hätt ned ’glaubt, dass der Antonio noch rauskommt«, freute sich Thomas Huber.

»Ich wär nie auf den Antonio ’kommen«, gab Helmut Drexler unumwunden zu.

Die Freunde klatschten sich ab, prosteten sich freudestrahlend zu und tranken auf Hans Baumgartner, der ihnen den Tipp gegeben hatte.

Gespannt wartete das Sextett auf die Stimme Hartwig Thönes, die den endgültigen Einlauf und die Quoten bekannt gab. »Yes«, schrien sie vereint und machten die »Beckerfaust«. Für Antonio gab es eine Quote von 120 Euro für zehn Euro Einsatz auf Sieg. Das hieß, es gab eine Auszahlung von 240 Euro für die Wettgemeinschaft an Tisch Nummer 25.

»Das ist eine andere Hausnummer«, merkte Rudi Kellner betont nüchtern an.

»Jetzt müssen wir uns aber beim Baumgartner Hans bedanken«, forderte Florian Sattler.

»Ich bring ihm gleich eine frische Radlermaß vorbei«, schlug Thomas Huber vor.

»Bring ihm auch eine Leberkässemmel mit. Den müssen wir uns warm halten. Den Ex-Bullen können wir morgen auch wieder gut gebrauchen«, ergänzte Karl Denk nicht ohne Hintergedanken.

Zum Ende der Veranstaltung holten sich die zufriedenen Wetter eine Stärkung in den Verpflegungszelten der Pfarrkirchner Rennbahngastronomie. Mit Leberkäs-, Würstl- und Schnitzelsemmeln war das kulinarische Angebot wie jedes Jahr recht überschaubar.

Letztlich konnten die sechs Freunde den Renntag als Erfolg verbuchen. Ihren Einsatz von 20 Euro pro Person hatten sie mehr als verdoppelt. »Keine Bank dieser Welt zahlt höhere Zinsen als hier auf der Rennbahn, gell, Helmut«, scherzte Berni Ebner in Richtung seines Freundes Helmut Drexler, der bekanntlich bei einer Bank beschäftigt war. In der Hoffnung, dass es morgen am Pfingstdienstag, am Tag des Bayerischen Zuchtrennens, mindestens genauso gut lief, verabschiedete sich die gesellige Runde gegen 19 Uhr und freute sich auf den nächsten Tag.

Ausgetrabt

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