Читать книгу ...und Klick ! - Heide-Marie Rohne - Страница 12

Möpschen unterwegs in „feuchten Gebieten…..“.
Spiegel einer Gesellschaft?

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Ich Möpschen Adelheid, denke mir, dass die Herausforderungen eines Menschen in der heutigen Zeit stark begrenzt sind.

Auch meine Herausforderungen beschränken sich zum Beispiel auf das übliche, täglich zu bekämpfende Hungergefühl und des anschließenden, nach übermäßigen Genusses feinster Hundetörtchen anstehenden Völlegefühls.

Als beispielhaft für mein Leben gilt es auch, das im Folgenden beschriebene Missgeschick zu vermeiden, das aus geschickter Körperhaltung besteht, um dem grauseligem Gefühl von Öl in den Ohren zu entgehen, wie letztlich erst durch den versehentlich, weil abgelenkt durch Muttileins mitteilungsbedürftiges Wesen, verursachten Verlustes des Inhaltes der Massageölflasche mit folgenreichem Ergusses in eines meiner Öhrchen, welches mir wochenlanges Taubheitsgefühl und dem Masseur, durch mein erzürntes Muttilein ein juristisches Nachspiel bescherte.

Eingezwängt in die für dieses Jahrhundert angesagte Lebensweise, projiziert ein Mensch die Ausrichtung seines Verhaltens und der Gedanken „gut“ erzogen nach Vorgaben von Wirtschaft und Wissenschaft und wie Esoteriker meinen – vorgegebener Aufgabenstellung des Universums, auf das Funktionieren seiner Gestalt.

Wen wundert´s da ob mangelnder Herausforderung durch Kriege, Krankheiten und Katastrophen (zumindest in diesem Teil der Welt), die Begehung total gesicherter Bergwege, das Spielen der Kinder auf risikolosen und erlebnisarmen Spielplätzen oder die angebotslose Schulerziehung in Projektwochen bezogener Erinnerungsgestaltung von eigentlich lebenserhaltenden Wissenserweiterungen, nicht ausreicht, um die Sehnsucht nach Austesten seines Könnens und seiner Lebensfähigkeiten zu befriedigen.

Existenzsichernd kann sich Mensch den Kick eigentlich nur noch über Medien erlauben.

Zumindest in der Fantasie kann er Erlebnisse bestehen, die er im realen Leben gerne misse. Funktionierend, in Schubladen passend, ansonsten als Querulant verschrien, unbrauchbar.

Sich in den abstrusen und ekelerregenden Tiefen seiner Seele zu suhlen, das darf er, domestiziert wie er ist, im Kino oder im Buch erleben.

Kommt man da an die Grenze des fast Unaushaltbarem, kann sie ungefährlich, weil im bequemen Kinostuhl –Vollgestopft mit Poppcorn und süßer Limo, oder daheim lesend – im kuscheligen Felldeckchen eingehüllt, mit Käsehäppchen und exzellent mundendem Rotwein im kuscheligen Ohrensessel erlebt werden.

Ein heimeliges Feuerchen im Kamin – gelebte Wohlfühlgesellschaft /Wohlstandsgesellschaft. Kein echt erfahrbares Leid erreichend und öffentlich legitimiert kann er seine Höherstellung bekunden und ist eigentlich doch nur ein armer Mops ist, dem der Spiegel seiner Gesellschaft vorgehalten wird.

Ich, Möpschen Adelheid, kann mich sooo gut in Menschen einfühlen, darf doch auch ich mich nicht in feuchten Gebieten tummeln und auf Matschwiesen wälzen, mich meiner Schublade gemäß – nur heimlichen fantasiereichen Gedanken über ein aufregendes Leben hingeben.

Das Menschenleben könnte viel Erfüllung bieten, gelänge die Aufmerksamkeit über die eigene begrenzte Sichtweise hinweg.

...und Klick !

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