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TREIBSTOFF FÜRS GEHIRN

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Das Gehirn arbeitet 24 Stunden am Tag, sendet und empfängt Unmengen von Signalen, verarbeitet sämtliche Gefühlsregungen – und wiegt nur 1,5 Kilogramm. Überdies bildet es das Steuerungszentrum für jede Bewegung.

Wie aber kann man das Gehirn gesund und fit erhalten? Kurz: Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören ein gutes Stressmanagement, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung.

Beginnen wir mit dem Thema Stress. Stress kann auf Dauer Funktionsstörungen der Synapsen und Nerven verursachen, weil er sich negativ auf die Produktion von Botenstoffen (Neurotransmittern) auswirkt. Stress führt überdies zur Produktion von Hormonen, die den Herzschlag beschleunigen, den Blutdruck erhöhen und die Atmung verändern.

Natrlich kann Stress manchmal anregend wirken, oft kippt das Stressgefühl jedoch ins Negative und wird übermächtig. Chronischer Stress ist Gift für Körper und Seele. Seine zerstörerische Wirkung zeigt sich an Schwächen in Kognition und Gedächtnis. Zu den Symptomen chronischer Stressbelastung gehören zudem innere Unruhe, Angstgefühle und Niedergeschlagenheit.

Um Stress zu minimieren, sollten Sie sich nicht zu viel zumuten, Selbstzweifel und Grübeln möglichst vermeiden und sich von emotional belastenden „Dramen“ in Studio oder Kompanie fernhalten. Achten Sie auch auf innere Stressursachen wie zu hohe Ansprüche an sich selbst. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Entspannen – beim Musikhören oder im Freien. Auch aktive Stressreduktion durch Atemübungen, Gebet oder Meditation ist eine Möglichkeit.

Unbedingt vermeiden sollte man chronischen Schlafmangel. Er führt zu Schwächen in Koordination, Konzentration und Gedächtnis, überdies reduziert er die Reaktionsfähigkeit. Wie aber soll man einen Auftritt bewältigen, wenn man sich nicht konzentrieren kann? Nach zu wenig Schlaf leisten Teile der Hirnrinde Mehrarbeit, um den Mangel an Erholung auszugleichen. Aber auch dann kann das Gehirn nicht dieselbe Leistung erbringen wie im ausgeruhten Zustand. Auch im Schlaf bleibt unser Gehirn aktiv, um die Nervenbahnen zu regenerieren. Machen Sie also zwischendurch ruhig mal ein Nickerchen, wenn Sie müde sind, und gönnen Sie sich Ruhe, um sich tagsüber zu erholen. Menschen brauchen unterschiedlich viel Schlaf, um sich fit zu fühlen. Wenn Sie sich erschöpft fühlen und Ihr Gehirn wie benebelt ist, brauchen Sie wahrscheinlich etwas mehr Schlaf.

Ein wesentlicher Punkt der Gehirn-Fitness ist die Ernährung. Sie spielt insbesondere bei der Abwehr freier Radikale eine Rolle. Freie Radikale sind hochreaktive Atome, die Körperzellen zerstören. Da sie instabil sind, haben sie die Tendenz, sich mit anderen Molekülen zu verbinden, um zu wachsen, wodurch Gewebe geschädigt wird. Der Einfluss schädlicher freier Radikale lässt sich durch eine vitamin-, mineral- und antioxidantienreiche Ernährung sowie die Aufnahme reichlich gesunder Flüssigkeit minimieren.

Antioxidantien finden sich zwar auch in Nahrungsergänzungsmitteln, doch kann sie der Körper aus der Nahrung besser aufnehmen. Gute Quellen für Antioxidantien sind beispielsweise Cranberries, Pflaumen, Brombeeren, Heidelbeeren, Bohnen, Artischocken, Walnüsse und Pecannüsse. Eine gesunde Ernährung bietet Treibstoff für Körper und Gehirn. Hier noch einige weitere gesunde Lebensmittel, die Sie als Tänzer leistungsfähig erhalten:

Cerealien, Brot, Reis und Pasta aus Vollkorn liefern dem Gehirn eine stetige Energiequelle in Form von Glukose – gut für die Konzentration.

Fisch (z. B. Wildlachs) liefert Omega-3-Fettsäuren, die die Produktion von Serotonin anregen und auch vorbeugend gegen Alzheimer wirken.

Dunkelrote und lila Früchte (vor allem Heidelbeeren) wirken unterstützend bei einem schlechtem Kurzzeitgedächtnis und schützen das Gehirn vor stressbedingten Schäden.

Grünes Blattgemüse und Spargel sind hervorragende Vitamin-EQuellen und können dem Abbau der kognitiven Fähigkeiten vorbeugen.

•Mandeln, Leinsamen, Walnüsse und Pecannüsse sind weitere Lieferanten.

Avocados wirken durchblutungsfördernd, was ebenfalls zur Gehirn-Fitness beiträgt; sie sollen außerdem blutdrucksenkend wirken.

Bohnen stabilisieren den Blutzuckerspiegel. Da unser Gehirn Glukose benötigt, aber nicht speichern kann, sind sie ein wunderbarer Energielieferant für das Gehirn.

Bitterschokolade wirkt konzentrationsfördernd und regt zudem die Endorphinproduktion an, was die Stimmung hebt.

Kommen wir abschließend noch einmal auf die positiven Auswirkungen des Tanzens auf unsere Gehirn-Fitness zurück. Aus medizinischen Studien ist nachgewiesen, dass Tanzen die kognitiven Fähigkeiten und das Muskelgedächtnis verbessert. Gute kognitive Funktionen ermöglichen es uns, neues Wissen zu erwerben, Schlüsse zu ziehen und aufmerksam zu sein. Da Tanzbewegungen die motorische Rinde, die Stammganglien und das Kleinhirn einschalten, verbessern sie dadurch die Gedächtniskapazität. Als Tänzer muss man auch bei Proben oder auf der Bühne schnelle Entscheidungen treffen, um Bewegungen zu koordinieren, in der Musik zu bleiben, das Gleichgewicht zu halten, und sich dann auch noch an die Choreografie erinnern: All diese Anforderungen verbessern die neuronalen Verknüpfungen, also die Verbindungen zwischen den Nervenzellen, die Informationen durch die Nervenbahnen transportieren.

Die American Dance Therapy Association ist zudem überzeugt davon, dass Tanzen Ängste mindert und als effiziente Therapie bei Depressionen eingesetzt werden sollte. Tanzen kann allein schon dadurch, dass man sich in Bewegung und Musik ausdrückt, das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen fördern. Ob Sie nun Hip-Hop-Kurse, klassisches Ballett oder Zumba machen – das alles ist Tanz, und Tanz ist gut für das Gehirn!

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