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Man muss die Unterschiede zwischen der chinesischen Denkweise und der westlichen Denkweise verstehen. Betrachten wir beispielsweise die Schrift. Im Westen verläuft sie von links nach rechts, in China dagegen von rechts nach links. Aus diesem Grund unterscheiden sich auch die Orientierungspunkte. Im Westen ist der Osten rechts, der Westen links, der Norden oben und der Süden unten. In China ist der Westen rechts, der Osten links, der Norden unten und der Süden oben. Kennt man diese Unterschiede nicht, können bei der Interpretation alter Texte signifikante Fehler entstehen.

Betrachten wir den Menschen. Der Mensch lebt zwischen Himmel und Erde. Vom Zeitpunkt seiner Geburt an sieht er über sich den Himmel, unter sich die Erde. Die Helligkeit und das Verborgene, Himmel und Erde, stellen in der chinesischen Denkweise zwei Gegensätze dar und sind in allem enthalten. Dies entspricht genau der Entwicklung des Yin-Yang-Konzepts. Zu Beginn des Tages sehen wir, dass der Himmel hell ist. Wenn die Sonne langsam verschwindet, wird der Himmel dunkler, die Sonne geht unter. Beim Sonnenuntergang taucht das Universum ins Verborgene ein. Der Mond erhebt sich am dunklen Himmel und der Mensch erkennt, dass die Sonne tatsächlich die Quelle des Lichts ist.

Gleichzeitig sieht man, dass die Sonne der Ursprung der Entstehung des Schattens ist. Betrachten wir beispielsweise einen Baum. Wenn die Sonne auf den Baum scheint, wirft dieser einen Schatten. In der Nacht, nach Sonnenuntergang, ist zu erkennen, dass auch der Mond ein Licht abstrahlt und ebenfalls einen leichten Schatten erzeugt. Es ist jedoch offensichtlich, dass der Mond sehr viel weniger Licht abstrahlt als die Sonne, und häufig wird er von Wolken ganz verdunkelt.

Alle diese Phänomene helfen, das Tai Ji zu verstehen, die Einheit. Am Ursprung der Dualität befindet sich das Vakuum. Zwischen Himmel und Erde gab es nichts, dann sind die beiden Gegensätze aufgetaucht. Der erste heißt Yang, das Licht, das die Sonne aussendet und das die Erde beleuchtet. Die Nacht erscheint im Yin. Diese kontrastierenden Phänomene, dieses Gegeneinander, heißt Yin-Yang. Daher auch der erste Satz: »Aus der Einheit entstehen Zwei«.

Traditionelle Chinesische Medizin für Dummies

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