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Diakon in Dortmund

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Diese Stelle interessiert mich dann doch sehr und ich bewerbe mich erfolgreich.

Unsere Dienstwohnung im Gebäude der Inneren Mission in der 2. Kampstraße 40 in Dortmund in der Nähe des Hauptbahnhofs, einem alten grauen Zahn von Haus, ist noch nicht frei.


2. Kampstraße 40 in Dortmund – im 1. Stock ganz links wird unsere Wohnung frei werden

Dort ist ein Frauenwohnheim der Mitternachtsmission untergebracht, für das sich die Fertigstellung des Neubaus verzögert. Es gelingt mir bei einem Kurzaufenthalt in Dortmund, für die ersten Wochen ein Provisorium von zwei düsteren Räumen mit mangelhaften sanitären Verhältnissen für den damals sündhaft teuren Mietzins von 156 DM monatlich von einer später wegen Mietwuchers verurteilten Hausbesitzerin in Dortmunds Altstadt in der Borsigstraße 23, Ecke Gronaustraße, zu mieten. Monica wird mit ihrem Halbtagsjob in einer Kirchengemeinde kaum mehr verdienen, als die Miete verschlingt. Als ich dort am 1. Juli 1959 mit unseren wenigen Sperrmüllmöbeln und Kartons per Beipackumzug ankomme, ist die Bude noch nicht frei. In den beiden Löchern hausen etwa ein Dutzend Männer. Als sie die „Wohnung“ endlich geräumt haben, hole ich eimerweise Dreck aus den Ecken hervor und kann das Wischwasser nicht oft genug erneuern, bis ich einen Hauch von Sauberkeit geschafft habe. Monica, deren Arbeitgeber sie nicht vor Ultimo ziehen lassen wollte, reist gesondert über Vermittlung einer Mitfahrerzentrale per Pkw an. Ihr Fahrer unternimmt unterwegs noch einen Verwandtenbesuch und kommt daher unplanmäßig spät in Dortmund an. Ich vermute, sie sei trotz der Vereinbarung eines Treffens in Dortmund direkt nach Castrop-Rauxel zu ihren Eltern gefahren. Dorthin besteht aber keine Telefonverbindung, so dass ich nicht nachfragen kann. So lege ich mich schlafen, in der Hoffnung, Monica werde mich, sollte sie doch noch kommen, in unserer Parterrewohnung schon herausklopfen. Sie kommt auch noch und klopft heftig gegen die Fenster, aber ich bin von der Knochenarbeit derart müde und im Tiefschlaf, dass sie mich nicht wach bekommt. So fährt sie mit der Straßenbahn weiter nach Castrop und muss ihre bereits schlafenden Eltern aus dem Bett klingeln.


Diakon in Dortmund und Soest - Rückblicke - Teil 4

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