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Aufeinandertreffen

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Aufeinandertreffen

Die Kamera übertrug sowohl Bild als auch Ton. Das Schloss Bellevue sah von außen relativ unbeschädigt aus. Die Einheit der K.S.K. schlich schnell und leise wie Schatten an den Seitenwänden des Gebäudes entlang. Julia war sich sicher, dass jedes der vielen Fenster von einem von ihnen nicht aus den Augen gelassen wurde, aber die Angreifer waren wohl klug genug, sich von diesen fernzuhalten. Schritt für Schritt arbeiteten sich die Soldaten vor und überquerten den großen Platz vor dem historischen Gebäude. Statt sich alle beim Haupteingang zu versammeln, breiteten sie sich an der Hauptfront des Schlosses gleichmäßig auf. Dahlberg gab den anderen ein Handzeichen und alle gingen gleichzeitig in die Hocke. Als Frau hatte es die Soldatin sicher nicht leicht gehabt, sich auf diesen hohen Kommandoposten vor zu arbeiten.

Die ganze Einheit hielt die Position und jeder im Kontrollraum starrte gebannt auf den großen Bildschirm. Während auf dem Hauptmonitor die Helmkamera übertragen wurde, zeigten die Monitore daneben die Aufnahmen der Wärmebildkameras.

»Zugriff!«, sagte die Soldatin über ihr Headset und alle Mitglieder der Kommando Spezial Kräfte bewegten sich gleichzeitig. Jetzt erkannte die Politikerin den Plan. Sie schlugen jedes einzelne Fenster im Erdgeschoss ein und griffen von allen Seiten gleichzeitig an. Durch etwa jedes dritte Fenster wurde eine Rauchgranate geworfen. Dahlberg selbst trat den Haupteingang ein und stürmte den Eingangsbereich mit vier weiteren Kämpfern.

Augenblicklich schoss ein Feuerstrahl in ihre Richtung, der die Nacht erhellte. Im Gebäude war es dunkel und verraucht und so war kaum etwas zu erkennen. Die Soldaten pressten sich gegen die Wände oder warfen sich auf den Boden. Jetzt erwiderten sie das Feuer. Lautes Rattern der Maschinengewehre ertönte und Julia Bach hielt sich entsetzt die Hand vor dem Mund.

Ein Kampfeinsatz mit scharfer Munition im Schloss Bellevue war in jeder Hinsicht eine Katastrophe! Aber jetzt nicht vermeidbar. Ein weiterer Feuerstrahl, schoss ins Blaue hinein. Wer immer diese Angreifer waren, sie konnten nicht sehen, wohin oder worauf sie ihre Waffen abfeuerten. Dieser Feuerstrahl jedoch sah genau so aus, wie jener, den die merkwürdigen Flugobjekte abgeschossen hatten, nur in einer kleineren Fassung. Vermutlich also dieselbe Technologie!

Die Soldaten erwiderten das Feuer und rückten vor. Aus Julias Perspektive gingen sie nun völlig blind durch den Rauch, bis sie in einen Korridor kamen, den sie einsehen konnten. Auf der anderen Seite war definitiv eine groß gewachsene Person zu erkennen.

Nur eine Millisekunde danach wurde wieder geschossen. Die Person zappelte bei jedem Treffer der Maschinengewehre im Stehen herum, bis sie schließlich flach auf den Boden fiel. Blitzschnell rannten Dahlberg und ihr Team vorwärts und stürmten die einzelnen Zimmer.

»Gesichert!«, riefen sie im Sekundentakt. Von einem anderen Teil des Gebäudes hörten sie wieder Gewehrfeuer. Die Ereignisse überschlugen sich und Julia konnte sie kaum mitverfolgen. Als die Gruppe um eine Ecke lief, stießen sie auf eine weitere Gestalt, die nur schwer zu erkennen war. Sie hielt definitiv eine Schusswaffe in der linken Hand und trug etwas, das aussah, wie ein Motorradhelm. Die Ministerin war davon überzeugt, dass diese Videos gespeichert wurden, um später analysiert zu werden.

Statt den Fremden sofort zu erschießen, gingen die Bundeswehrsoldaten in Deckung. Ein weiterer Feuerstrahl erhellte den Raum und flog an ihnen vorbei.

»Surrender!«, hörten sie Dahlberg laut brüllen. »You are outnumbered!«

Ein weiterer Feuerstrahl war die Antwort. Blitzschnell stürmte die Soldatin um die Ecke, warf sich auf den Boden und feuerte zwei Schüsse ab.

»Wow!«, staunte der General als er, wie sie alle, erkannten, dass Henrike Dahlberg mit diesen Schüssen genau auf die Knie der Person gezielt und getroffen hatte. Der Fremde ließ seine Waffe fallen und fiel auf die Knie. Innerhalb einer halben Sekunde war die Soldatin aufgestanden und mit der Waffe im Anschlag nach vorne gestürmt. Jetzt hielt sie dem Fremden das Gewehr an den Kopf.

Irgendetwas war merkwürdig an dieser Person. Sie war mindestens 2 Meter groß und hatte ungewöhnlich lange Arme. Der silberne Overall, der den gesamten Körper bedeckte, schien für den Kampfeinsatz völlig ungeeignet. Wer waren die?

»Kontakt!!«, brüllte ein Soldat hinter Henrike. Die Soldatin warf einen Blick über die Schulter und stellte fest, dass hinter der Ecke ein Feuergefecht begonnen hatte. Ihr Team wurde von hinten angegriffen. Die Kämpfer der Bundeswehr erwiderten das Feuer, während Dahlberg etwa zwanzig Meter entfernt von ihnen einem der Feinde die Waffe an den Kopf hielt.

Da öffnete sich eine Tür direkt neben ihr und eine Weitere dieser fremden Gestalten trat hinaus. Diese – ebenfalls 2 Meter große – Person packte die Soldatin, riss ihr mit einer unmenschlichen Kraft das Gewehr aus der Hand, hob sie hoch und warf sie den Flur hinunter. Doch die Anführerin dieser K.S.K.-Einheit zögerte keine Millisekunde. Soweit Julia es sehen konnte (sie konnte sich auch irren), machte die Soldatin im Flug einen Salto und landete auf den Füßen. Sofort darauf drehte sie sich um, holte dadurch Schwung und verpasste dem Gegner einen kräftigen Tritt in die Magengrube. Ohne anzuhalten drehte sie sich weiter im Kreis, trat erneut zu und erneut. Bei jedem Tritt wurde der Gegner einen Schritt nach hinten geschleudert. Die Angriffe kamen so schnell, dass der Feind keine Chance hatte, sich zwischen den Tritten zu orientieren und irgendwie auf den nächsten Schlag zu reagieren. Schließlich sank das Wesen ebenfalls zu Boden und die Soldatin sprang in die Luft und landete rittlings auf dem Fremden. Sofort begann sie, den fremden Mann zu würgen. Wild zappelnd versuchte dieser, sich irgendwie zu befreien und mit bloßer Muskelkraft, ihrem Würgegriff zu entkommen. Aber diese Kämpferin war nicht nur athletisch, sondern auch stark und der Feind gab seinen Widerstand auf. Flink tastete Henrike den merkwürdigen Helm an allen Seiten ab, bis sie eine Art Hebel fand, wodurch er sich weitete. Grob riss sie der Person die Bedeckung runter und holte mit der Faust aus.

Doch dann blieb ihre Faust in der Luft stehen, als alle das Gesicht dieses Wesens sehen konnten.

»Oh mein Gott …«, rief Dahlberg sichtlich geschockt, während hinter ihr immer noch ein Schusswechsel tobte. Die Soldatin schaltete ihre Nachtsichtkamera aus und die Taschenlampe an ihrem Helm dafür ein.

Sofort ging ein Raunen durch den Kontrollraum. Julia schrie sogar kurz auf.

»Das kann nicht sein!«, rief sie hilfesuchend, als alle das Gesicht des Aliens sehen konnten.

»Gesichert«, tönte es von hinten und der Lärm der Maschinengewehre hörte abrupt auf. Schritte machten ihnen klar, dass die Verstärkung da war. Urplötzlich waren fast ein Dutzend Gewehrläufe auf die beiden verletzten Außerirdischen gerichtet.

»K-können Sie das sehen Frau Ministerin?«, stotterte Dahlberg. Der Umstand, dass diese in jeder Hinsicht furchtlose Kriegerin, beim Anblick dieser Wesen völlig die Fassung verlor, war noch einmal beängstigender.

Doch offensichtlich wartete sie auf eine Antwort, und zwar auf eine von Julia und nicht von ihrem Vorgesetzten. General Kohl deutete der Politikerin auf das Mikrofon. Zögerlich trat Julia einen Schritt vor und beugte sich runter.

»Wir sehen es alle«, antwortete sie und atmete tief durch. »Sie haben da gerade unglaubliches geleistet, Leutnant. Nehmen Sie die Fremden fest, aber seien Sie vorsichtig.«

»Hier, Einheit 4. Haben den Bundespräsidenten gefunden!«, sagte eine Männerstimme derweil über Funk. »Er ist bewusstlos. Wir brauchen die Sanitäter!«

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