Читать книгу Die Tochter der Eriny - Lara Elaina Whitman - Страница 10

Schon wieder Einhornhaut

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Wir gingen durch eine unscheinbare Tür. Karan Drun hielt den Hauptmann und die Wachen mit einer herrischen Geste zurück. »Du weißt, dass Soldaten ihre Gemächer nicht betreten dürfen. Meine Mutter verträgt keine Störungen.«

»Was habt Ihr vor, mein Lord?« Der Hauptmann trat ganz nah an den Elbenlord heran und ließ endlich seine Maske fallen. Es war nichts mehr von Unterwürfigkeit in seinem Gesicht zu finden.

Besorgt sah ich von einem zum anderen.

»Das geht dich nichts an. Trete zurück«, grollte Karan Drun wütend.

Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern zog mich durch die Tür und schlug sie hinter uns zu. Eine Frau sprang von einem Sessel am Fenster auf, wo sie an einem großen Stück Stoff gestickt hatte. Sie hatte sogar eine spitze Haube auf. Ihr Kostüm hätte auf jedem Faschingsball den ersten Preis gewonnen.

»Mittelalterlich!«, dachte ich genervt. »Ist das seine Mutter? Sie sieht ihm gar nicht ähnlich.« Die Frau maß mich von oben bis unten und lächelte dann freundlich.

»Fiona, wir haben nicht viel Zeit. Sie stehen draußen und werden dort nicht bleiben«, stieß Karan Drun hervor und schob mich zu einem großen Himmelbett, in dem eine zweite Frau lag.

Ich erschrak. Die Frau sah fürchterlich aus. Ihr Körper war eigentlich nur noch ein mit Haut überzogenes Skelett. Ihr Gesicht hatte einen abwesenden Ausdruck. Es erinnerte mich an etwas. Sie atmete nur ganz flach und ich war mir sicher, dass sie bald sterben würde. Mitleid überschwemmte mich.

»Sie ist sehr krank. Ist das deine Mutter?«, fragte ich Karan Drun.

Er nickte, Tränen in den Augen. Dann setzte er sich an ihr Bett und nahm die schmale knochige Hand der Elbenfrau in die seine. »Sie ist hier, Mutter. Sie ist endlich gekommen.« Er blickte mich mit einem bittenden Blick an der Steine erweichen würde, aber was meinte er eigentlich damit.

Die Elbe, die Fiona hieß, trat neben mich. Sie griff mit spitzen Fingern nach meiner linken Hand und sah mir in die Augen. Und plötzlich wusste ich, was sie von mir wollten. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich biss mir auf die Lippen. Meine Heilungserfolge hatten sich wohl herumgesprochen. Aber sie hielten sich in Grenzen, je nachdem was die Ursache war.

»Ich bin nicht sicher, ob ich sie heilen kann. Sie ist so schwer krank«, stammelte ich verlegen. Ich wollte die Hoffnung der Beiden nicht zerstören.

»Versuche es, Gezeichnete. Bitte!«, sagte Fiona und führte mich auf die andere Seite des Bettes.

Ein dumpfes Geräusch ließ mich zusammenfahren. Jemand hieb mit der Faust von außen gegen die Tür. Das klang gar nicht gut. Ich sollte mich beeilen.

Fiona bedeutete uns leise zu sein und öffnete die Tür. Sie trat hinaus. Ich hörte ein paar Schreie, dann kam sie zurück, über und über besudelt mit blauem Pulver, das sich langsam in Nichts auflöste. Das kannte ich doch. Sie lächelte schwach. »Ich bin eine Filid, eine Seherin, und nur mit schwachen Kräften ausgestattet, aber es hält eine halbe Stunde. Ich hoffe das genügt.«

Mir blieb keine Wahl. Ich betrachtete das eingefallene Gesichtchen der Frau. Sie war bestimmt einmal sehr schön gewesen. Ich hoffte, ich konnte ihr tatsächlich helfen. Das sah wirklich schlimm aus. Zum Glück musste ich nicht wissen welche Krankheit sie hatte, glaubte ich zumindest. Allerdings war ich mir nicht sicher dabei. In meinem Magen grummelte es nervös. Hoffentlich machte ich nichts falsch.

»Karan, du musst sie jetzt loslassen und geh ein Stück zurück«, bat ich den Elbenlord.

Nachdem ich meinen Handschuh ausgezogen hatte, machte ich es mir auf einem Stuhl neben dem Bett bequem. Ich nahm vorsichtig ihre Hand und fühlte ihren Puls. Er pochte so leicht, als wäre sie ein Vögelchen. Ihre Haut fühlte sich kühl und schlaff an. Es schien kaum noch Leben in dem ausgemergelten Körper zu sein. Entschlossen legte ich mein Zeichen auf ihre Stirn.

»Filmreife Szene«, dachte ich noch kurz, denn zu mehr kam ich nicht mehr.

Ein Schlag traf mich, so heftig, dass ich aufstöhnte. Ich fühlte wie mir die Lebensenergie ausgesaugt wurde, so als hinge ein Vampir an meiner Halsader. Mir wurde schlagartig klar, dass das, was Lady Drun krankgemacht hatte, nichts Natürliches war. Das gleiche zehrende Gefühl durchfloss mich, wie bei Sartyr Hoagot als ich ihn geheilt hatte, nur unendlich viel stärker. Dunkle Schatten, die wie aus dem Nichts vor meinen Augen erschienen, begannen nach mir zu greifen und mich einzuhüllen. Ein Wispern und Heulen füllte meine Ohren mit schauerlichem Gesang und schürte das Grauen in mir. Ich schnappte nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Wenn ich nicht losließ, dann würde es mich töten, wurde mir plötzlich klar.

»Sarah, was ist mit dir!«, hörte ich Karan Drun rufen.

»Nicht, Ihr dürft sie nicht berühren, Lord Drun. Lasst mich!«, hörte ich Fiona sagen. Etwas zog an meinem Stuhl und ich glitt kraftlos zur Seite. Die Trennung verursachte mir einen ziehenden Schmerz, aber die dunklen Finger, die nach mir gegriffen hatten, lösten sich schlagartig auf.

Ein Gesicht beugte sich über mich. »Kannst du aufstehen?«

Ich hob nur müde den Kopf. »Zu schwach!«, flüsterte ich.

»Karan, hilf ihr auf den Stuhl, bitte«, hörte ich Fiona sagen, während sie zum Schrank ging und nach etwas suchte.

Karan Drun zog mich hoch und trug mich mehr zum Fenster, als dass ich selber lief. Ich konnte seiner Miene nicht entnehmen, was er jetzt dachte. Ich hatte versagt. Es tat mir so leid. Vorsichtig half er mir mich zu setzen. Fiona brachte mir ein Glas Wasser und ein Stück von irgendetwas, das ich nicht kannte. Misstrauisch betrachtete ich das Ding.

»Das hier ist Grünkraut. Es wird dir helfen. Du musst es kauen, nicht schlucken.« Fiona schaute mich aufmunternd an.

Ich schob die Wurzel zwischen die Zähne. Sie schmeckte erstaunlicherweise nach Schokolade, Kaffee und etwas Bitterem. Ich kaute eine Weile darauf herum. Es wurde zäh wie Kaugummi, aber der Effekt war erstaunlich. Es war wie ein Energieschub.

Vom Bett kam ein grauenvolles Husten. Karan Drun fuhr herum und stürzte zu seiner Mutter hinüber.

»Mutter?«, rief er entsetzt.

Die Elbenfrau bäumte sich auf. Ihr Körper bog sich in einem heftigen Krampf durch. Ich hatte Angst, sie könnte sich die Wirbelsäule brechen, falls Elben so etwas hatten. Doch die Art und Weise wie das ganze hier ablief, kam mir bekannt vor. Ich rappelte mich hoch und wankte zu Mutter und Sohn hinüber. Das Zeug, das mir Fiona gegeben hatte, war eine Wunderdroge, da ich mich um Längen besser fühlte. Zwar immer noch schwach, aber nicht mehr so ausgelaugt.

Karan Drun versuchte seine Mutter zu stützen, doch Fiona zog ihn weg.

»Nicht, mein Lord. Wartet! Wir können jetzt nichts tun. Das muss sie selbst schaffen«, versuchte sie ihn zu beruhigen.

Lady Drun setzte sich abrupt auf. Ein Schwall Blut schoss ihr aus dem Mund und ergoss sich über die Bettdecke. Das hatte ich nicht gewollt. Sie würgte und hustete sich die Seele aus dem Leib. Es sah aus wie bei einer Katze, die ihr Gewölle hervor würgen wollte, es aber nicht fertigbrachte.

»Wird sie es ausspucken können?«, fragte ich Fiona bestürzt.

»Wir wissen nicht, was sie verzaubert hat. Ich kann es nicht sagen«, antwortete mir die Frau beunruhigt.

»Ich glaube ich weiß, was es ist. Es muss getrocknete Einhornhaut sein. Ich habe das schon einmal gesehen«, sagte ich nachdenklich. »Vielleicht hat es nicht gereicht«, überlegte ich grübelnd.

»Wenn du das noch einmal machst, dann kannst du sterben. Grünkraut ist eine sehr starke Droge. Du darfst nicht zu viel davon essen. Dein Körper wird dir das übelnehmen«, warnte mich Fiona und hielt mich davon ab, Lady Drun die Hand wieder auf die Stirn zu legen.

Die Frau hustete und würgte, es kam aber nichts. Karan Drun sah mich immer noch entsetzt an. Wenn ich nichts tat, dann war alles umsonst gewesen.

»Vielleicht reicht ein kurzer Schub«, warf ich ein. »Können Sie mich trennen?«, fragte ich Fiona.

Sie nickte zwar, war aber nicht einverstanden. »Du bist zu wichtig, Gezeichnete. Ich darf das nicht zulassen. Du könntest sterben.«

»Das werde ich nicht«, sagte ich zuversichtlich. Keine Ahnung, woher ich das wusste. »Nicht, wenn Sie mir helfen.« Ich hatte eine Idee. Zumindest war das in den Fantasyromanen immer so gewesen. Zauberinnen konnten sich doch verbinden, oder etwa nicht? Vielleicht konnte ich ein wenig von Fionas Energie haben. Sie strahlte sie ja förmlich aus, so stark, dass meine Haut sogar ein wenig kribbelte.

Fiona verstand mich sofort, aber ihr Gesicht hatte einen zweifelnden Ausdruck. Es war offenbar möglich, aber schwierig. Trotzdem streckte sie mir ihre Hand entgegen. Ich berührte sie mit meinem Zeichen. Es war fast so gut wie das Grünkraut. Mein Körper leuchtete hellweiß auf. Rasch zog ich die Hand weg. Fiona war ganz weiß im Gesicht geworden und musste sich setzen.

»Geht es Ihnen gut?«, fragte ich bestürzt. Jetzt war ich der Vampir, jedenfalls kam ich mir wie einer vor.

Sie nickte schwach. »Ja, das wird wieder. Du bist sehr stark. Ich hätte nicht gedacht, dass du dazu in der Lage bist.«

»Entschuldigen Sie bitte. Ich habe das noch nie gemacht«, sagte ich verlegen und kam mir wie ein Dieb von Lebensenergie vor. Aber immerhin wollten sie ja, dass ich Lady Drun half.

»Sie hätten mich töten können.« Es war kein Vorwurf, nur eine Feststellung.

»Ja, ich weiß.« Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging ich wieder zum Bett und legte Lady Drun die Hand auf. Dieses Mal war es nicht ganz so schlimm, trotzdem fand ich mich auf dem Boden sitzend wieder. Ich war wohl kurz ohnmächtig geworden. Fiona reichte mir einen Teller mit Kuchen. Ich schlang ein Stück hinunter.

»Hat es geholfen?«, fragte ich kauend und schämte mich nicht einmal wegen meiner schlechten Manieren, sondern nahm noch ein Kuchenstück.

»Wir werden sehen.« Sie half mir hoch und zusammen wankten wir zum Bett hinüber. Das hatte uns ganz schön mitgenommen. Wenn das hier vorbei war, dann würde ich drei Tage schlafen, nahm ich mir vor.

Lady Elyn Drun saß jetzt mit weit aufgerissenen Augen im Bett, den Mund geöffnet wie zu einem lautlosen Schrei. Es war ein grauenvoller Anblick. Karan Drun kniete daneben und beobachtete angespannt vor Sorge seine Mutter. Dann ging alles sehr schnell. Die Elbenfürstin würgte. Ein erneuter Blutschwall schoss heraus, gefolgt von drei großen grauen Lappen. Ich wich entsetzt zurück. Das war Einhornhaut und so viel.

Fiona blickte ebenfalls bestürzt auf die Hautlappen. »Das ist nicht möglich. Wie hat das passieren können?«, stammelte sie verdattert.

Lady Drun würgte noch ein paarmal, doch es kam nichts mehr. Ihr Kopf fiel ihr auf die Brust herab. Ihr Sohn fing sie auf und half ihr sich zurückzulehnen.

»Das Zeug verwenden die Hexen in Mhenegart um Leute zu verzaubern«, sagte ich angewidert.

»Unsere Lady ist eine mächtige Elbenfürstin und Windmagierin. Sie würde so etwas niemals freiwillig zu sich nehmen und wer sollte sie zwingen?« Fiona starrte panisch auf die Hautstücke.

»Tja, offenbar ist es jemandem gelungen. Wir müssen das Zeug verbrennen. Wrehs hat es jedenfalls getan«, sagte ich nachdenklich. Es gab offenbar Leute, die über mehr Magie verfügten, als die Elbenfürstin. Ich konnte nicht einschätzen, was das bedeutete.

»Wrehs Zer an Dagda?«, Karan Drun hob den Kopf und sah mich verwirrt an.

»Eine lange Geschichte. Ich fürchte dafür haben wir jetzt nicht die Zeit«, antwortete ich seufzend.

Lady Drun hatte die Augen aufgeschlagen und betrachtete mich. Ihre Augen waren grasgrün und leuchteten jetzt aus ihrem blassen Gesicht heraus wie zwei Peridotedelsteine. Ein Lächeln huschte über ihren eingefallenen Mund, über dessen Lippen die Zahnreihen durch die Haut zu erkennen waren. »Hast du mich befreit?«, hauchte sie.

»Mutter! Mutter!«, Tränen liefen erneut über Karans Gesicht. Er nahm ihre Hand. »Du bist wach!«

Lady Drun streichelte seine Wange. »Mein Sohn! Mein treuer Sohn!« Sie wandte sich zu mir um und betrachtete mich. «Sie sieht ihm so ähnlich.« Lady Druns Blick hing sehnsüchtig an mir.

Ich sah sie nur verwirrt an. Was meinte sie denn damit?

Karan Drun sagte, weil er meine Verwirrung bemerkte, »du siehst meinem älteren Bruder sehr ähnlich, als er noch jünger war. Natürlich nicht männlich, sondern weiblich.«

»Ich fürchte wir haben jetzt keine Zeit mehr Blutsverwandtschaften zu erörtern«, Fiona war aufgestanden und zur Tür hinübergegangen. »Lord Conen ist zurückgekommen.«

Sie ging zum Bett und zog die blutige Bettwäsche ab und warf sie auf den Fußboden. Dann griff sie zu einem glühenden Holzscheit und zündete sie an. Das Bettzeug, die Einhornhaut und der Teppich darunter gingen in Flammen auf. Ich wollte zur Karaffe Wasser greifen, um den Brand zu löschen, aber Fiona machte nur eine sachte Handbewegung und zurück blieben etwas Rauch, der Geruch nach Weihrauch und verbrannte Asche. Ich stellte die Karaffe zurück. Fiona hingegen ging zum Kamin und nahm eine Urne herunter.

»Was hast du vor?«, fragte Karan Drun scharf.

»Ich streue die Asche und die Knochen deines Vaters darüber.«

»Das kannst du nicht tun«, sagte Karan Drun aufgebracht.

»In ein paar Minuten wird er hier sein. Sarah muss gehen. Sofort! Wir werden sagen, wir haben die Hexe verbrannt, weil sie deine Mutter töten wollte. Holt bitte Bettzeug aus dem Schrank, mein Lord. Lady Drun! Bitte legt euch hin und tut so, als wärt ihr apathisch.«

Karan Drun sah die Seherin entgeistert an. »Aber wie soll das gehen? Wo soll Sarah denn hin? Wir können sie nicht wegschicken.«

Fiona griff nach einem dicken Mantel und nach einer Stofftasche, in die sie rasch Essen von einem Tablett, das auf einem kleinen Tisch stand, und noch ein paar andere Dinge hineinpackte. »Hier ist Proviant für mehrere Tage und Verbandszeug. Geh zum Baum. Es ist deine einzige Chance. Lord Conen wird dich sofort töten, wenn er dich sieht und nicht auf die schnelle Art.«

Entsetzt griff ich nach dem Mantel und dem Proviantsack. Mir blieben die Worte im Hals stecken, aber ich wusste, dass sie recht hatte. Lady Drun war noch zu schwach sich gegen ihren Bruder zur Wehr zu setzten. Und irgendjemand musste sie schließlich mit der Einhornhaut gefüttert haben. Mein Hauptverdächtiger war ihr Bruder.

»Das kann sie nicht schaffen, Seherin. Nach Dagda sind es über dreitausend Kilometer unwegsames Land voller gefährlicher Kreaturen. Du schickst sie in den sicheren Tod«, Karan Drun war aufgesprungen um mich zurückzuhalten, doch draußen wurde es lauter. Schwere Schritte näherten sich unaufhaltsam.

Ich fühlte mich wie ein in die Enge getriebenes Wild. Nicht nur, dass ich total fertig war, der Gedanke alleine dort draußen zu sein ängstigte mich zutiefst. Ich hatte ja schon einen Vorgeschmack von der Gegend erhalten. Jetzt sollte ich zu Fuß ganz alleine den Kontinent durchqueren? Das war Wahnsinn! Da konnte ich mich doch gleich umbringen lassen, aber ich wusste, dass das keine Option war. Sie würden mich foltern und herausfinden, was ich getan hatte. Es wäre auch das Todesurteil für Lady Drun, Fiona und Karan. Wieder einmal hatte ich keine Wahl. Tränen liefen über meine Wangen, aber ich drehte mich um und ging zu Fiona. In diesem Land wurde ich irgendwie immer zum Märtyrer. Ob sie wohl eines Tages eine Straße nach mir benennen würden, falls es so etwas hier überhaupt gab.

Fiona nickte mir traurig zu. »Geh bei Tag und versteck dich nachts. Sobald wir sicher sind, dass Lord Conen uns geglaubt hat, schicken wir dir Hilfe. Versuch an den Bergen entlangzugehen und dann bis zur Küste. Dort wird es dann leichter. Es gibt eine Menge Muscheln. Nimm die grauen, die sind alle genießbar. Geh direkt nach Dagda. Ich schicke Brioc na Andranor eine Botschaft.«

Sie öffnete das Fenster und half mir beim hinaussteigen. Es waren nur eineinhalb Meter nach unten, trotzdem fiel ich hin, nachdem ich gesprungen war. Ich war zu schwach. Mühsam schleppte ich mich zu der kleinen Pforte, die zu dem geschlossenen Garten führte und tauchte zwischen den Beeten unter. Der einzige Baum war ja nicht schwer zu finden. Goldglänzend glitzerte mir die Triskelerune entgegen. Ich zog den Handschuh aus. Das war mir noch gar nicht aufgefallen, es war gar nicht mein alter Häkelhandschuh, sondern ein ganz neuer aus feinem Leder. Fiona musste mir den gegeben haben. Ich hatte es nicht einmal bemerkt, als ich ihn anzog. Nach einem tiefen Atemzug legte ich das Zeichen der Eriny auf die Triskelerune. Hoffentlich lauerte das große Untier auf der anderen Seite in dem verkohlten Hain nicht auf mich, das, dass das Erdbeben vertrieben hatte.

Die Tochter der Eriny

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